Parade’s End – Der letzte Gentleman von Regisseurin Susanna White ist ein Film nach dem Drehbuch von Autor Tom Stoppard. Die Mini-Serie von HBO und BBC basiert dabei auf der gleichnamigen Tetralogie des britischen Autors Ford Madox Ford. Im Mittelpunkt steht Christopher Tietjens, der in einer unglücklichen Ehe gefangen ist und dem es nicht gelingt sich den moralischen Wertvorstellungen seiner Zeit entgegenzustellen.
Parade’s End – Der letzte Gentleman zeigt sich von seiner einfühlsamen, charakterstarken Seite und Benedict Cumberbatch zeigt welches Ausnahmetalent er ist, dass er dem etwas verstaubten Drehbuch wahrlich Leben einhaucht. Die tragische Liebesgeschichte mag für heutige Verhältnisse etwas antiquiert wirken, Susanna White hat auf einen modernen Zugang zur Geschichte verzichtet. Der Humor ist dafür trocken und sehr gelungen.
Parade’s End – Der letzte Gentleman spielt in England, kurz vor Beginn des Ersten Weltkriegs. Der britische Aristokrat und Gentleman alter Schule Christopher Tietjens (Benedict Cumberbatch) heiratet Sylvia (Rebecca Hall), die sich unentwegt in weitere Liebschaften stürzt. Obwohl er nicht einmal sicher sein kann, dass das gemeinsame Kind von ihm ist, hält er die Ehe mit seiner Frau aufrecht, bis er der ungestümen Valentine Wannop (Adelaide Clemens) begegnet. Nicht nur seine Gefühlswelt gerät mit einem Mal ins Schwanken, auch England befindet sich mit dem einsetzenden Krieg in einem politischen und gesellschaftlichen Umbruch.
Benedict Cumberbatch zählt nicht erst seit seiner Darstellung als Dr. Strange in der gleichnamigen Marvel Comics Verfilmung und wegen seine Interpretation von Sherlock in der gleichnamigen BBC Serie zu den beliebtesten britischen Schauspielern. Er ist ein starker Charakterdarsteller und weiß auch in dieser Mini-Serie zu überzeugen.
Der englische Schriftsteller und Verleger Ford Madox Ford (geboren 1873, verstorben 1939), auf dessen Werk die Serie basiert, hat zwar mit Die allertraurigste Geschichte ein wichtiges Werk der englischen Literatur erschaffen, aber als Verleger war er weitaus erfolgreicher.
Parade’s End – Der letzte Gentleman wird mit einem guten und sehr stimmungsvollen und buntem Bild, das die Zeit rund um den Ersten Weltkrieg in England zeigt, im Format 16×9 anamorph (1,78:1) angeboten. Der saubere Ton wird auf Englisch und Deutsch in DTS-HD 5.1 präsentiert. Es werden leider keine nennenswerten Extras geboten.
Mini-Serie mit trockenem britischen Humor
eine Gesellschaft im Umbruch
die Kostüme und die Landschaft sind sehr gelungen
die Geschichte wirkt recht antiquiert
Drehbuch ist nicht besonders gelungen