Szymon begibt sich auf eine emotionale Reise durch die Postapokalypse, um das Geheimnis einer unterirdischen Stadt, verborgen in einem verlassenen Nazi-Bunker zu lüften, in dem slawische Mythologie mit retro-futuristischer Technologie vermischt ist. Es ist eine Reise in eine alternative Vergangenheit.
Paradise Lost ist kleines, düsteres Adventure mit einer merkwürdigen, makaberen, zum Teil auch verstörenden Story, vor allem je tiefer man in den Bunker eindringt. Die Story ist zum Teil vorhersehbar, aber es gibt durchaus auch überraschende Momente. Dennoch fehlt ein wenig die Action, auch wenn es angenehm ist, dass ein Game mal ohne Monster oder Zombies auskommt.
Ein Manko des Games ist weniger die Handlungsarmut, als die Länge. Es gehört aber natürlich auch zur Atmosphäre, dass man durch den scheinbar völlig verlassenen Bunker wandert und neue Abschnitte entdeckt. Dazu gibt es immer wieder Dokumente, welche die Geschichte erzählen.
Zu den Highlights zählen sicher die Gespräche zwischen Ewa und Szymon, welche wunderbar emotional und natürlich wirken. Generell ist die Atmosphäre sehr gelungen und der Bunker ist durchaus abwechslungsreich, sowie detailreich gestaltet. Es gibt auch mehrere Enden, welche sich aber nicht so drastisch unterscheiden.
Paradise Lost spielt im Osten Europas, nachdem der 2. Weltkrieg nach 20 Jahren keinen Sieger hervorgebracht hat, da die Nazis Atomraketen auf Europa abfeuerten. Das Herz Europas ist nun ein Land voller Zerstörung, Strahlung und Geheimnisse. Der Gamer ist Szymon, ein 12-jähriger Junge, der einen Nazi-Bunker entdeckt, als er nach dem Tod seiner Mutter durch das Ödland Polens zieht.
Szymon sucht nach einem mysteriösen Mann auf einem Foto, in einem retrofuturistischen Bunker, in dem fortschrittliche Technologie mit heidnischen slawischen Bildern verflochten sind und erkundet dort die unterirdische Stadt. Ein mysteriöses Mädchen namens Ewa nimmt, mithilfe der Bunker-Technologie, Kontakt zu Szymon auf. Wenn er sie findet, ist er vielleicht nicht mehr alleine.
Paradise Lost ist grafisch gelungen. Die düstere Atmosphäre ist gut einfangen. Das Gameplay entspricht grundsätzlich einem typischen Adventure. Man bewegt Szymon durch den Bunker und kann mit verschiedenen Objekten interagieren, um mehr über die Geschichte und die Ereignisse zu erfahren. Über lange Stecken des Games wandert man durch die beklemmende, düstere Atmosphäre des Bunkers.
Paradise Lost, ein postapokalyptisches Walking Adventure, wurde von PolyAmorous entwickelt und von All in! Games veröffentlicht. PolyAmorous ist ein junges polnisches Indie Game Studio, welches 2017 gegründet wurde und das mit Paradise Lost ihr erstes Game entwickelt hat.
Der polnische Publisher All In! Games, wurde im Jahr 2018 gegründet und ist ein junger, dynamischer Publisher von Videogames. Sie haben bisher rund ein Dutzend verschiedener Games, darunter Paradise Lost oder Daymare: 1998 veröffentlicht.
All in! Games hat uns ein Rezensionsexemplar für Review-Zwecke zur Verfügung gestellt.
die Atmosphäre ist beklemmend, aber gelungen
die Dialoge zwischen Ewa und Szymon wirken natürlich
der Bunker ist sehr abwechslungsreich gestaltet
das Game hat leider seine Längen
einiges ist sehr vorhersehbar