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Wiener Spielefest 2013 – Nachbetrachtung

Von 8.11 bis 11.11 fand das diesjährige Spielefest im Wiener Austria Center statt. Familien mit Kindern und alle anderen SpielerInnen konnten dort Spieleklassiker und Neuheiten ausprobieren, sich Vorführungen und Spieleshows anschauen, ins Rollenspiel hineinschnuppern und vieles mehr.

Spielefest Wien 2013. Rechte bei IG Spiele Österreich

Spielefest Wien 2013. Rechte bei IG Spiele Österreich

Fokus Familie mit Kindern

Das Spielefest war wohl schon immer auf Familien mit Kindern bzw Kinder ausgerichtet. Manche der Spiele sind natürlich für Kinder und Erwachsene gleichermaßen interessant. VielspielerInnen bzw Erwachsene wurden gefühlsmäßig dieses Jahr noch weniger bedient als zuvor. Es gab zwar erstmals einen eigenen Bereich für komplexere Spiele, die Austria CON, mit guter Betreuung, der aber nur mit einer relativ kleinen Auswahl aufwarten konnte. Spieleverlage wie Heidelberger hatten aber im Jahr zuvor mehr Spiele für Vielspieler direkt vorgestellt und betreut, und nun einfach ein paar Spiele ans Spielefest für den Austria CON Bereich gegeben, wobei es laut Verantwortlichen teilweise schwierig ist, mehr als 2-3 Spielexemplare von den Verlagen zu bekommen, was dann dazu führen kann, dass länger auf das Spiel der Wahl gewartet werden muss. Wer sich also vorgenommen hatte, ein konkretes Spiel am Spielefest zu testen, war dann vielleicht doch enttäuscht, da es nicht zur Verfügung stand. Trost war aber sicher rasch gefunden…

Rollenspiel am Spielefest

Der Rollenspielbereich war dieses Jahr (ob wegen der mangelnden Nachfrage durch Organisationen, gestiegene Preise für Stände oder Ziele des Veranstalters blieb unklar) wesentlich kleiner als beim letzten Mal. Fantasy Live Rollenspiel und Tabletop waren für das Besucherauge nicht vorhanden, einzig die Star Wars LARPer hatten viel Platz. Die Bereiche für die Rollenspielrunden waren nicht genügend abgetrennt, was dazu führte, dass die Spieltische teilweise auch von Familien belegt wurden, was beim Rollenspielen natürlich dann stört. Also da könnte einiges verbessert werden. Für Werwolf Runden etc. gab es eigene abgetrennte Räume, da war die Atmosphäre gut. Auch war im Backstage Bereich bei den RollenspielerInnen super Stimmung. Österreichische Rollenspielvereine und das Rollenspielsystem Finsterland waren präsent.

Gewandete SpielerInnen trugen ihren Teil zum Flair am Spielefest bei

Gewandete SpielerInnen trugen ihren Teil zum Flair am Spielefest bei – Foto: Weltenraum

Viel Platz und gute Stimmung

Es war dafür nie ein Problem, einen freien Spieletisch zu bekommen z.B. im riesigen Saal A, in dem sich alles konzentrierte. Die Stimmung war gut und das Gewühl mehr als erträglich. Die gewandeten Star Wars und Fantasy Fans waren witzig anzusehen und beliebtes Fotomotiv. Auch für Kinder waren als Plüschtier verkleidete Animateure unterwegs. Die Räumlichkeiten sind an sich gut geeignet für das Fest, nur sehr weitläufig und unübersichtlich teilweise. Die amateurhafte Beschilderung mit zumindest einem handgeschriebenen Schild, das für das Auffinden des Fantasy Bereichs sorgte und die, nur an den Rolltreppenaufgängen vorhandenen Pläne, taten beim Zurechtfinden leider ihr Übriges. Da die Fläche aber an sich nicht so gigantisch ist, kann es auch verschmerzt werden, einmal ein Stück Weg umsonst zu gehen.

Getümmel an den Spieletischen im großen Saal - Foto: Weltenraum

Getümmel an den Spieletischen im großen Saal – Foto: Weltenraum

Kein Vergleich mit der Spielemesse Essen

Auch wenn der Vergleich gewagt ist, soll er wegen der Größe Wiens und dem eingehobenen Eintrittsgeld gezogen werden. Die Spielemesse Essen (Weltenraum berichtete) ist die weltgrößte Spielemesse und findet in einer weitaus kleineren Stadt als Wien statt. In drei riesigen Hallen werden Spieleneuheiten aus aller Welt präsentiert. Der Normalpreis einer Tageskarte lag dieses Mal bei 11,50. (Spielefest Wien 10 Euro, davon fünf Euro Gutschein für ausgewählte Spielefachhändler, wobei es wenige und stark auf Kinder ausgerichtete Partner sind). Auf der Spielemesse bekommt frau/mann also deutlich mehr fürs Geld. Vor allem die internationale Ausrichtung ist in Essen interessant, in Wien wurden der österreichische Traditionsverlag Piatnik und Verlage wie Ravensburger in den Vordergrund gestellt, die anderen vertretenen deutschen Verlage waren mit deutlich reduziertem Angebot vertreten, mit starkem Fokus auf Familien/Kinder. Aber auch in Essen gibt es Spaß für Kinder unter anderem einen kompletten Hüpfburgen-Bereich in der Galleria, und vielen Brettspiele, die für Kinder geeignet sind. Mit kleineren Kindern hätte ich bei der Messe in Essen aber stärkere Bedenken wegen dem Stress durch die vielen Menschen, und ob da nicht doch mal eines im Gewühl verloren gehen würde. Wobei auch am Spielefest verlorengegangene Kinder ausgerufen wurden.

Verkauf oder Nicht-Verkauf?!

Das Spielefest wird von der Stiftung Spielen in Österreich, bestehend aus den Vereinen Spieleakademie, Spielemuseum, Spieleclub und Spielezentrum (IG Spiele) veranstaltet, am Fest werden keine Spiele verkauft. Es gibt somit keine Impulskäufe oder raunzende Kinder, und gerade das könnte für viele Spieleverlage unattraktiv sein, da sie ihre Standmiete und andere Kosten ja nur eventuell und indirekt wiederbekommen. Sie können ja kaum herausfinden, ob ihre Präsenz am Spielefest ihnen zusätzliche Einnahmen beschert hat, oder ob die Kundschaft auf anderem Wege zum Kauf motiviert worden ist. Direkte Einnahmen durch Verkäufe vor Ort sind da ja schon etwas Schönes. Diese Ausrichtung wird sich aber langfristig wohl nicht ändern, da der Veranstalter dieses Prinzip hochhält und auch die Stadt Wien die Veranstaltung unterstützt. Dies könnte aber ein Kriterium sein, warum das Spielefest es nicht schafft, mehr Aussteller anzuziehen und dass die, die kommen auch nur reduziertes Programm fahren, obwohl einiges an Potential seitens des Publikums da wäre.

Alles in allem hatten wir aber viel Spaß am diesjährigen Spielefest, konnten einige Spiele testen und freuen uns schon aufs nächste Jahr! Hoffen wir, dass Initiativen wie die Austria CON ausgeweitet werden und dass mehr Aussteller beim nächsten Spielefest ihre Produkte in größerer Breite präsentieren!

Von 8.11 bis 11.11 fand das diesjährige Spielefest im Wiener Austria Center statt. Familien mit Kindern und alle anderen SpielerInnen konnten dort Spieleklassiker und Neuheiten ausprobieren, sich Vorführungen und Spieleshows anschauen, ins Rollenspiel hineinschnuppern und vieles mehr. [caption id="attachment_4182" align="alignleft" width="150"] Spielefest Wien 2013. Rechte bei IG Spiele Österreich[/caption] Fokus Familie mit Kindern Das Spielefest war wohl schon immer auf Familien mit Kindern bzw Kinder ausgerichtet. Manche der Spiele sind natürlich für Kinder und Erwachsene gleichermaßen interessant. VielspielerInnen bzw Erwachsene wurden gefühlsmäßig dieses Jahr noch weniger bedient als zuvor. Es gab zwar erstmals einen eigenen Bereich für komplexere Spiele, die Austria CON, mit guter Betreuung, der aber nur mit einer relativ kleinen Auswahl aufwarten konnte. Spieleverlage wie Heidelberger hatten aber im Jahr zuvor mehr Spiele für Vielspieler direkt vorgestellt und betreut, und nun einfach ein paar Spiele ans Spielefest für den Austria CON Bereich gegeben, wobei es laut Verantwortlichen teilweise schwierig ist, mehr als 2-3 Spielexemplare von den Verlagen zu bekommen, was dann dazu führen kann, dass länger auf das Spiel der Wahl gewartet werden muss. Wer sich also vorgenommen hatte, ein konkretes Spiel am Spielefest zu testen, war dann vielleicht doch enttäuscht, da es nicht zur Verfügung stand. Trost war aber sicher rasch gefunden... Rollenspiel am Spielefest Der Rollenspielbereich war dieses Jahr (ob wegen der mangelnden Nachfrage durch Organisationen, gestiegene Preise für Stände oder Ziele des Veranstalters blieb unklar) wesentlich kleiner als beim letzten Mal. Fantasy Live Rollenspiel und Tabletop waren für das Besucherauge nicht vorhanden, einzig die Star Wars LARPer hatten viel Platz. Die Bereiche für die Rollenspielrunden waren nicht genügend abgetrennt, was dazu führte, dass die Spieltische teilweise auch von Familien belegt wurden, was beim Rollenspielen natürlich dann stört. Also da könnte einiges verbessert werden. Für Werwolf Runden etc. gab es eigene abgetrennte Räume, da war die Atmosphäre gut. Auch war im Backstage Bereich bei den RollenspielerInnen super Stimmung. Österreichische Rollenspielvereine und das Rollenspielsystem Finsterland waren präsent. [caption id="attachment_4184" align="aligncenter" width="376"] Gewandete SpielerInnen trugen ihren Teil zum Flair am Spielefest bei - Foto: Weltenraum[/caption] Viel Platz und gute Stimmung Es war dafür nie ein Problem, einen freien Spieletisch zu bekommen z.B. im riesigen Saal A, in dem sich alles konzentrierte. Die Stimmung war gut und das Gewühl mehr als erträglich. Die gewandeten Star Wars und Fantasy Fans waren witzig anzusehen und beliebtes Fotomotiv. Auch für Kinder waren als Plüschtier verkleidete Animateure unterwegs. Die Räumlichkeiten sind an sich gut geeignet für das Fest, nur sehr weitläufig und unübersichtlich teilweise. Die amateurhafte Beschilderung mit zumindest einem handgeschriebenen Schild, das für das Auffinden des Fantasy Bereichs sorgte und die, nur an den Rolltreppenaufgängen vorhandenen Pläne, taten beim Zurechtfinden leider ihr Übriges. Da die Fläche aber an sich nicht so gigantisch ist, kann es auch verschmerzt werden, einmal ein Stück Weg umsonst zu gehen. [caption id="attachment_4178" align="aligncenter" width="574"] Getümmel an den Spieletischen im großen Saal - Foto: Weltenraum[/caption] Kein Vergleich mit der Spielemesse Essen Auch wenn der Vergleich gewagt ist, soll er wegen der Größe Wiens und dem eingehobenen Eintrittsgeld gezogen werden. Die Spielemesse Essen (Weltenraum berichtete) ist die weltgrößte Spielemesse und findet in einer weitaus kleineren Stadt als Wien statt. In drei riesigen Hallen werden Spieleneuheiten aus aller Welt präsentiert. Der Normalpreis einer Tageskarte lag dieses Mal bei 11,50. (Spielefest Wien 10 Euro, davon fünf Euro Gutschein für ausgewählte Spielefachhändler, wobei es wenige und stark auf Kinder ausgerichtete Partner sind). Auf der Spielemesse bekommt frau/mann also deutlich mehr fürs Geld. Vor allem die internationale Ausrichtung ist in Essen interessant, in Wien wurden der österreichische Traditionsverlag Piatnik und Verlage wie Ravensburger in den Vordergrund gestellt, die anderen vertretenen deutschen Verlage waren mit deutlich reduziertem Angebot vertreten, mit starkem Fokus auf Familien/Kinder. Aber auch in Essen gibt es Spaß für Kinder unter anderem einen kompletten Hüpfburgen-Bereich in der Galleria, und vielen Brettspiele, die für Kinder geeignet sind. Mit kleineren Kindern hätte ich bei der Messe in Essen aber stärkere Bedenken wegen dem Stress durch die vielen Menschen, und ob da nicht doch mal eines im Gewühl verloren gehen würde. Wobei auch am Spielefest verlorengegangene Kinder ausgerufen wurden. Verkauf oder Nicht-Verkauf?! Das Spielefest wird von der Stiftung Spielen in Österreich, bestehend aus den Vereinen Spieleakademie, Spielemuseum, Spieleclub und Spielezentrum (IG Spiele) veranstaltet, am Fest werden keine Spiele verkauft. Es gibt somit keine Impulskäufe oder raunzende Kinder, und gerade das könnte für viele Spieleverlage unattraktiv sein, da sie ihre Standmiete und andere Kosten ja nur eventuell und indirekt wiederbekommen. Sie können ja kaum herausfinden, ob ihre Präsenz am Spielefest ihnen zusätzliche Einnahmen beschert hat, oder ob die Kundschaft auf anderem Wege zum Kauf motiviert worden ist. Direkte Einnahmen durch Verkäufe vor Ort sind da ja schon etwas Schönes. Diese Ausrichtung wird sich aber langfristig wohl nicht ändern, da der Veranstalter dieses Prinzip hochhält und auch die Stadt Wien die Veranstaltung unterstützt. Dies könnte aber ein Kriterium sein, warum das Spielefest es nicht schafft, mehr Aussteller anzuziehen und dass die, die kommen auch nur reduziertes Programm fahren, obwohl einiges an Potential seitens des Publikums da wäre. Alles in allem hatten wir aber viel Spaß am diesjährigen Spielefest, konnten einige Spiele testen und freuen uns schon aufs nächste Jahr! Hoffen wir, dass Initiativen wie die Austria CON ausgeweitet werden und dass mehr Aussteller beim nächsten Spielefest ihre Produkte in größerer Breite präsentieren!
Pros
Cons

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