Zeitenwende – Band 1: Die Rückkehr von Éric Warnauts und Guy Raives erzählt die Geschichte der beiden Brüder Thomas und Charles Deschamps aus dem belgischen Dorf La Goffe, welche sich durch eine Frau entzweit haben. Thomas hat daraufhin das Dorf verlassen und kehrt 8 Jahre später im Jahr 1938 zu Beginn der Handlung nach Hause zurück.
Zeitenwende – Band 1: Die Rückkehr ist eine durchaus packende Familienchronik, welche vor dem Zweitem Weltkrieg begonnen hat und bis in den Kalten Krieg hineinreicht. Im ersten Band wird die Zeit bis unmittelbar zum Beginn des zweiten Weltkrieg behandelt. Man merkt dem Comic an, dass seine beiden Macher häufig zusammenarbeiten. Bilder und Text gehen eine seltene Symbiose ein, auch wenn das Thema im Widerspruch zu den kräftigen Farben steht.
Gelungen ist dass Thomas Deschamps zwar der Sympathieträger ist, wobei er diese Sympathie durch seinen Umgang mit Frauen wieder verspielt. Charles Deschamps wiederum ist kein dumpfer Nationalist, sondern jemand der sich in diesen wirren Zeiten nach Ordnung sehnt und nach einem starken geeinten Belgien, welches sich gegenüber seinen Feinden behaupten kann. Die farbenfrohen, leicht an den Impressionismus erinnernden Bilder bilden einen sanften Kontrast zum Text, wobei die Gesichter teilweise so weich sind, dass man leicht die Übersicht über die Personen verliert, was auch an den recht ruppigen Zeitsprüngen liegt.
Zeitenwende – Band 1: Die Rückkehr beginnt im Jahr 1938 mit der Rückkehr Thomas Deschamps in sein Heimatdorf La Goffe in den Ardennen. Der Möchtegern-Abenteurer ist das genaue Gegenteil seines Bruders Charles, der es zu einigem Respekt in La Goffe gebracht hat. Doch dann bringt eine Frau die ungleichen Brüder auseinander. Während sich Thomas vom aufkommenden Nationalismus distanziert, zeigt sich Charles begeistert von diesen neuen Ideen. Doch der Konflikt zwischen den Brüdern ist nur ein Vorbote des Krieges und eine neue Zeit bricht an.
Zeitenwende – Band 1: Die Rückkehr wurde von Éric Warnauts geschrieben und von Guy Raives gezeichnet. Seit der in Köln geborene Éric Warnauts und der Belgier Guy Raives sich in Paris getroffen haben, arbeiteten sie an mehreren Dutzend Serien zusammen.
Zeichnungen mit ihren kräftigen Farben entschärfen ein wenig die Dramatik
Éric Warnauts und Guy Raives versuchen sich erfolgreich an einem schwierigen Kapitel ihrer Heimat
vor allem im mittleren Teil verliert das Comic eindeutig an Schwung