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Vampyr

Ich schleiche durch das nächtliche London und mit Hilfe meiner neuen Sinne kann ich dem Blut folgen. Ich sehe auch alle Anwohner in meiner Umgebung und kann ihr Blut sehen und schmecken. Ich brauche Blut, ich bin schwach und Ratten befriedigen nicht meine Gier nach Macht. Ich habe ein Opfer gefunden, ironischerweise habe ich es erst vor kurzem geheilt, aber dadurch ist sein Blut umso wertvoller. Wir haben es gespielt.

Vampyr, Rechte bei Focus Home Interactive

Vampyr, Rechte bei Focus Home Interactive

Vampyr beginnt leider recht schwach. Der Einstieg in das Abenteuer enttäuscht. Das Tutorial hätte eindeutig besser gemacht werden können, aber sobald man das Hospital erreicht, beginnt die Story an Fahrt aufzunehmen. Der Gamer wird grundlegend vor die Wahl gestellt, ob er sich als unmenschliche Bestie durch das Game kämpft und Freund wie Feind leer saugt, oder ob er ein Heiler ist und den Menschen hilft. So atmosphärisch das Game auch ist und so spannend die Story ist, so enttäuschend sind die zum Teil nicht vorhersehbaren Auswirkungen von Entscheidungen.

Es ist toll, wenn in einem Game Entscheidungen auch wirklich ernste Konsequenzen haben, aber es frustriert mich schon, wenn regelmäßig Entscheidungen, die ich treffe, genau die gegenteilige Auswirkungen haben, als ich vermutet hätte. Das ist in ein, zwei Fällen durchaus ein gelungener Kniff, aber in der Häufigkeit leider ein Ärgernis. Die Story ist aber sehr gelungen und es gibt wirklich viele Gespräche, die man führen kann, viele gute und sehr gelungene Dialoge. Wenngleich nicht alle, oder nur wenige zur Story beitragen, so erzeugen sie die düstere, hoffnungslose Stimmung, welche im Game vorherrscht.

Vampyr handelt von Dr. Jonathan Reid, einem berühmten Chirurgen, der nach dem Ende des großen Krieges zurück in seine Heimat, nach London kommt. Als Mann der Logik und Wissenschaft wird die Welt von Reid auf den Kopf gestellt, als er eine Welt voller Mysterien und Monster betritt, da er gegen seinen Willen in einen Vampir verwandelt wurde. Der begnadete Arzt und Überlebende des Ersten Weltkrieges findet sich in einer düsteren neuen Welt wieder, die von übernatürlichen Kreaturen und sinisteren Geheimgesellschaften bevölkert wird. Währenddessen hat die Bevölkerung Londons mit schrecklichen Krankheiten zu kämpfen und Dr. Reid könnte die letzte Hoffnung der Stadt sein.

Vampyr spielt im Jahr 1918 während die Spanische Grippe, welche man in England auch flandrische Grippe nannte und welche Millionen an Todesopfer in Europa forderte. Dr. Jonathan Reid ist ein begnadeter Chirurg und experimentiert mit Bluttransfusionen. Die ersten Bluttransfusionen wurden bereits Jahrzehnte davor durchgeführt, aber erst durch die Entdeckung des Blutgruppensystems durch den Wiener Pathologen Karl Landsteiner im Jahr 1901 konnten Bluttransfusionen ohne Gefahr, durch Unverträglichkeit daran zu sterben, durchgeführt werden. Der erste Bluttransfusionsdienst wurde übrigens in London im Oktober 1921 gegründet – schon damals mit Hilfe freiwilliger und unbezahlter Spender.

Vampyr hat ein recht klassisches Gameplay, mit einem etwas überladenen Menü. Die durch das Aussaugen und abgeschlossenen Missionen verdienten Erfahrungspunkte kann man in seine Fähigkeiten investieren. Für die Anwendung der aktiven Fähigkeiten wird meist Blut benötigt. Zusätzlich gibt es verschiedene Waffen die man verbessern kann, sofern man die richtigen Materialien besitzt. Das artet leider oft in zeitaufwendigen Suchen aus, genauso wie die Suche nach Bestandteilen für die Herstellung von Heilmitteln, die man für Missionen und die Menschen braucht.

Jeder Bürger in der Welt von Vampyr hat seine eigene Geschichte, sein eigenes Leben und Aufgaben und es ist Reids Entscheidung über jeden einzelnen zu richten. Als Vampir kann Reid sich am schnellsten weiterentwickeln, indem er das Blut der Lebenden trinkt. Es geht in Vampyr nicht ums töten, sondern darum wen man tötet. Tödliche Begierden sind ein ständiger Begleiter von Reid und jeder Bewohner der Stadt ist eine anziehende Quelle der Kraft, aber nie ohne Konsequenzen, wenngleich diese oft sehr gering sind.

Leider bleibt die Auswirkung recht oberflächlich. Je mehr Menschen man aussaugt, desto mächtiger wird man als Vampir, aber es gibt leider kaum einen Grund darauf zu verzichten. Heilen solle man die Menschen auf jeden Fall, auch als Bestie, da dann ihr Blut bessere Qualität besitzt und man somit mehr Erfahrung erhält. Es wäre schön gewesen, wenn die Entscheidung, ob man zur Bestie oder zum Heiler wird, etwas mehr Brisanz erhalten hätte. Dennoch ist es ein sehr atmosphärisches Game und es macht Spaß mit den unterschiedlichen Bewohnern zu reden und die Geschichten miteinander zu verknüpfen.

Vampyr ist ein narratives Action-RPG, welches von Dontnod Entertainment für den Publisher Focus Home Interactive entwickelt wurde. Das französische Indie Game Studio Dontnod Entertainment wurde im Jahr 2008 gegründet und hat mit Remember Me ihr sehr beeindruckender Debütgame vorgelegt, aber den großen Durchbruch hatten sie mit dem Adventure Life Is Strange.

Focus Home Interactive wurde 1996 in Paris gegründet ist unter anderem auch als Publisher der Sherlock Holmes Adventures Reihe, der Styx Games wie Styx: Shards of Darkness und Games aus dem Warhammer Universum wie Mordheim: City of the Damned bekannt geworden. Zuletzt wurde das faszinierende Adventure The Council vom französischen Publisher veröffentlicht.

Wir haben Vampyr auf der Xbox One mit einer Home Cinema Anlage LG Electronics BH9530TW getestet. Das Game von Focus Home Interactive ist seit 5. Juni 2018 für Windows PC, Xbox One und PlayStation 4 erhältlich.
80 / 100 Wertung
Weltenraum WertungWertung
Positives
ein sehr atmosphärisches Adventure mit Horror-Elementen
ein dialoglastiges Game mit vielen Interaktionen
das Game lebt vor allem von der Atmosphäre und der Story
die Wahl zwischen Bestie oder Heiler ist interessant
das Game hat durchaus einiges an Potential
Negatives
der Anfang ist dramaturgisch sehr schwach geraten
der Verzicht aufs Bluttrinken bietet kaum Vorteile
das Game hat einige Schwächen und läuft nicht rund
das Potential wird leider nicht komplett ausgeschöpft
Ich schleiche durch das nächtliche London und mit Hilfe meiner neuen Sinne kann ich dem Blut folgen. Ich sehe auch alle Anwohner in meiner Umgebung und kann ihr Blut sehen und schmecken. Ich brauche Blut, ich bin schwach und Ratten befriedigen nicht meine Gier nach Macht. Ich habe ein Opfer gefunden, ironischerweise habe ich es erst vor kurzem geheilt, aber dadurch ist sein Blut umso wertvoller. Wir haben es gespielt. [caption id="attachment_31096" align="alignleft" width="200"] Vampyr, Rechte bei Focus Home Interactive[/caption] Vampyr beginnt leider recht schwach. Der Einstieg in das Abenteuer enttäuscht. Das Tutorial hätte eindeutig besser gemacht werden können, aber sobald man das Hospital erreicht, beginnt die Story an Fahrt aufzunehmen. Der Gamer wird grundlegend vor die Wahl gestellt, ob er sich als unmenschliche Bestie durch das Game kämpft und Freund wie Feind leer saugt, oder ob er ein Heiler ist und den Menschen hilft. So atmosphärisch das Game auch ist und so spannend die Story ist, so enttäuschend sind die zum Teil nicht vorhersehbaren Auswirkungen von Entscheidungen. Es ist toll, wenn in einem Game Entscheidungen auch wirklich ernste Konsequenzen haben, aber es frustriert mich schon, wenn regelmäßig Entscheidungen, die ich treffe, genau die gegenteilige Auswirkungen haben, als ich vermutet hätte. Das ist in ein, zwei Fällen durchaus ein gelungener Kniff, aber in der Häufigkeit leider ein Ärgernis. Die Story ist aber sehr gelungen und es gibt wirklich viele Gespräche, die man führen kann, viele gute und sehr gelungene Dialoge. Wenngleich nicht alle, oder nur wenige zur Story beitragen, so erzeugen sie die düstere, hoffnungslose Stimmung, welche im Game vorherrscht. Vampyr handelt von Dr. Jonathan Reid, einem berühmten Chirurgen, der nach dem Ende des großen Krieges zurück in seine Heimat, nach London kommt. Als Mann der Logik und Wissenschaft wird die Welt von Reid auf den Kopf gestellt, als er eine Welt voller Mysterien und Monster betritt, da er gegen seinen Willen in einen Vampir verwandelt wurde. Der begnadete Arzt und Überlebende des Ersten Weltkrieges findet sich in einer düsteren neuen Welt wieder, die von übernatürlichen Kreaturen und sinisteren Geheimgesellschaften bevölkert wird. Währenddessen hat die Bevölkerung Londons mit schrecklichen Krankheiten zu kämpfen und Dr. Reid könnte die letzte Hoffnung der Stadt sein. [gallery type="rectangular" link="none" size="medium" ids="31093,31092,31091"] Vampyr spielt im Jahr 1918 während die Spanische Grippe, welche man in England auch flandrische Grippe nannte und welche Millionen an Todesopfer in Europa forderte. Dr. Jonathan Reid ist ein begnadeter Chirurg und experimentiert mit Bluttransfusionen. Die ersten Bluttransfusionen wurden bereits Jahrzehnte davor durchgeführt, aber erst durch die Entdeckung des Blutgruppensystems durch den Wiener Pathologen Karl Landsteiner im Jahr 1901 konnten Bluttransfusionen ohne Gefahr, durch Unverträglichkeit daran zu sterben, durchgeführt werden. Der erste Bluttransfusionsdienst wurde übrigens in London im Oktober 1921 gegründet – schon damals mit Hilfe freiwilliger und unbezahlter Spender. Vampyr hat ein recht klassisches Gameplay, mit einem etwas überladenen Menü. Die durch das Aussaugen und abgeschlossenen Missionen verdienten Erfahrungspunkte kann man in seine Fähigkeiten investieren. Für die Anwendung der aktiven Fähigkeiten wird meist Blut benötigt. Zusätzlich gibt es verschiedene Waffen die man verbessern kann, sofern man die richtigen Materialien besitzt. Das artet leider oft in zeitaufwendigen Suchen aus, genauso wie die Suche nach Bestandteilen für die Herstellung von Heilmitteln, die man für Missionen und die Menschen braucht. Jeder Bürger in der Welt von Vampyr hat seine eigene Geschichte, sein eigenes Leben und Aufgaben und es ist Reids Entscheidung über jeden einzelnen zu richten. Als Vampir kann Reid sich am schnellsten weiterentwickeln, indem er das Blut der Lebenden trinkt. Es geht in Vampyr nicht ums töten, sondern darum wen man tötet. Tödliche Begierden sind ein ständiger Begleiter von Reid und jeder Bewohner der Stadt ist eine anziehende Quelle der Kraft, aber nie ohne Konsequenzen, wenngleich diese oft sehr gering sind. Leider bleibt die Auswirkung recht oberflächlich. Je mehr Menschen man aussaugt, desto mächtiger wird man als Vampir, aber es gibt leider kaum einen Grund darauf zu verzichten. Heilen solle man die Menschen auf jeden Fall, auch als Bestie, da dann ihr Blut bessere Qualität besitzt und man somit mehr Erfahrung erhält. Es wäre schön gewesen, wenn die Entscheidung, ob man zur Bestie oder zum Heiler wird, etwas mehr Brisanz erhalten hätte. Dennoch ist es ein sehr atmosphärisches Game und es macht Spaß mit den unterschiedlichen Bewohnern zu reden und die Geschichten miteinander zu verknüpfen. Vampyr ist ein narratives Action-RPG, welches von Dontnod Entertainment für den Publisher Focus Home Interactive entwickelt wurde. Das französische Indie Game Studio Dontnod Entertainment wurde im Jahr 2008 gegründet und hat mit Remember Me ihr sehr beeindruckender Debütgame vorgelegt, aber den großen Durchbruch hatten sie mit dem Adventure Life Is Strange. Focus Home Interactive wurde 1996 in Paris gegründet ist unter anderem auch als Publisher der Sherlock Holmes Adventures Reihe, der Styx Games wie Styx: Shards of Darkness und Games aus dem Warhammer Universum wie Mordheim: City of the Damned bekannt geworden. Zuletzt wurde das faszinierende Adventure The Council vom französischen Publisher veröffentlicht. [box style="tip"]Wir haben Vampyr auf der Xbox One mit einer Home Cinema Anlage LG Electronics BH9530TW getestet. Das Game von Focus Home Interactive ist seit 5. Juni 2018 für Windows PC, Xbox One und PlayStation 4 erhältlich.[/box] [rwp_box id="0"]
Pros
Cons

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