2009 veröffentlichte der Rechtsanwalt Ferdinand von Schirach das Buch Verbrechen mit Kurzgeschichten basiert auf Fällen aus seiner Kanzlei. Sechs dieser Kurzgeschichten wurden jetzt als Mini-Serie mit Josef Bierbichler in der Hauptrolle des Strafverteidigers Friedrich Leonhardt, verfilmt.
Verbrechen ist eine durchaus gelungnene Umsetzung der Bücher. Durch die Visualisierung gewinnen die Geschichten durchaus noch mehr an Brisanz und zum Glück haben die Regisseure Hannu Salonen und Jobst Christian Oetzmann den nüchternen, sachlichen Stil des Buches übernommen und sind nicht der Versuchung erlegen die Geschichten mit ein wenig mehr Action aufzupeppen. Dennoch gehen sie in ihrer Darstellung der blutigen Details weiter als es wirklich notwendig gewesen wäre. Das Schauspielerensemble ist gut gewählt, einzig der Darsteller der Hauptfigur, der bayrische Schauspieler Josef Bierbichler trifft nicht ganz die Erwartungen.
Verbrechen beinhaltet die Folgen Fähner, Tanatas Teeschale, Grün, Der Igel und Notwehr aus dem gleichnamigen Band der Kurzgeschichten des Autors und Rechtsanwalts Ferdinand von Schirach. Es sind schockierende Kriminalfälle, basierend auf tatsächliche Begebenheiten und Erfahrungen des Strafverteidigers und Autors und auch die Erzählweise ist eine andere als üblicherweise im Krimi-Genre. Im Mittelpunkt steht kein klassischer Ermittler und die Frage „wer hat’s getan“, sondern ein Anwalt und seine Frage nach dem „Warum?“. Die einzelnen Episoden begleiten detailliert die jeweilige Tat und ihre Verteidigung. Die Geschichten sind dabei so bunt und abwechslungsreich wie grausam: Ein unbekannter Mann wird angegriffen und plötzlich selbst zum Täter, drei Kleinkriminelle verheben sich an ihrem größten Einbruch und das Verschwinden eines jungen Mädchens lässt ein ganzes Dorf Kopf stehen.
Verbrechen bietet gute, etwas kalte Farben, passend zu der Nüchternheit der Buchvorlage und wird im Bildformat 16:9 angeboten. Der Ton ist klar, manchesmal mit ein wenig zu viel Hall und relativ frontlastig wird er auf Deutsch im Tonformat DD 5.1 / 2.0 Stereo angeboten. Verbrechen beinhaltet als Extras unter anderem ein Exklusives Interview mit Ferdinand von Schirach, das Musikvideo RED von NaNuchKa und ein Featurette über die visuellen Effekte zur Arbeit von Solo Avital.
hebt sich vom deutschen Krimieinerlei wohltuend ab
gelungene Umsetzung der Buchvorlage
keine unnötige Aufpeppung durch Action
Die Details manchesmal eine Spur zu blutig