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Totenfang

Totenfang von Simon Beckett ist der fünfte Kriminalroman über den fiktiven forensischen Anthropologen David Hunter. Für abgelegene Gebiete hat Simon Beckett ja durchaus ein Händchen, aber diesmal geht es in ein recht unwirtliches Gebiet in England. Die Geschichte entfaltet sich diesmal langsamer als in seinen früheren Büchern. David Hunter ist älter geworden, Simon Beckett ebenfalls.

Totenfang, Rechte bei Wunderlich / rowohlt

Totenfang, Rechte bei Wunderlich / rowohlt

Totenfang zeigt, dass nicht nur der Autor, sondern auch der Protagonist älter geworden sind, ruhiger und abgeklärter. Der Roman lässt sich sehr flüssig lesen. Simon Beckett beschreibt aber auch die triste Landschaft sehr ausführlich und baut langsam ein Beziehungsgeflecht auf. Damit lässt er sich wesentlich mehr Zeit als früher. Doch man merkt, die Schicksalsschläge sind nicht spurlos an David Hunter vorbeigegangen, aber er kämpft weiterhin verbissen für die Wahrheit, wenngleich er sich schwerer als früher für diesen Kampf motivieren kann.

Das ist aber auch das Schöne, dass David Hunter eben nicht in einer Art Zeitkapsel lebt, sondern dass er sich weiterentwickelt, auch wenn viele dieser Ereignisse Narben zurückgelassen haben. Der Schluss des Romans steigert sich wieder in ein furioses Finale, ganz nach David Hunter Art. Aber auch dass die Beschreibungen weniger grauslich und detailreich als in den früheren Jahren geworden sind, ist womöglich der Altersmilde von Simon Beckett geschuldet. Für die Fans gibt es Hoffnung bezüglich eines neuen Buches, denn das Ende lässt einiges, was das Privatleben des Forensikers betrifft, offen. Bleibt nur zu hoffen, dass der sechste Roman in einem kürzeren Abstand kommen wird.

Totenfang führt Dr. David Hunter in die Backwaters, ein unwirtliches Mündungsgebiet in Essex, wo die Grenzen zwischen Land und Wasser verschwimmen. Aber die wahren Gefahren lauern nicht in der Tiefe, sondern dort, wo er sie am wenigsten erwartet. Seit über einem Monat ist der 31-jährige Leo Villiers spurlos verschwunden. Als an einer Flussmündung zwischen Seetang und Schlamm eine stark verweste Männerleiche gefunden wird, geht die Polizei davon aus, Leo gefunden zu haben.

Der Spross der einflussreichsten Familie der Gegend soll eine Affäre mit einer verheirateten Frau gehabt haben, die ebenfalls als vermisst gilt: Leo steht im Verdacht, Emma Darby und schließlich sich selbst umgebracht zu haben. Doch David Hunter kommen Zweifel an der Identität des Toten. Denn tags darauf treibt ein einzelner Fuß im Wasser und der gehört definitiv zu einer anderen Leiche.

Der britischer Journalist und Autor Simon Beckett hatte nach seinem Abschluss mit einem Master of Arts in englischer Sprache eine Vielzahl an unterschiedlichen Jobs, bevor er als Journalist für einige britische Tageszeitungen gearbeitet hat. Nach seinem großen Erfolg mit Die Chemie des Todes, dem ersten David Hunter Roman, konnte er sich vollständig auf sein Leben als Autor konzentrieren.

Totenfang erschien im Original unter dem Titel The Restless Dead bei Bantam Books. Interessanterweise erschien der Roman aufgrund der großen Popularität von Simon Beckett rund ein halbes Jahr zuvor auf Deutsch bei Wunderlich. Anspruchsvolle Unterhaltungsliteratur wird im 1926 gegründeten Wunderlich Verlag, welcher Teil des Rowohlt Verlags ist, groß geschrieben.

Fotos: Malte Braun und Wunderlich
Totenfang von Simon Beckett in der Übersetzung : Karen Witthuhn und Sabine Längsfeld ist seit Oktober 2016 bei Wunderlich als gebundene Ausgabe und ebook und demnächst auch als Taschenbuch erhältlich.
87 / 100 Wertung
Weltenraum WertungWertung
Positives
Simon Beckett gelingt es seine Figur weiterzuentwickeln
der Text ist flüssig geschrieben und lässt sich leicht lesen
die Handlung entfaltet sich erst nach und nach
David Hunter kämpft noch immer verbissen für die Wahrheit der Toten
Negatives
Beschreibungen sind weniger eklig und detailreich als in früheren Bänden
im Mittelteil wirkt Davin Hunter etwas zu weinerlich
Totenfang von Simon Beckett ist der fünfte Kriminalroman über den fiktiven forensischen Anthropologen David Hunter. Für abgelegene Gebiete hat Simon Beckett ja durchaus ein Händchen, aber diesmal geht es in ein recht unwirtliches Gebiet in England. Die Geschichte entfaltet sich diesmal langsamer als in seinen früheren Büchern. David Hunter ist älter geworden, Simon Beckett ebenfalls. [caption id="attachment_23470" align="alignleft" width="200"] Totenfang, Rechte bei Wunderlich / rowohlt[/caption] Totenfang zeigt, dass nicht nur der Autor, sondern auch der Protagonist älter geworden sind, ruhiger und abgeklärter. Der Roman lässt sich sehr flüssig lesen. Simon Beckett beschreibt aber auch die triste Landschaft sehr ausführlich und baut langsam ein Beziehungsgeflecht auf. Damit lässt er sich wesentlich mehr Zeit als früher. Doch man merkt, die Schicksalsschläge sind nicht spurlos an David Hunter vorbeigegangen, aber er kämpft weiterhin verbissen für die Wahrheit, wenngleich er sich schwerer als früher für diesen Kampf motivieren kann. Das ist aber auch das Schöne, dass David Hunter eben nicht in einer Art Zeitkapsel lebt, sondern dass er sich weiterentwickelt, auch wenn viele dieser Ereignisse Narben zurückgelassen haben. Der Schluss des Romans steigert sich wieder in ein furioses Finale, ganz nach David Hunter Art. Aber auch dass die Beschreibungen weniger grauslich und detailreich als in den früheren Jahren geworden sind, ist womöglich der Altersmilde von Simon Beckett geschuldet. Für die Fans gibt es Hoffnung bezüglich eines neuen Buches, denn das Ende lässt einiges, was das Privatleben des Forensikers betrifft, offen. Bleibt nur zu hoffen, dass der sechste Roman in einem kürzeren Abstand kommen wird. Totenfang führt Dr. David Hunter in die Backwaters, ein unwirtliches Mündungsgebiet in Essex, wo die Grenzen zwischen Land und Wasser verschwimmen. Aber die wahren Gefahren lauern nicht in der Tiefe, sondern dort, wo er sie am wenigsten erwartet. Seit über einem Monat ist der 31-jährige Leo Villiers spurlos verschwunden. Als an einer Flussmündung zwischen Seetang und Schlamm eine stark verweste Männerleiche gefunden wird, geht die Polizei davon aus, Leo gefunden zu haben. Der Spross der einflussreichsten Familie der Gegend soll eine Affäre mit einer verheirateten Frau gehabt haben, die ebenfalls als vermisst gilt: Leo steht im Verdacht, Emma Darby und schließlich sich selbst umgebracht zu haben. Doch David Hunter kommen Zweifel an der Identität des Toten. Denn tags darauf treibt ein einzelner Fuß im Wasser und der gehört definitiv zu einer anderen Leiche. Der britischer Journalist und Autor Simon Beckett hatte nach seinem Abschluss mit einem Master of Arts in englischer Sprache eine Vielzahl an unterschiedlichen Jobs, bevor er als Journalist für einige britische Tageszeitungen gearbeitet hat. Nach seinem großen Erfolg mit Die Chemie des Todes, dem ersten David Hunter Roman, konnte er sich vollständig auf sein Leben als Autor konzentrieren. Totenfang erschien im Original unter dem Titel The Restless Dead bei Bantam Books. Interessanterweise erschien der Roman aufgrund der großen Popularität von Simon Beckett rund ein halbes Jahr zuvor auf Deutsch bei Wunderlich. Anspruchsvolle Unterhaltungsliteratur wird im 1926 gegründeten Wunderlich Verlag, welcher Teil des Rowohlt Verlags ist, groß geschrieben. Fotos: Malte Braun und Wunderlich [box style="tip"]Totenfang von Simon Beckett in der Übersetzung : Karen Witthuhn und Sabine Längsfeld ist seit Oktober 2016 bei Wunderlich als gebundene Ausgabe und ebook und demnächst auch als Taschenbuch erhältlich.[/box] [rwp-review id="0"]
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Cons

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