Close

LOGIN

Close

Register

Close

Lost Password

Saiten des Lebens

Ein Streichquartett betritt die Bühne. Applaus. Abblende. In diesem Film geht es nicht nur um Musik, sondern auch um das organische Zusammenspiel einer Gruppe, nicht nur im musikalischen Sinne. Um Konflikte und das Altern, aber auch um die Schönheit des Lebens.

Saiten des Lebens DVD Cover. Rechte bei Universum Film

Saiten des Lebens DVD Cover. Rechte bei Universum Film

Das erfolgreiche Streichquartett The Fugue plant seine nächste Konzerttournee. Gespielt werden soll Beethovens Streichquartett Nr. 14 Opus 131 (1826). Dies hat im Gegensatz zu den meisten Streichquartetten 7 ganze Sätze, die ohne Pause gespielt werden sollen, eine weitere, aber durchaus zu meisternde Herausforderung für das eingespielte Quartett. Doch dann erfährt Peter, dessen Finger bei dieser Probe versagen, dass er Parkinson hat, und trotz Medikamenten nicht mehr lange spielen wird können. Ein Ersatz muss her, ein trauriger Abschied steht an. Seit 25 Jahren haben sie zusammengespielt, sie sind quasi eine Familie.

Sozusagen getriggert durch Peters bevorstehenden Abgang aus der Gruppe brechen weitere Konflikte auf, die das Quartett an den Rand der Auflösung bringen. Wird das letzte Konzert in dieser Konstellation überhaupt noch stattfinden können und wird Peter noch ein letztes Mal spielen können, seinen Abschied von der Bühne feiern können?

Christopher Walken als verletzlich wirkender Peter zeigt die Tragik des Alterns. Der Körper leistet Widerstand, es ist nicht mehr alles zu allen Zeiten möglich, was bisher ganz normal war. Er spielt das Cello. Philip Seymour Hoffman, Oscar Preisträger für die Hauptrolle in Capote, spielt Robert, die 2. Geige. Juliette, genannt Jules (Catherine Keener) spielt die Viola und Daniel (Mark Ivanir) die 1. Geige. Das Ensemble spielt ausgezeichnet zusammen und interagiert organisch, die Spannungen auf der Beziehungsebene übertragen sich auf die Musik und umgekehrt.

Die Wohnungen der KünstlerInnen sind wunderschön ausgestattet, die Musik (nicht nur Beethoven) untermalt nicht nur, sondern spielt ebenfalls eine aktive Rolle. Peters Trauer um seine verstorbene Frau und sein Umgang mit der sich abzeichnenden Krankheit sind rührend und regen zum Nachdenken an, aber es gibt auch Stellen zum Lachen. Es ist ein ruhiger, unaufgeregter Film, der sich auf die handelnden Personen konzentriert.

In hin und wieder eingeschalteten Interviews, die im Fernsehen anlässlich des Jubiläums gezeigt werden, erklären die Mitglieder, wie sie zur Gruppe kamen und was ihnen die Arbeit mit dem Quartett bedeutet. Das ist ein sehr schönes Stilmittel, um die Geschichte genauer auszuführen. Mit Fachwissen wird das Publikum nicht belästigt, im Gegenteil, ich hätte mir eigentlich noch ein wenig mehr Einblick gewünscht, zum Beispiel in Tourneeplanung, oder wie genau sie sich untereinander musikalisch abstimmen, was genau bei den Proben passiert. Hier wird nur die Stimmung transportiert und die Gefühle, Spannungen aber auch die Vertrautheit miteinander stehen im Vordergrund. Mit Extras auf der DVD hätte man da auch abseits des Hauptfilms für Interessierte etwas bieten können. Es ist ein Film nicht nur für Klassik-Liebhaber!

Saiten des Lebens ist bereits bei universum film mit FSK 12 als DVD und BluRay erhältlich.

[review pros="

  • Musik
  • schöne Ausstattung
  • Zusammenspiel der Gruppe

" cons="

  • noch mehr Einblick in das Musikalische wünschenswert
  • Extras fehlen

" score=78]

Ein Streichquartett betritt die Bühne. Applaus. Abblende. In diesem Film geht es nicht nur um Musik, sondern auch um das organische Zusammenspiel einer Gruppe, nicht nur im musikalischen Sinne. Um Konflikte und das Altern, aber auch um die Schönheit des Lebens. [caption id="attachment_4644" align="alignleft" width="214"] Saiten des Lebens DVD Cover. Rechte bei Universum Film[/caption] Das erfolgreiche Streichquartett The Fugue plant seine nächste Konzerttournee. Gespielt werden soll Beethovens Streichquartett Nr. 14 Opus 131 (1826). Dies hat im Gegensatz zu den meisten Streichquartetten 7 ganze Sätze, die ohne Pause gespielt werden sollen, eine weitere, aber durchaus zu meisternde Herausforderung für das eingespielte Quartett. Doch dann erfährt Peter, dessen Finger bei dieser Probe versagen, dass er Parkinson hat, und trotz Medikamenten nicht mehr lange spielen wird können. Ein Ersatz muss her, ein trauriger Abschied steht an. Seit 25 Jahren haben sie zusammengespielt, sie sind quasi eine Familie. Sozusagen getriggert durch Peters bevorstehenden Abgang aus der Gruppe brechen weitere Konflikte auf, die das Quartett an den Rand der Auflösung bringen. Wird das letzte Konzert in dieser Konstellation überhaupt noch stattfinden können und wird Peter noch ein letztes Mal spielen können, seinen Abschied von der Bühne feiern können? Christopher Walken als verletzlich wirkender Peter zeigt die Tragik des Alterns. Der Körper leistet Widerstand, es ist nicht mehr alles zu allen Zeiten möglich, was bisher ganz normal war. Er spielt das Cello. Philip Seymour Hoffman, Oscar Preisträger für die Hauptrolle in Capote, spielt Robert, die 2. Geige. Juliette, genannt Jules (Catherine Keener) spielt die Viola und Daniel (Mark Ivanir) die 1. Geige. Das Ensemble spielt ausgezeichnet zusammen und interagiert organisch, die Spannungen auf der Beziehungsebene übertragen sich auf die Musik und umgekehrt. Die Wohnungen der KünstlerInnen sind wunderschön ausgestattet, die Musik (nicht nur Beethoven) untermalt nicht nur, sondern spielt ebenfalls eine aktive Rolle. Peters Trauer um seine verstorbene Frau und sein Umgang mit der sich abzeichnenden Krankheit sind rührend und regen zum Nachdenken an, aber es gibt auch Stellen zum Lachen. Es ist ein ruhiger, unaufgeregter Film, der sich auf die handelnden Personen konzentriert. In hin und wieder eingeschalteten Interviews, die im Fernsehen anlässlich des Jubiläums gezeigt werden, erklären die Mitglieder, wie sie zur Gruppe kamen und was ihnen die Arbeit mit dem Quartett bedeutet. Das ist ein sehr schönes Stilmittel, um die Geschichte genauer auszuführen. Mit Fachwissen wird das Publikum nicht belästigt, im Gegenteil, ich hätte mir eigentlich noch ein wenig mehr Einblick gewünscht, zum Beispiel in Tourneeplanung, oder wie genau sie sich untereinander musikalisch abstimmen, was genau bei den Proben passiert. Hier wird nur die Stimmung transportiert und die Gefühle, Spannungen aber auch die Vertrautheit miteinander stehen im Vordergrund. Mit Extras auf der DVD hätte man da auch abseits des Hauptfilms für Interessierte etwas bieten können. Es ist ein Film nicht nur für Klassik-Liebhaber! [box style="tip"]Saiten des Lebens ist bereits bei universum film mit FSK 12 als DVD und BluRay erhältlich.[/box] [review pros=" Musik schöne Ausstattung Zusammenspiel der Gruppe " cons=" noch mehr Einblick in das Musikalische wünschenswert Extras fehlen " score=78]
Pros
Cons

Teilen mit

Ähnliche Beiträge

Stand Up Guys