Porto von Orlando Sá für ein bis vier Spieler ist ein Brettspiel, welches die Spieler ins Ribeira-Viertel ins portugiesischen Porto führt, welches berühmt für seine farbenfrohen Häuser ist. Die Spieler platzieren strategisch geschickt Stockwerke, um Punkte für ihren Sieg zu erhalten.
Porto ist ein richtiges Familien-Brettspiel, sehr gelungen ist auch das wunderbare, farbenfrohe Artwork von Luis Levy Lima, das ein lebendiges Porto aufs Spielbrett zaubert, bei dem es viel zu entdecken gibt. Das Brettspiel ist schnell erklärt und leicht verständlich, man kann nach fünf Minuten sofort loslegen.
Die Materialien sind durchaus gut gemacht, aus stabilem Karton, einzig der Torre dos Clérigos1, der Startspieler-Turm, ist in seiner Größe etwas übertrieben. Die Karten sind ebenfalls nett gestaltet und es gibt für alles seinen Platz. Durch die offene Siegpunkteleiste wissen die Spieler immer auf wen sie zu achten haben, es bleibt dabei durchaus spannend, und die Führung hat bei uns mehrfach gewechselt.
Durch die privaten Aufträge gibt es am Ende noch eine Überraschung. Oft helfen einem sogar die anderen Spieler unbewusst sie zu erfüllen, wenn man z.B. gewisse Farbkombinationen von Häusern braucht, so könnte man für jedes gelbe Haus, das an ein blaues angrenzt, eben am Ende noch spezielle Siegpunkte erhalten.
Porto ist ein farbenfrohes Spiel. Es gilt grundsätzlich bunte Häuser zu bauen, wobei man verschiedene Grundregeln dabei beachten muss. So darf man innerhalb eines Gebäudes nicht die Farben mischen. Der Spieler, der das Erdgeschoß legt, legt dadurch auch die Farbe des Gebäude fest, wobei jeder Spieler an jedem Gebäude arbeiten kann, wenn noch genügend Stockwerke frei sind.
Jeder Spieler und jede Spielerin baut Gebäude und erweitert diese vom Erdgeschoss bis zum Dachboden, alles um Siegpunkte zu erhalten. Durch das geschickte Platzieren, kann man Punkte sammeln, z.B. wenn man benachbart zu anderen Häusern baut, aber auch durch öffentliche und private Aufträge.
Der Spielablauf wird vereinfacht dargestellt
Das Spiel endet, wenn eine bestimmte Anzahl von Dächern verbaut wurde, die abhängig von der Spielerzahl ist. Die anschließende Abrechnung durch die privaten Aufträge entscheidet wer die meisten Siegpunkte hat. Es wird abwechselnd gespielt. Wer an der Reihe ist, führt eine der folgende zwei Aktionen aus:
Karten nehmen: Man darf von den fünf ausliegenden Baukarten bis zu drei auf die Hand nehmen, deren Gesamtwert 3 nicht überschreiten darf.
Bauen: Man wählt zwei Baukarten von seiner Hand. Eine der Karten legt die Anzahl an Etagen fest, die andere die Farbe dieser Etagen, welche platziert werden. Beim Bauen gilt es verschiedene Grundregeln zu beachten, wie dass man alle Stockwerke unterbringen muss, oder dass man diese nicht auf zwei Gebäude aufteilen darf, etc.
Nachdem man die Stockwerke platziert hat, wird geprüft ob man ein oder mehrere der drei ausliegenden öffentlichen Aufträge erfüllt hat, auch dies bringt Siegpunkte. Zusätzlich erhält man Punkte, wenn man ein Erdgeschoß platziert, oder wenn man ein Dach baut, welches automatisch gelegt wird, wenn man das letzte Stockwerk platziert hat. Die Siegpunkte werden auf der SP-Leiste festgehalten.
Wir hatten bei unseren Partien viel Spaß. Die Spielmechanik ist einfach, aber durchdacht. Durch ihre Einfachheit ist es ein Spiel, welches sich für die gesamte Familie eignet. Vor allem um die öffentlichen und privaten Aufträge zu erfüllen, muss man durchaus strategisch denken. Es gibt durch die verschiedenen Kartenstapel auch einen großen Glücksfaktor, aber den taktischen Anteil sollte man nicht unterschätzen.
Orlando Sá ist ein portugisischer Spieleerfinder, welcher in Belgien lebt und bisher rund ein halbes Dutzend recht unterschiedlicher Spiele erfunden hat. In seinem Brotberuf arbeitet er als Architekt, in seiner freien Zeit erfindet er Brettspiele. Seine Spiele sind in der Regel unterhaltsame Spiele für die ganze Familie.
HeidelBÄR Games hat uns ein Rezensionsexemplar für Review-Zwecke zur Verfügung gestellt.
die Regeln sind gut verständlich und schnell erklärt
den taktischen Aspekt des Spiels sollte man nicht unterschätzen
die privaten Aufträge machen das Spiel am Ende noch spannend
der Spielablauf ist recht unspektakulär
ein paar zusätzliche Spielvarianten wären nett