Plastic Man von Gail Simone ist die komplette brandneue Miniserie von DC Rebirth, in einem Comicsammelband von Panini Comics. Doch hinter all den Sprüchen und Witzen, für die Plastic Man bekannt ist, wächst seine Angst vor der Wahrheit was wirklich geschehen ist, als er in Plastic Man verwandelt wurde.
Plastic Man ist womöglich zur sehr aus der Zeit geschlagen, zu lustig und stellenweise als Grundidee zu lächerlich, um in der derzeitigen Strömung innerhalb der Comics zu bestehen. Humor ist noch immer ein Bestandteil von Comics, doch es ist nicht der Slapstick für den Plastic Man steht, sondern mehr eine gewisse Selbstironie und eher feinere Anspielungen. Dennoch ist Plastic Man überraschend frisch und es ist durchaus gelungen Plastic Man zu entstauben und frisch zu präsentieren.
Aber für den großen Erfolg hat es nicht gereicht, was sich auch am eher abrupten Ende bemerkbar macht. So wird nicht geklärt was Eel O’Brian wirklich in letzter Konsequenz getan hat. Der Auftritt der Secret Six ist ziemlich witzig und gelungen. Weniger gut ist jedoch, dass man mit Doctor Psycho, Per Degaton und Queen Bee Gegner der zweiten oder dritten Garde verwendet hat. Sie sind aber immerhin passend als Gegner für Plastic Man, im Gegensatz zu Amazo und Hugo Strange, die an sich nicht seine Kragenweite sein sollten. Da explodiert mir beim Lesen doch die Krawatte.
Plastic Man ist eine recht schräge Type, wenngleich er nicht so bekannt und beliebt wie Elastoman ist, wobei dieser ironischerweise nur erschaffen wurde, weil der damalige Redakteur Julius Schwartz nicht wusste, dass sie bereits die Rechte an Plastic Man hatten und ihm genau so ein witziger Superheld vorschwebte. Plastic Man, das Original, blieb da immer ein bisschen im Schatten, war aber immer der Superheld, der den Slapstick besser drauf hatte.
Plastic Man (Plastic Man #1-#6) lebt nach dem Motto, dass Heldentum ein dehnbarer Begriff ist. Der gummiartige Held hat ein Talent dafür sich in Schwierigkeiten zu bringen und das sorgt für unterhaltsame Abenteuer. Der Comicsammelband wurde von Gail Simone geschrieben und von Adriana Melo gezeichnet.
Plastic Man bietet grafisch viel Raum für die verwandlungstechnischen Späßchen, wobei Adriana Melo hier fast ein wenig zu dezent vorgeht und seine Verwandlungen, immer in knalligem Rot, werden manchmal zugunsten gedeckterer Farben dezenter gezeichnet. Streckenweise erinnert das Comic aber auch an die recht witzigen Comics der 1950er Jahre, wobei der Stil selbst schon recht modern ist. Insgesamt ist es eine gute Mischung aus modernen Zeichnungen, die sich an alten Stilen orientieren, vor allem im Aufbau und der Präsentation.
Plastic Man wurde vom Comickünstler Jack Cole als Parodie auf klassische Superhelden erschaffen und hatte seinen ersten Auftritt im August 1941 in der Ausgabe #1 der Serie Police Comics vom Verlag Quality Comics. Rund 20 Jahre später gingen die Rechte am Superhelden an DC Comics. Dort gab es immer wieder kurze Serien mit ihm, einige Abenteuer hatte er auch gemeinsam mit dem grimmigen Batman und er war kurzfristig auch Mitglied der JLA.
Die amerikanische Comiczeichnerin und -autorin Gail Simone wurde durch ihre Arbeit mit Birds of Prey und der The New 52 Firestorm Serie The Fury of Firestorm von DC Comics bekannt. Sie ist auch langjährige Autorin der Batgirl Reihe von DC Comics und hat zuletzt an Wonder Woman gearbeitet.
Die brasilianische Comiczeichnerin Adriana Melo ist bekannt geworden durch ihre Arbeiten für die Star Wars: Empire Comicstoryline von Marvel Comics. Mit Gail Simone hat sie schon während der Birds of Prey zusammengearbeitet. Sie ist ein großer Catwoman Fan und hat auch bereits ein paar aktuelle Geschichten zeichnen können.
die Slapstickeinlagen sind durchaus zum schmunzeln
die Geschichte selbst ist recht abenteuerlich & warmherzig
die Zeichnungen haben die richtige Mischung
die Geschichte wird zum Teil zu wirr
die Bösewichter sind zum Teil übertrieben