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Polynesia

Polynesia von Peer Sylvester ist ein charmantes Brettspiel für 2 bis 4 Spieler*innen. Jede*r Spieler*in führt seinen oder ihren Stamm auf der Suche nach einer neuen Heimat durch den Pazifik, um ihn vor dem drohenden Vulkanausbruch in Sicherheit zu bringen. Mit Hilfe von Fischen, Muscheln und Segelschiffen werden neue Inseln besiedelt.

Polynesia

Polynesia ist ein kurzweiliges und etwas taktisches Familienspiel, bei dem man seine Schiffsrouten gut wählen kann. Spannung ist insofern gegeben, als der oder die Startspieler*in entscheidet, welche Ressource, Fisch oder Muscheln, in der Runde in den Vorrat zurückgelegt wird. Das entscheidet dann auch welche Routen die Spieler*innen eher wählen. Je nach gewählter Ressource müssen manche Pläne geändert werden.

Es gibt gar nicht so viele Möglichkeiten, um Siegpunkte zu erringen. Hauptsächlich geschieht das durch die Besiedlung der Inseln, dazu gibt es ein paar Bonuspunkte durch die Schildkrötensymbole. Aber auch durch die Gezeitenkarten kann man Siegpunkte bekommen, wobei aber immer nur eine von acht zu Spielbeginn gezogen wird. Diese Karte erklärt aufgrund welcher Bedingungen man Bonuspunkte erhalten kann. Zumeist erhält nur einer oder eine der Spieler*innen diese Punkte.

Da jede*r Spieler*in Seewege erschließt und man seglen kann, muss man immer auch ein wenig seine Mitspieler*innen im Auge behalten und seine Taktik dementsprechend anpassen. Dass die Insel von einem Vulkanausbruch bedroht wird, hätte nicht unbedingt sein müssen, aber es erklärt durchaus, warum die Stämme auf Reisen gehen.

Das Ziel

Das Spiel endet, wenn der sechste rote Würfel auf den Vulkan gelegt wird. Dann kommt es zum Ausbruch und der Abrechnung der Siegpunkte. Wer die meisten Siegpunkte besitzt, gewinnt das Spiel. Die meisten Siegpunkte erhält man durch die Besiedelung seines Stammes auf den Inseln und durch die Gezeitenkarten.

Der Spielablauf

Der Spielablauf wird vereinfacht dargestellt. Jede Runde Polynesia besteht aus zwei Phasen, mit unterschiedlichen Aktionen und Ereignissen. Zuerst gibt es die Aktionsphase, mit drei Aktionen, gefolgt von der Unterhaltsphasen mit den folgenden Schritten:

  • Vulkangrollen
  • Knappheit
  • Ressourcen
  • Neue*r Startspieler*in.
Polynesia
Polynesia, Rechte bei Asmodee

Aktionsphase
Die Spieler*innen handeln nacheinander die 3 Aktionen ab, mit den Werten 3, 2 und 1, was den Kosten bzw. den Bewegungspunkten entspricht. In dieser Phase kann man neue Seewege erschließen, entweder völlig neue oder solche, welche bereits von anderen Spieler*innen erschlossen wurden. Dafür zahlt man, abhängig vom aktuellen Wert und womöglich von Gezeitenkarten, Ressourcen in Form von Fischen oder Muscheln.

Stammesmitglieder*innen können Segeln und nutzen dafür Bewegungspunkte. Man nutzt dabei entweder Seewege, die man bereits selbst erschlossen hat, oder segelt mit Hilfe eines Stammesmitglieds eines anderen Spielers oder einer anderen Spielerin, wobei man auch dafür Ressourcen zahlen muss.

Man kann auch die Vulkaninsel besiedeln, durch 3 Stammesmitglieder vom Tableau. Oder man setzt 1 Mitglied seines Stammes auf eine Insel, auf der man bereits mindestens ein Stammesmitglied hat. Schließlich kann man auch Fischen, wobei man abhängig vom aktuellen Wert der Runde Fische oder Muscheln fischt.

Unterhaltsphase
Zuerst zieht der oder die Startspieler*in einen Vulkanstein aus dem Beutel. Entweder passiert nichts, oder man muss gleich zwei Steine nachziehen, oder es ist ein roter Stein. Zieht man den sechsten roten Stein, endet das Spiel. Falls es zu einer nächsten Runde kommt, entscheidet der oder die Startspieler*in welche Ressource, Fisch oder Muschel jeder der Spieler*innen zurück in den Vorrat legen muss.

Danach erhält jeder Spieler und jede Spielerin für jede Insel mit einem Muschel- oder Fischsymbol, auf der sie oder er ein Stammesmitglied stehen hat, eine Ressource davon. Schließlich erhält der oder die nächste Spieler*in den Startspieler*innenmarker.

Der Autor

Peer Sylvester, geboren 1974, ist ein deutscher Lehrer, der in Berlin lebt und schon seit seiner Kindheit Brett- und Kartenspiele gespielt hat. Während eines einjährigen Aufenthalts in Bangkok hat er die ersten Spiele erfunden. Seitdem hat er mehr als zwei Dutzend Spiele zur Veröffentlichung gebracht.

Bei unserem Test mit drei Spieler*innen haben wir durchaus nette und abwechslungsreiche Partien gehabt. Oft war entscheidend wer von uns die Siegpunkte über die Gezeitenkarte erhielt. Das Spiel ist sehr schnell erklärt und lässt sich auch schnell spielen. Die Anzahl der Runden variieren dabei nur leicht.

Etwas schade ist, dass der Ablauf der Runden recht oft sehr ähnlich ist. Man hat nicht allzu viele taktische Möglichkeiten. Wirklich Abwechslung, auch in der eigenen Taktik, geben die unterschiedlichen Gezeitenkarten. Jeweils 3 von 18 sind bei einer Partie im Spiel. Das kann das Spiel stark verändern, bzw. hat es ziemlich Einfluss auf seinen Verlauf.

Asmodee hat uns ein Rezensionsexemplar für Review-Zwecke zur Verfügung gestellt.

Polynesia erschien ursprünglich bei Ludonova und wurde im Oktober 2021 beim Spieleverlag Asmodee in deutscher Übersetzung veröffentlicht. Wir haben bei unserem Test mit drei Spieler*innen ungefähr 45 bis 60 Minuten je Partie benötigt.

75
%
Polynesia ist ein kurzweiliges und etwas taktisches Familien-Spiel, bei dem man seine Schiffsrouten gut wählen muss. Spannung ist insofern gegeben, als der oder die Startspieler*in entscheidet, welche Ressourcen, Fische oder Muscheln in der Runde zurückgelegt werden. Das beeinflusst auch die Routen, welche die Spieler*innen wählen. Dadurch müssen manche Pläne geändert werden.
Pros
  • die Gezeitenkarten bringen viel Abwechslung
  • das Artwork ist sehr schön und stimmig
  • die Phasen sind sehr durchdacht
  • das Spielmaterial ist sehr niedlich gemacht
Cons
  • der Stoffbeutel ist eher für kleine Hände
  • es gibt recht wenig taktische Möglichkeiten

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