Ich renne fast ein wenig aufgeregt durch den heruntergekommenen Bezirk und bin alsbald von Wahnsinnigen umringt, die genauso kreischen wie ich. Ich hätte wohl doch dem netten Mann folgen sollen, aber jetzt schlage ich um mich und versuche wegzukommen. Ich sollte mir irgendwo in Ruhe eine Pille einwerfen und mich verarzten. Ich will wieder glücklich sein. Wir haben es gespielt.
We Happy Few läuft bei Xbox unter dem Label Spielevorschau, das sind sogenannte Early Access Games. Das Game besticht durch seinen schwarzen Humor und sein retrofuturistisches 1960er Design, das an eine Mischung aus BioShock und Monty Python erinnert. Das Gameplay setzt seinen Fokus auf Survival. Es gibt bereits zahlreiche kleine Missionen, wobei die große Story leider noch fehlt. In der schrägen Hintergrundstory sind alle Bewohner auf Drogen, namens Joy und sie machen, wie wenig verwunderlich ist, sehr glücklich. Also leben alle in einer großen glücklichen Welt, was sich auch nicht ändert, wenn man sich mit einem Baseballschläger den Schädel einschlägt. Das Leben ist so glücklich.
Natürlich ist das grundlegende Problem an Early Access Games, dass man das Game bereits längere Zeit spielt, durch Updates auch immer wieder von vorne beginnen muss, sodass man sich bis zur Fertigstellung eigentlich schon satt gespielt hat. Da bei We Happy Few der Storymodus noch nicht impliziert ist, zumindest nicht im geplanten Umfang, wird dieses Problem umgangen, aber dafür kann man auch noch nichts von der Story erzählen.
We Happy Few erzählt die Geschichte eines beherzten Grüppchens mäßig grausamer Menschen, die einem Leben der fröhlichen Verleugnung in der Stadt Wellington Wells entkommen wollen. Der Storymodus soll es, nach Fertigstellung des Games, ermöglichen die verwobenen Erzählstränge von drei insgeheim rebellischen Bürgern zu spielen. Derzeit steht Arthur zur Wahl, dessen Aufgabe es ist Zeitungsartikel zu schwärzen, um die Erinnerung an bestimmte Ereignisse auszulöschen, um so zu vermeiden, dass bei der Bevölkerung emotionale Reaktionen hervorgerufen werden, welche in Wellington Wells nicht erwünscht sind.
In diesem England der 1960er Jahre ist Anpassung der Schlüssel zum Erfolg. Man muss entweder kämpfen, oder mit den drogenverwirrten Bewohnern verschmelzen, die nicht gut auf jene Menschen zu sprechen sind, die sich ihren nicht so normalen Regeln verweigern. Eingebettet ist diese, zum Teil übertrieben bunte Story in einem farbenfrohen, aber auch interessant hässlichen Artwork.
Der Sound ist nett, aber das Artwork macht das Game speziell und ist sehr gelungen. Schade ist, dass derzeit nur Englisch oder Französisch als Sprachen zur Verfügung stehen. Eine deutsche Lokalisierung, zumindest was die Texte betrifft, wäre wünschenswert. Es gibt auch noch zahlreiche Bugs, aber bei einem Early Access Games ist das nicht weiter verwunderlich. Auf jeden Fall macht das Game einen sehr spannenden Eindruck.
We Happy Few, ein dystopisches Action Adventure wurde von Compulsion Games entwickelt. Als Publisher konnte Gearbox Publishing gewonnen werden. Das Game wurde von dem 2009 in Montreal gegründeten Indie Game Development Studio Compulsion Games entwickelt. Für ihr erstes Game Contrast, ein charmant-witziges Rätsel 2D / 3D Plattform Game konnte das Studio zahlreiche Preise erhalten, beim Canadian Video Game Awards wurde das Game sogar in 10 von 17 Kategorien nominiert. Gearbox Publishing wurde 1999 als Gamesentwicklungsstudio gegründet und hatte mit Half-Life ihren großen Durchbruch. Später wurden sie für ihre Borderland Games bekannt und sie sind seit einiger Zeit auch als Publisher tätig.
das Menü wirkt bereits sehr aufgeräumt
der schwarze Humor ist durchaus unterhaltsam
es könnte ein ganz besonderes Game werden
es sind noch recht viele Bugs vorhanden