Stein vom österreichischen Autor Reinhard Kleindl ist ein spannender Dorfthriller über einen geheimnisvollen Mordfall, der nie geklärt werden konnte, nämlich die Entführung des Bankiers Bert Köhler, der spurlos verschwunden ist. Die einzigen Hinweise führten damals nach Stein, aber dort landeten die Ermittlungen in einer Sackgasse.
Stein ist das Sinnbild der Trostlosigkeit, an einem Ort wo die Hoffnung schon längst verschwunden ist, wobei die Bewohner das noch nicht glauben wollen. Es ist auch der scheinbar vergebliche Kampf einer Ermittlerin, welche an diesem Fall einst zerbrochen ist. Die Motive hinter der Tat bleiben dabei aber leider zu vage. Viele Andeutungen begleiten das Buch bis zum Finale, aber gänzlich gelungen ist es leider nicht.
Wesentlich gelungener sind die einzelnen Personen der Handlung, auch wenn man sich oft die Haare rauft über das Verhalten von Anja. Doch man kann sie auch nachvollziehen, genauso wie ihre Verzweiflung, sowie ihre Zerrissenheit zwischen der Flucht vor diesem Fall und dem Drang endlich mit diesem Kapitel abschließen zu können.
Stein handelt von der ehemaligen Wiener Mordermittlerin Anja Grabner, welche den Fall, der sie ihre Karriere kostete, einfach nur vergessen will: die Entführung des Bankiers Bert Köhler. Es war ein grausames Katz-und-Maus-Spiel des Täters und es gab Lösegeldforderungen, denen Körperteile des Opfers beigelegt waren.
Im Ort Stein verlor sich, nach einem anonymen Hinweis, die Spur, doch ein Anruf ihres ehemaligen Partners zwingt Anja genau in dieses Dorf zurück. So drohen die schrecklichen Geheimnisse und der abgrundtiefe Hass der verschworenen Dorfgemeinschaft von Stein ihr erneut zum Verhängnis zu werden.
Reinhard Kleindl, 1980 in Graz geboren, ist studierter Naturwissenschaftler und professioneller Slackliner. Er spannte sein Band schon über die Drei Zinnen, am Dachstein und über die Victoriafälle. Seine zweite Leidenschaft ist das Schreiben. Stein ist der erste Thriller um die Ermittlerin Anja Grabner.
Bei dem 1922 gegründeten Verlag Goldmann handelt es sich nicht nur um einen der größten Taschenbuchverlage, sondern auch um einen der ältesten Publikumsverlage, mit einem auf Vielfalt und Qualität ausgelegten Buchprogramm.
Fotos: © Marco Rossi / Goldmann
überzeugende, aber verzweifelte Personen
sehr kurzweilig geschrieben
die Rückblenden halten die Spannung hoch
die Auflösung wirkt nicht schlüssig
die Handlung ist zu sehr auf Stein konzentriert