Ich schaue mich in den Räumen um und suche nach Hinweisen. Man muss die Zimmer genau drehen und wenden, es aus verschiedenen Perspektiven betrachten, um die notwendigen Hinweise zu finden. Vieles ist wirklich gut versteckt. Aber es gibt nicht nur Hinweise zu entdecken, sondern auch eine Story zu erleben, die zum Teil sehr traurig, aber auch interessant ist.
The Almost Gone ist ein poetisches, narratives Puzzlespiel, mit einer Story über Tod, Verlust und die verschlungenen Pfade und Beziehungen des Lebens, sowie die Wellen, die wir alle verursachen. Die Story wird in verschiedenen Dioramen erzählt, vieles muss man aber zwischen den Zeilen lesen, denn die Story wird kunstvoll und sehr subtil erzählt.
Dabei geht es durchaus um ernste Fragen. Warum sind wir hier? Warum wurde der Gamer gefangen und ist allein? Wird er jemals weiterkommen? Wer sind wir? Dazu kommt ein unglaublich einfühlsamer und atmosphärisch dichter Soundtrack. Der Schwierigkeitsgrad könnte ein wenig niedriger sein, aber das Game bietet eine wunderschöne Reise.
The Almost Gone hat eine Story, welche die bittere Wahrheit ergründet, die zum Schicksal des Charakters geführt hat. Es sind Blicke hinter die wunderschön gestalteten Fassaden eines scheinbar gewöhnlichen Vorstadtlebens. Der Gamer erlebt eine zeitgenössische und fesselnde Geschichte, welche er auf die Spur kommt, indem er Gegenstände und Erinnerungen enthüllt und die Hinweise entschlüsselt.
Vom eigenen Zuhause über unheimliche, verlassene Straßen, schöne Wohnblöcke bishin zu verwaisten Krankenhäusern muss der Gamer forensisch nach Hinweisen und dem Weg vorwärts suchen. Jede neue Enthüllung bringt den Gamer dem Verstehen und den Menschen und Orten, welche unsere unbekannte Hauptperson in ihrem allzu kurzen Leben umgaben, einen Schritt näher.
The Almost Gone hat kein Tutorial, aber das Gameplay ist intuitiv, aber dennoch sehr knifflig. Man kann mit verschiedenen Objekten interagieren und es gilt mit Hilfe von verschiedenen Kameraperspektiven die versteckten Bereiche und Rätsel zu finden. Die Rätsel sind durchaus nett, aber oft ist man etwas überfordert was von einem erwartet wird. Die Texte sind in Deutsch gehalten, die Vertonung liegt auf Englisch vor.
The Almost Gone hat ein interessantes grafischen Artwork, das leicht an Bleistiftzeichnungen in Farbe erinnert. Die Farben sind dabei in sanften Pastelltönen gehalten. Es gibt aber auch in jedem Raum kleine, zum Teil recht niedliche Details, die man entdecken kann. Die Bilder haben einen romantischen Comicsstil und dadurch dass die Räume drehbar sind, entdeckt man immer wieder Neues.
The Almost Gone, ein Puzzle Adventure, wurde ursprünglich von Happy Volcano für Mobile Devices entwickelt und von Playdigious für die Nintendo Switch portiert. Playdigious ist ein kleines französisches Indie Studio, welches im Jahr 2015 von Xavier Liard und Romain Tisserand gegründet wurde. Das Team besteht aus leidenschaftlichen Gamern, welche bestrebt sind, dass sich ihre Games durch kreative Grafik, Story und Gameplay auszeichnen.
Playdigious hat uns ein Rezensionsexemplar des Games für Review-Zwecke zur Verfügung gestellt.
eine einfühlsame, traurige Story
durchaus auch fordernde Rätsel
der Soundtrack ist sehr atmosphärisch
es gibt kleine, schöne Details im Game
die Stimmung ist sehr traurig
die Rätsel können einen überfordern