The Rise of Queensdale von Inka und Markus Brand entführt bis zu 4 Spieler in ein fantastisches Tal. Jeder Spieler übernimmt die Kontrolle eines Viertels der aufstrebenden Stadt, die dort über mehrere Partien entstehen soll. Baut neue Gebäude, arbeitet am Schloss für die Königin und beteiligt euch am Aufstieg von Queensdale. Wer es schafft den größten Ruhm zu erlangen, dem verspricht der König eine gar fürstliche Belohnung.
The Rise of Queensdale bringt das Legacy Prinzip zu den Familienspielen. Der Ablauf verändert sich pro Runde und es wird eine kleine Geschichte erzählt. Die Spielmechanik stellt aber sicher, dass es zu keiner frühen Vorentscheidung kommt, sondern dass jeder Spieler bis zum Schluss eine Chance auf den Sieg hat. Die Spielmechanik ist gut durchdacht, für anspruchsvolle Spieler womöglich zu ausgewogen, denn man erhält wenige Vorteile für einen Sieg in einer Epoche. Die Regeln sind gut erklärt, bei unseren Partien, gab es nur eine kleinere Unstimmigkeit.
Dadurch, dass sich das Spiel und der Ablauf immer wieder leicht ändern, bleibt die Spannung sehr hoch. Man weiß nicht was einen erwartet und ob die Veränderung einen Vorteil bewirkt, oder so gar ein kleiner Nachteil in Kauf zu nehmen ist. Etwas schade ist, dass man dieses Brettspiel nur einmal spielen kann, wobei die einzelnen Partien sehr zahlreich werden können.
Der Spielablauf wird vereinfacht dargestellt. Wir haben uns bemüht den Ablauf möglichst spoilerfrei darzustellen. Das Ziel ist die letzte Epoche zu erreichen und das Schloss für die Königin fertigzustellen. Bevor die Runde beginnt, werden verschiedene Vorbereitungen getroffen. Anschließend würfelt jeder zu Rundenbeginn seine 5 Würfel. Je nach Ergebnis bzw. Würfelsymbole kann jeder Spieler reihum eine Aktion durchführen, oder verschiedene Rohstoffe erhalten. Die Rohstoffe benötigt man, um z.B. verschiedene Gebäude zu bauen, aber auch um Gefolgsleute anzuheuern, etc.
Für die verschiedenen Aktionen erhält man unterschiedlich viele Siegpunkte, wobei man je nach Epoche eine andere Summe an Siegpunkten erreichen muss, um sein Ziel zu erreichen. So kann es in einer Partie für jeden Spieler eine andere Summe sein, wenn die Spieler unterschiedlich weit sind. Die bis dato höchste erreichte Epoche gibt auch immer wieder gröbere Entwicklungen bekannt. So gab es in der finsteren Epoche auch einige Nebenmissionen, um schlimme Auswirkungen zu verhindern und auch wenn jeder im Grunde für sich baut, so gilt es streckenweise zusammenzuarbeiten um Schlimmeres zu verhindern.
Sobald alle 5 Aktionswürfel eingesetzt wurden und alle Aktionen abgehandelt sind, geht es in die nächste Runde. Wieder werden die 5 Aktionswürfel gewürfelt und reihum gesetzt. Das wird so lange wiederholt, bis der erste Spieler sein eigenes Epochenziel erreicht hat. Anschließend wird eine Partie abgehandelt und die nächste Partie kann vorbereitet werden. Viele Regeln, welche erst im Laufe des Spiels dazu kommen, verändern das Spiel und bieten so manche Überraschung und vor allem Wendung. Witzig fanden wir auch die Idee, dass sich nicht nur das Spielbrett, sondern auch die Personen, die man darstellt und die Würfel ändern können.
Die verschiedenen Aktion sind alle begrenzt und man sollte taktisch vorgehen. So gab es bei unseren Partien, durch unglückliche Umstände, nur mehr 2 der 4 Rohstofffelder für Lehm. Das bedeutet aber auch, dass die Spieler maximal 2x in der Runde Lehm erhalten konnten. Wenn mehr Würfel das Lehmsymbol zeigten, hieß es schnell sein, teuer zu zahlen oder gar neu zu würfeln. Auch die verschiedenen Aktionen sind in der Regel limitiert und mehrfach hat ein Spieler einem anderen einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Das Legacy Prinzip wurde von Rob Davia entwickelt, einem US-amerikanischen Brettspieledesigner, welcher für seine Legacy Spiele zahlreiche Auszeichnungen erhalten hat, darunter mehrere Golden Geek Awards. Bevor er als Brettspielerfinder tätig war, hat er in der Werbebranch als Texter gearbeitet. Er hat vor allem verschiedene Brettspiele adaptiert und für Avalon Hill gearbeitet. Mit der Entwicklung von Risk Legacy hatte er seinen großen Durchbruch und hält mittlerweile Vorlesungen an der NYU oder dem MIT zum Thema Game Design.
The Rise of Queensdale wurde vom deutschen Ehepaar Inka und Markus Brand erfunden, welche gemeinsam über 40 Spiele veröffentlicht haben und dafür mit zahlreichen Preisen geehrt wurden. Zu ihren größten Erfolgen zählen die Spiele Village und Burg der 1000 Spiegel. Sie haben auch die Exit Reihe für den Kosmos Spieleverlag konzipiert, darunter auch Die verlassene Hütte.
es wird eine sich veränderbare Geschichte erzählt
die Regeln sind sehr klar formuliert
es gibt viele Optionen für den Sieg
am Ende lässt sich das Spiel nicht wiederholen