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Zirkus

Zirkus von Ernst Molden und der Nino aus Wien ist der Soundtrack zum Dokumentarfilm Ein Clown. Ein Leben von Harald Aue über den Circus Roncalli und dessen Gründer und Prinzipal Bernhard Paul. Es ist aber auch ein behutsames Konzeptalbum über das fahrende Volk, mit gemeinsam geschriebenen Songs der beiden Wiener Songwriter.

Zirkus

Zirkus ist, mit rund 39 Minuten, aufgeteilt auf 12 Songs, eine urige, zum Teil auch angenehm schaurige Reise in die Welt des fahrenden Volkes und die Musiker bleiben da eher nicht auf der hellen und glitzernden Seite, sondern heben die Zeltpläne und blicken hinter die Kulissen und zeigen auch die nachtgrauen Seiten des Zirkus.

Die meisten Tracks, bis auf ein, zwei Ausnahmen, sind eine wunderschöne, melancholische Reise voller Wehmut, in eine Welt voller Lachen, voller Attraktionen und voller Tränen. Es geht in eine Welt der Ausgestoßenen, der Artisten und der Clowns, voller Träume, die zerbrochen sind, die einen verzaubern. Es ist eine traurige Welt voller Widersprüche und voller Glückseligkeit.

Zirkus bietet zwei Stimmen und zwei Gitarren, welche im Wienerischen bleiben, aber denen es auch gelingt mit „Da Kenig“ dem österreichischen Zirkusdirektor Bernhard Paul als einen, der sich seine eigene Welt erträumt hat, ein Denkmal zu setzen. Es ist die eigentliche Quintessenz eines Gesprächs der drei Künstler.

Mit typischen Wiener Wehmut beklagen sie in Mia gengan d Viecha o das Fehlen von Tieren in modernen Zirkusnummern, da eine artgerechte Tierhaltung bei einem Zirkus fast nicht möglich erscheint und dies heutzutage sehr kritisch gesehen wird. Das wehmütigste Lied ist wohl das Café der Artisten, in dem die Künstler auf Zugaben warten.

Am schwächsten fand ich Jabanische Nochd, welches mich auch textlich nicht angesprochen hat. Eine der stärksten, aber textlich auch eine der traurigsten Nummer ist der Eröffungstrack, Warad I A Clown, über das fehlende Vertrauen der Clowns in die Welt außerhalb des Zirkus, welche aber nur das Misstrauen der Welt gegenüber Zirkusleuten reflektiert.

Auf dem Album sind folgende Tracks enthalten:

  1. Warad I A Clown
  2. I siech wos Finstas / I See Darkness
  3. Da Kenig
  4. Für immer
  5. Clowntraum
  6. Mia gengan d Viecha o
  7. Losfoan
  8. Jabanische Nochd
  9. Café der Artisten
  10. Manege Walzer
  11. Es geht immer ums Vollenden
  12. Zirkusmusik

Ernst Molden, geboren 1967 in Wien, ist ein Wiener Liedermacher und Schriftsteller. Er war laut eigener Aussage bereits als Polizeireporter, Beilagenredakteur und Dramaturg tätig. Seit 1993 ist er freier Dichter, Liedermacher, Sänger und Gitarrenspieler. Er ist sehr umtriebig. Sehr erfolgreich war das Album Ho rugg mit Willi Resetarits, Walther Soyka & Roland Neuwirth. Generell arbeitet er gerne mit anderen Künstlern zusammen. So mündete seine Zusammenarbeit mit Der Nino aus Wien im Album Unser Österreich.

Der Nino aus Wien vulgo Nino Mandl, geboren 1987 in Wien, ist ein österreichischer Liedermacher und Literat. Er wurde 2009 durch seine Single Holidays, aus dem Album Down in Albern, welche auf dem Radiosender FM4 gespielt wurde, bekannt. Seitdem hat er fast jedes Jahr ein Album veröffentlicht. Beim Amadeus Austrian Music Award 2016 wurde er in der Kategorie Alternative Pop / Rock ausgezeichnet. 2015 veröffentlichte er, zusammen mit Ernst Molden, das Album Unser Österreich und ist seitdem immer wieder mit ihm gemeinsam auf Tour.

Bader Molden Recordings hat uns ein Rezensionsexemplar für Review-Zwecke zur Verfügung gestellt.

Ernst Molden und der Nino aus Wien – Zirkus von Bader Molden Recordings ist seit dem Frühjahr 2021 erhältlich.

85
%
Zirkus von Ernst Molden und der Nino aus Wien ist ist der Soundtrack zum Dokumentarfilm Ein Clown. Ein Leben von Harald Aue über den Circus Roncalli und dessen Gründer und Prinzipal Bernhard Paul. Das Album ist, mit rund 39 Minuten, aufgeteilt auf 12 Songs, eine urige, zum Teil auch angenehm schaurige Reise in die Welt des fahrenden Volkes und die Musiker bleiben da eher nicht auf der hellen und glitzernden Seite, sondern heben die Zeltpläne und blicken hinter die Kulissen und zeigen auch die nachtgrauen Seiten des Zirkus.
Pros
  • berührende Lieder über die Zirkuswelt
  • voller Wehmut und Wiener Charme
  • eine CD voller Lieder über das fahrende Volk
  • die Liedermacher sind eine gelunge Wahl für den Soundtrack
Cons
  • es gibt auch ein, zwei schwache Tracks
  • das Album ist recht kurz

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