Poet X von Elizabeth Acevedo ist der herausragende Debütroman der US-Poetry-Slammerin. Es ist ein Poesieband mit stark autobiographischen Zügen, der von einer jungen Afro-Latina erzählt, die zum Schweigen erzogen wurde. Auf der Bühne bricht Xiomara schließlich ihr schweigen und verlangt von allen gehört zu werden. Es ist ein berührendes Buch über eine schwierige Kindheit einer starken jungen Frau.
Poet X ist ein Roman, der im Stil eines Poetry Slams geschrieben ist. Er hat kurze Texte und einen intensiven Inhalt. Nach und nach ergibt sich das Bild einer etwas trostlosen, schwierigen Kindheit einer Frau, die sich schon als Kind nicht in eine Form pressen lassen wollte und immer über das hinauswachsen wollte, was ihr Umfeld für sie vorgesehen hatte.
Aber es ist auch die Geschichte von einem zornigen Kind. Es ist also in gewisser Weise ein authentisches, sehr ehrliches Buch. Reduziert auf wenige Zeilen sollte man nicht den Fehler machen durch den Text zu hasten, man sollte diese Zeilen durchaus mehrfach lesen, denn es steckt auch vieles zwischen den Zeilen. So ist das Buch wesentlich interessanter und authentischer, als man zunächst denkt.
Es ist keinesfalls ein Buch, das man leicht oder nebenbei liest, dazu wird zu vieles nur angedeutet und es dauert auch recht lang bis man einen Bezug zu den einzelnen Figuren, neben Xiomara bekommt, zu sanft gleiten die Worte an ihnen vorbei. Auch ist der an Poetry Slams angelehnte Text nicht leicht zu lesen und zu verstehen.
Poet X handelt von Xiomara, welche ihre Worte immer für sich behalten hat, so wie ihre strenggläubige Mutter es verlangt. In ihrem Viertel in New York übernehmen stattdessen Fäuste das Reden. Doch X hat Geheimnisse: ihre Gefühle für Aman aus ihrer Klasse, ihr Notizbuch voller Gedichte, das sie unter dem Bett versteckt und ein Slam-Poetry-Club, der all diese Geheimnisse ans Licht bringen wird.
Elizabeth Acevedo, geboren 1988 in New York, ist eine dominikanisch-amerikanische Poetin und Autorin, welche für ihren vorliegendem Erstling zahlreiche Preise, wie den berühmten National Book Award gewonnen hat. Bereits im Alter von 14 Jahren nahm sie am Poetry Slam im Nuyorican Poets Café teil. Später erwarb sie einen Bachelor of Arts in darstellenden Künsten an der George Washington University.
Der Rowohlt Verlag wurde von Ernst Rowohlt 1908 in Leipzig gründet. Schon seit den 1920er Jahren gehören besonders amerikanische Autoren zum Kern des Rowohlt-Programms und seit jeher wurde auch die deutschsprachige Literatur gepflegt. rororo kann auf eine lange Tradition zurückblicken. Die erste Taschenbuchreihe startete im Juni 1950.
Fotos: © Stephanie Ifendu / Rowohlt Verlag
ein authentisches Stück Poesie
Kampf um die eigene Seele
ein Poetry Slam in Buchform
es dauert bis man die einzelnen Figuren kennenlernt
der reduzierte Text ist anstrengend zu lesen