Close

LOGIN

Close

Register

Close

Lost Password

Shadowrun Tarot

Das Shadowrun Tarot von Pegasus Spiele ist eine Ergänzung für das Cyberpunk Rollenspielsystem Shadowrun von Catalyst Game Labs und besteht aus 78 Tarotkaten und einem kleinen Anleitungsheftchen. Das Tarot, im Original auch Sixth World Tarot genannt, orientiert sich dabei an dem traditionellen Rider-Waite-Smith Tarot aus dem Jahr 1910. Die Karten selbst wurden von der Künstlerin Echo Chernik gestaltet.

Shadowrun Tarot, Rechte bei Pegasus Spiele

Shadowrun Tarot, Rechte bei Pegasus Spiele

Es ist den Menschen immer schon ein Bedürfnis gewesen den Schleier zwischen Gegenwart und Zukunft zu lüften. Unter den vielen Methoden, wobei Horoskope sicher die größte Verbreitung finden, zählt auch das Legen von Karten mit einem sogenannten Tarot-Deck. Diese Sehnsucht nach der Erkenntnis über die Zukunft macht auch vor dem Rollenspiel nicht halt, besonders da hier der Vorteil besteht, dass der Spielleiter durchaus in der Lage ist, die Zukunft wahr werden zu lassen. Natürlich sollte das nicht in brutaler Meisterwillkür ausarten, aber mit etwas Geschick kann man die prophezeite Zukunft eintreten lassen, respektive aber auch den Spielern die Möglichkeit in die Hand geben, diese Zukunft zu verändern.

Noch ist das Tarot-Deck ein nettes Gimmick für Shadowrun. Im Grunde ist es eigentlich eine Nebensächlichkeit, aber sehr nett gemacht und auch sehr stilvoll. Aber im Zusammenhang mit dem Quellenbuch Shadowrun: Buch der Verlorenen, das sogar einen Abenteuergenerator enthält und auch mit der interessanten Kampagne Shadowrun: Im Bann der Karten, wird eindeutig ein Mehrwert geliefert. Mit diesen beiden Büchern werden die Tarot-Karten mehr als nur ein nettes Gimmick am Rande sein.

Das Tarot selbst wurde vermutlich im alten Ägypten erfunden. Im Laufe der Geschichte wurden die Tarotkarten neben der Prophezeiung auch einfach zum Kartenspiel verwendet. Die uns bekannten Tarotkarten gehen auf das 14. Jahrhundert zurück. Anfang des 20. Jahrhunderts wurden die verschiedenen Karten, wie Eingangs erwähnt, überarbeitet. Der englischen Okkultist Arthur Edward Waite entwarf das von der Künstlerin Pamela Colman Smith gefertigte Tarot-Deck, das 1910 im Verlag Rider & Son in London erschien.

Mittlerweile gibt es in einigen Rollenspielsystemen Tarotkarten, die man auch mal stärker, mal weniger stark in das jeweilige Rollenspielsystem einbindet. So gibt es bei dem Fantasy Rollenspielsystem Das Schwarze Auge die sogenannten Inrah Karten, welche zum Spielen aber auch für Prophezeiungen verwendet werden können. Auch beim Fantasy Rollenspielsystem Pathfinder gibt es mit dem Orakel der Türme eine Form der Tarotkarten. Im Fantasy Rollenspielsystem 7te See, welches vor kurzen in der 2. Edition ebenfalls bei Pegasus Spiele erschienen ist, werden bei einem Teil der Charaktererschaffung klassische Tarotkarten verwendet. In der Science Fiction Welt von Warhammer 40.000, mit den Rollenspielen Schattenjäger, Freihändler oder Deathwatch gibt es zwar keine eigenen Karten, wohl aber ist das Tarot des Imperators ein wichtiger Bestandteil der Kommunikation.

Gerade für Shadowrun, das nicht nur ein modernes Cyberpunk Setting mit alten, zum Teil auch schamanistischen Traditionen verbindet, ist ein Tarotdeck sehr stimmungsvoll. Besonders gut gefällt mir, dass die Tarotkarten durch verschiedene Quellenbücher, sowie einer Kampagne gut in die Spielwelt eingebunden werden. Auch wenn das bei vielen Systemen, wo solche Karten vorkommen, durchaus ebenfalls der Fall ist, ist es bei Shadowrun sehr ausführlich ausgefallen. So gibt es neben einer Shadowrun-Anthologie, Die Karten des Schicksals mit 23 Kurzgeschichten auch den sehr umfangreichen Quellenband Buch der Verlorenen und die Kampagne Im Bann der Karten.

Auch wenn die Tarotkarten eine Spur dicker sein könnten, ist die Qualität durchaus gut. Die Zeichnungen der US-amerikanische Künstlerin Echo Chernik orientieren sich zwar am bekannten Rider-Waite-Smith-Tarot, aber es gelingt ihr, auch durch ein paar sehr passende Änderungen, den futuristischen, aber zum Teil auch sehr unmenschlichen Lebensstil von Shadowrun sehr gut einzufangen. Die Karten haben oft ein bisschen einen kalten, distanzierten Zeichenstil, welcher zwar unsere Spielgruppe nicht im Sturm erobert hat, aber die Atmosphäre sehr gut einfängt.

Im kleinen Anleitungsheft werden alle Karten kurz erklärt, mit einer kurzen Beschreibung jeder Karte, sowie möglicher Interpretationen, wenn man die Karten aufrecht oder umgekehrt abgelegt hat. Im letzten Viertel des kleinen Anleitungsheftchen werden 2 verschiedene, sich aber auch ergänzende Methoden des Ausspielen und der Deutung des Tarots vorgestellt, wenngleich mehr Beispiele zur Deutung der Karten wünschenswert gewesen wären. Ich denke es wäre zumindest ein Beispiel pro Legesystem sehr hilfreich gewesen.

Besonders gelungen finde ich die sogenannte große Arkana. Eine nette Idee war auch, die Karte der Bastard, mit einem alten, mächtigen Gegner aus dem Shadowrununiversum zu belegen. Die Karten der sogenannten kleinen Arkana, das Schwert, die Stäbe, die Münzen, etc. sind auf den ersten Blick nicht so unterschiedlich geraten. Auf dem zweiten Blick mag man durchaus einige Änderungen, ja sogar Verbesserungen in diesem Abschnitt finden.

Das Shadowrun Tarot von Catalyst Game Labs erscheint bei Pegasus Spiele in deutscher Übersetzung im August 2017.
Shadowrun Tarot
80 / 100 Wertung
Weltenraum WertungWertung
Positives
sehr gelungene Interpretation des Rider-Waite-Smith Tarot
die Karten haben ein einheitliches Design
in Verbindung mit anderen Regelwerken wird ein Mehrwert geboten
Jede Karten ist mit einer Interpretation versehen worden
der Aufbau des Tarots wirkt sehr durchdacht
Negatives
in der Anleitung fehlt es an Beispielen
die Karten könnten stärker/dicker sein
die Zeichnungen wirken ein wenig distanziert
Das Shadowrun Tarot von Pegasus Spiele ist eine Ergänzung für das Cyberpunk Rollenspielsystem Shadowrun von Catalyst Game Labs und besteht aus 78 Tarotkaten und einem kleinen Anleitungsheftchen. Das Tarot, im Original auch Sixth World Tarot genannt, orientiert sich dabei an dem traditionellen Rider-Waite-Smith Tarot aus dem Jahr 1910. Die Karten selbst wurden von der Künstlerin Echo Chernik gestaltet. [caption id="attachment_29457" align="alignleft" width="200"] Shadowrun Tarot, Rechte bei Pegasus Spiele[/caption] Es ist den Menschen immer schon ein Bedürfnis gewesen den Schleier zwischen Gegenwart und Zukunft zu lüften. Unter den vielen Methoden, wobei Horoskope sicher die größte Verbreitung finden, zählt auch das Legen von Karten mit einem sogenannten Tarot-Deck. Diese Sehnsucht nach der Erkenntnis über die Zukunft macht auch vor dem Rollenspiel nicht halt, besonders da hier der Vorteil besteht, dass der Spielleiter durchaus in der Lage ist, die Zukunft wahr werden zu lassen. Natürlich sollte das nicht in brutaler Meisterwillkür ausarten, aber mit etwas Geschick kann man die prophezeite Zukunft eintreten lassen, respektive aber auch den Spielern die Möglichkeit in die Hand geben, diese Zukunft zu verändern. Noch ist das Tarot-Deck ein nettes Gimmick für Shadowrun. Im Grunde ist es eigentlich eine Nebensächlichkeit, aber sehr nett gemacht und auch sehr stilvoll. Aber im Zusammenhang mit dem Quellenbuch Shadowrun: Buch der Verlorenen, das sogar einen Abenteuergenerator enthält und auch mit der interessanten Kampagne Shadowrun: Im Bann der Karten, wird eindeutig ein Mehrwert geliefert. Mit diesen beiden Büchern werden die Tarot-Karten mehr als nur ein nettes Gimmick am Rande sein. Das Tarot selbst wurde vermutlich im alten Ägypten erfunden. Im Laufe der Geschichte wurden die Tarotkarten neben der Prophezeiung auch einfach zum Kartenspiel verwendet. Die uns bekannten Tarotkarten gehen auf das 14. Jahrhundert zurück. Anfang des 20. Jahrhunderts wurden die verschiedenen Karten, wie Eingangs erwähnt, überarbeitet. Der englischen Okkultist Arthur Edward Waite entwarf das von der Künstlerin Pamela Colman Smith gefertigte Tarot-Deck, das 1910 im Verlag Rider & Son in London erschien. Mittlerweile gibt es in einigen Rollenspielsystemen Tarotkarten, die man auch mal stärker, mal weniger stark in das jeweilige Rollenspielsystem einbindet. So gibt es bei dem Fantasy Rollenspielsystem Das Schwarze Auge die sogenannten Inrah Karten, welche zum Spielen aber auch für Prophezeiungen verwendet werden können. Auch beim Fantasy Rollenspielsystem Pathfinder gibt es mit dem Orakel der Türme eine Form der Tarotkarten. Im Fantasy Rollenspielsystem 7te See, welches vor kurzen in der 2. Edition ebenfalls bei Pegasus Spiele erschienen ist, werden bei einem Teil der Charaktererschaffung klassische Tarotkarten verwendet. In der Science Fiction Welt von Warhammer 40.000, mit den Rollenspielen Schattenjäger, Freihändler oder Deathwatch gibt es zwar keine eigenen Karten, wohl aber ist das Tarot des Imperators ein wichtiger Bestandteil der Kommunikation. Gerade für Shadowrun, das nicht nur ein modernes Cyberpunk Setting mit alten, zum Teil auch schamanistischen Traditionen verbindet, ist ein Tarotdeck sehr stimmungsvoll. Besonders gut gefällt mir, dass die Tarotkarten durch verschiedene Quellenbücher, sowie einer Kampagne gut in die Spielwelt eingebunden werden. Auch wenn das bei vielen Systemen, wo solche Karten vorkommen, durchaus ebenfalls der Fall ist, ist es bei Shadowrun sehr ausführlich ausgefallen. So gibt es neben einer Shadowrun-Anthologie, Die Karten des Schicksals mit 23 Kurzgeschichten auch den sehr umfangreichen Quellenband Buch der Verlorenen und die Kampagne Im Bann der Karten. Auch wenn die Tarotkarten eine Spur dicker sein könnten, ist die Qualität durchaus gut. Die Zeichnungen der US-amerikanische Künstlerin Echo Chernik orientieren sich zwar am bekannten Rider-Waite-Smith-Tarot, aber es gelingt ihr, auch durch ein paar sehr passende Änderungen, den futuristischen, aber zum Teil auch sehr unmenschlichen Lebensstil von Shadowrun sehr gut einzufangen. Die Karten haben oft ein bisschen einen kalten, distanzierten Zeichenstil, welcher zwar unsere Spielgruppe nicht im Sturm erobert hat, aber die Atmosphäre sehr gut einfängt. Im kleinen Anleitungsheft werden alle Karten kurz erklärt, mit einer kurzen Beschreibung jeder Karte, sowie möglicher Interpretationen, wenn man die Karten aufrecht oder umgekehrt abgelegt hat. Im letzten Viertel des kleinen Anleitungsheftchen werden 2 verschiedene, sich aber auch ergänzende Methoden des Ausspielen und der Deutung des Tarots vorgestellt, wenngleich mehr Beispiele zur Deutung der Karten wünschenswert gewesen wären. Ich denke es wäre zumindest ein Beispiel pro Legesystem sehr hilfreich gewesen. Besonders gelungen finde ich die sogenannte große Arkana. Eine nette Idee war auch, die Karte der Bastard, mit einem alten, mächtigen Gegner aus dem Shadowrununiversum zu belegen. Die Karten der sogenannten kleinen Arkana, das Schwert, die Stäbe, die Münzen, etc. sind auf den ersten Blick nicht so unterschiedlich geraten. Auf dem zweiten Blick mag man durchaus einige Änderungen, ja sogar Verbesserungen in diesem Abschnitt finden. [box style="tip"]Das Shadowrun Tarot von Catalyst Game Labs erscheint bei Pegasus Spiele in deutscher Übersetzung im August 2017.[/box] [rwp_box id="0"]
Pros
Cons

Teilen mit

Ähnliche Beiträge

MicroMacro: Crime Ci...

Handbuch: Nahkampfta...

Der 7bte Zwerg

Thronebreaker: The W...

Mittelerde: Schatten...

Freihändler – ...