Psychiatrie des Schreckens – Teil 2 von Martin N. Andersen, Alexander Peshkov und Ekaterina Pluzhnikova ist ein Escape Room Spiel und die unmittelbare Fortsetzung dieser seltsamen Nacht in der psychiatrischen Klinik von North Oaks. Die Spieler erleben aus Sicht von 5 verschiedenen Charakteren in 5 separaten Handlungssträngen die Flucht aus dem düsteren Gemäuer. Dabei decken sie in diversen Rätseln immer mehr von den seltsamen Vorgängen auf, die sich im Institut des Dr. Dark abspielen.
Psychiatrie des Schreckens – Teil 2 bietet vieles eines klassischen Escape Spiels. Der besondere Kniff daran ist aber, dass man nicht eine Geschichte, sondern fünf miteinander verwobene Geschichten erlebt und diese sich auch an bestimmen Punkten beeinflussen. Es ist nicht notwendig, dass man dabei auch den ersten Teil gespielt hat, aber durchaus hilfreich beim Verständnis der einzelnen Geschichten und der Hintergründe. In diesem Teil wird die Geschichte abgerundet und erlebt ihre Auflösung.
Gelungen ist, dass man die verschiedenen Räume, in denen sich die Rätsel befinden, auch mehrfach aufsucht. Dabei werden die Rätsel aber nicht einfach wiederholt, sondern man löst jeweils verschiedene Rätsel, teilweise werden einige Rätsel erst zusammengestellt. Der Schwierigkeitsgrad der Rätsel ist durchaus unterschiedlich, wenngleich es gefühlt weniger Rätsel gibt als im ersten Teil. Eines der Rätsel blieb für uns trotz Auflösung nicht ganz schlüssig, aber die meisten haben einen durchaus schaffbaren Schwierigkeitsgrad.
Gefallen hat uns, dass die Rätsel sehr unterschiedlich sind. Irritierend war, wenngleich es eine nette Idee ist, dass man in einem Raum sich zwischen zwei Rätsel entscheiden kann. Oft ist aber die Schwierigkeit, dass man zu Beginn des Rätsels nicht immer weiß in welche Richtung das Rätsel gelöst werden kann. Da wären ein paar zusätzliche Informationen nett und hilfreich gewesen. Der zweite Teil ist aber insgesamt storylastiger geworden.
Auch wenn man erfährt, welche Verbindung die fünf Charaktere untereinander und auch in Bezug auf die Psychiatrie haben, fehlt dann doch irgendwie die schlussendliche Auflösung. Man erfährt nicht unbedingt was mit Dr. Dark geschieht. Aber bei jeder der fünf Charaktere hat man verschiedene Rätsel zu lösen, Entscheidungen zu treffen, und eine Geschichte zu erleben. Da die Rätsel aber hintereinander und nicht gleichzeitig gespielt werden, ist das Spiel in kleineren Gruppen angenehmer zu spielen.
Die Spielregeln werden vereinfacht dargestellt
Es beginnt mit einer der Karten und dann auch schon bald mit dem ersten Rätsel. Die Rätsel befinden sich in verschiedenen Kuverts, welche Räume darstellen, die aber in der Regel erst geöffnet werden können, wenn man ein Eingangs- oder sagen wir Zugangsrätsel löst. Wenn man glaubt das Rätsel gelöst zu haben, wählt man die richtige der vierstellig nummerierten Karten. Dadurch erfährt man, ob es weitergeht, oder ob man sich geirrt hat.
Es gibt natürlich auch eine Hilfe, wobei die Bewertung durchaus fordernd ist. Man sollte für einen guten Abschluss jede der Geschichten innerhalb von 60 Minuten lösen können, wobei dieser Wert auch noch durch die Benutzung von Hilfs- und Lösungskarten erhöht wird. Dafür gibt es Strafminuten, wobei rein rechnerisch würde man durch das Lesen aller Lösungskarten das Spiel innerhalb von rund 30 Minuten inklusive Strafminuten absolvieren, aber natürlich bliebe dann der Spielspaß in der Anstalt. Beim zweiten Teil haben wir für jede Geschichte aber kürzer gebraucht als für die erste.
Martin Nedergaard Andersen ist ein dänischer Spielautor und hat bereits viele Spiele entwickelt. Gemeinsam mit Alexander Peshkov und Ekaterina Pluzhnikova hat er an seinem ersten Escape Room Spiel gearbeitet. Diese ist ein spannender Zweiteiler, in dem man die Geschichte mehrerer Charaktere kennenlernt und ihre Flucht aus der Psychiatrie des Schreckens miterlebt.
Huch! hat uns ein Rezensionsexemplar für Review-Zwecke zur Verfügung gestellt.
die Rätsel sind recht unterschiedlich
die Schwierigkeit der Rätsel ist großteils schaffbar
die fünf Geschichten beeinflussen sich gegenseitig
recht nett ist der Mehrfachbesuch von Rätseln
ein paar wenige Rätsel sind etwas unverständlich
das Strafminutenmanagment ist ziemlich misslungen