The Diary of a Teenage Girl ist ein Coming-of-Age-Film von Regisseurin Marielle Heller basierend auf dem gleichnamigen Theaterstück der Regisseurin, welches auf dem Roman The Diary of a Teenage Girl: An Account in Words and Pictures von der Comickünstlerin Phoebe Gloeckner basiert. Als Reminisenz an die Autorin gibt es dabei immer wieder auftauchende Zeichentrick- und Comicelemente.

The Diary of a Teenage Girl, Rechte bei Sony Pictures
The Diary of a Teenage Girl ist ein herrlich frischer und frecher Film. Bel Powley überzeugt als frühreife Jugendliche, die sich in einer Zeit der sexuellen Befreiung nach Zärtlichkeit, nach Zweisamkeit und auch nach Sex sehnt, sich aber gleichzeitig Sorgen macht, wie sich auch abertausende andere Teenager Sorgen machen.
Dabei kommt es einerseits zu herrlich absurden Szenen, aber Marielle Heller wird in ihrer Regie niemals geschmacklos, oder geht für Witze dabei unter die Gürtellinie. Es wäre zu billig das Ganze als Komödie zu sehen, denn die Hauptdarstellerin Bel Powley zeigt Minnie als sehr reflektierenden Teenager, welche sich nach mehr sehnt als ihre Umgebung ihr zu bieten hat. Sie spürt instinktiv, dass es wesentlich mehr gibt in ihrem Leben.
Auch wenn Sex das vorherrschende Thema ist, geht es um viel mehr als das rein körperliche Bedürfnis. Minnie Goetze ist ein sehr reflektierter Charakter und eine starke Frauenfigur abseits der meisten üblichen Klischees. Während um sie herum die Welt ihre neu entdeckte Freizügigkeit in der Hippie-Ära auslebt, ein schöner Kontrastpunkt ist ihr konservativer Vater, versucht Minnie sich selbst zu finden.
„Ich hatte heute Sex. Ach du scheiße. Das macht mich offiziell zu einer Erwachsenen.„
The Diary of a Teenage Girl spielt in San Francisco im Jahre 1976. Minnie Goetze (Bel Powley) wächst auf als die Hippie-Ära dem Ende zugeht und der Punkrock aufkommt. Wie die meisten Teenager sehnt sie sich nach Liebe, dem Gefühl der Zugehörigkeit und einem Sinn in ihrem Leben. Minnie beginnt eine komplizierte Affäre mit Monroe Rutherford (Alexander Skarsgård), dem Freund ihrer Mutter (Kristen Wiig) und „schönsten Mann der Welt“. Darauf folgt die beißende, witzige und provokative Erzählung ohne Vorurteile des sexuellen und künstlerischen Erwachens des Mädchens.
The Diary of a Teenage Girl wird mit einem recht buntem Bild im Format 16:9 (2.40:1) geboten. Der sehr klare Ton mit einem tollen 1970er Soundtrack wird u.a. auf Deutsch und Englisch in DTS-HD MA 5.1 präsentiert. Unter den Extras finden sich u.a. Entfallene Szenen & Outtakes, sowie die Featurettes Marielles Reise: Wie dem Tagebuch Leben eingehaucht wird, Fragen & Antworten auf dem LA Film Festival mit Bel Powley, Alexander Skarsgård und Regisseurin Marielle Heller, dazu noch Kommentare von Besetzung und Regisseurin.
Bel Powley ist eine begeisterungsfähige Hauptdarstellerin
Film wirkt niemals peinlich
wunderbarer Soundtrack mit echtem 1970er Feeling
teilweise ein paar schwache Dialoge