Sie können’s mir glauben von Regisseur Theo Lingen ist eine deutsche Filmkomödie aus dem Jahr 1960 mit Theo Lingen, Harald Juhnke, Agnes Windeck und Gardy Granass. Die charmante Komödie, welche bei Pidax Film erscheint, dreht sich um den liebenswerten Schwindler Sammy Noles, gespielt von Publikumliebling Harald Juhnke. Die Komödie bietet neben Unterhaltung auch noch ein Sittengemälde der damaligen Zeit. Es ist eine seltene Rarität, die 50 Jahre lang in den Archiven lag.
Sie können’s mir glauben ist nicht die seichte Komödie, die man vielleicht erwarten würde. Es gibt durchaus und gar nicht so leise Zwischentöne über die damaligen Nöte und Ängste einer Gesellschaft, die aus einem Weltkrieg gekommen ist und jetzt ihren Platz sucht. Es geht dabei auch um Verdrängung, um Illusionen und eine wage Zukunft. Es ist ein Film mit dem jungen Harald Juhnke, der da durchaus zeigt dass er, noch in festgefahrenen Mustern, ein begabter Schauspieler ist.
Stellenweise ist der Film daher wohl kaum noch zeitgemäß. Nicht nur an den einzelnen Figuren oder Szenen, auch was ihre Sprache und Einstellung betrifft, ist einiges wiederholt. Als Film aus den 1960er Jahren aber, dem damaligen Zeitgeist und den damaligen Nöten heraus, ist der Film selbst per se nicht uninteressant zu sehen.
Sie können’s mir glauben handelt von Sammy Noles (Harald Juhnke) einem kleinen, unbedeutenden Angestellten in der Arbeitsvermittlungsagentur von Mr. Pheeming (Theo Lingen). Genau das will er aber nicht mehr sein. So beginnt der junge Mann seine Umgebung anzuschwindeln. Er protzt mit seinen Beziehungen, seiner Frau und seinen Kindern und nicht zuletzt mit seinem atemberaubenden Leben.
Die Bewohner der Londoner Familienpension, in der er wohnt, kann Sammy zwar bald nicht mehr hinters Licht führen, doch sein übriges Umfeld sitzt den Geschichten des charmanten Schwindlers auf, der sich so vor Einsamkeit und Mitleid schützen will. Jede seiner Schwindeleien leitet er mit den Worten „Sie können‘s mir glauben“ ein. Dann taucht mit Martha (Gardy Granass) eine junge Ausländerin auf, die ihm gehörig den Kopf verdreht.
„Halb Zehn, da hab ich bereits meinen dritten Mohikaner gehoben. Hat je einer von den Herrn hier einen Mohikaner gehoben? Starkbier mit Cognac gemischt, 90% Alkohol. Sie können’s mir glauben.„
Sie können’s mir glauben ist auch das Motto das Films, denn Sammy Noles kommen sie ständig, fast flehentlich über die Lippen. Aber Sammy ist auch einer, der sich nicht mehr durchs Leben kämpfen will, und wenn etwas mal nicht so rund läuft wie von ihm erhofft, dann redet er es sich einfach schön. Sie können’s mir glauben.
Sie können’s mir glauben hat in den ersten vier bis fünf Minuten eine, dem Alter der Aufzeichnung geschuldete Bildschwäche, danach wird es besser und recht ordentlich. Das Bild wird im Format PAL 4:3 s/w geboten und der Ton wird auf Deutsch in Dolby Digital 2.0 präsentiert.
sehr gut und behutsam von Theo Lingen inszeniert
Harald Juhnke liefert eine sehr gute Performance
gibt recht wenig Lacher, da ist der Film zu ernst geworden
es gibt keine nennenswerten Extras