Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt von Regisseur Rosa von Praunheim ist ein deutsches semi-dokumentarisches Drama aus dem Jahr 1970. Der Film ist aber auch ein Sittenbild Deutschlands und zeigt die Situation der Schwulenbewegung Anfang der 1970er Jahre, kurze Zeit nachdem die praktizierte männliche Homosexualität unter Erwachsenen nicht mehr verboten war.
Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt ist kein einfacher Film. Es ist mehr eine Mischung aus Dokumentation und Kunstfilm, welcher größtenteils mit laienhaften Schauspielern besetzt ist. Heute wirkt der damals sehr provokante Film wie ein Film aus einer anderen Zeit. Inwieweit sich die Situation, in der Homosexuelle leben, geändert hat, kann ich nur zu einem kleinen Teil beurteilen. Hingegen leidet man beim Film aufgrund der schlechten schauspielerischen Leistung und einige Szenen wirken aus heutiger Sicht zum Teil auch unfreiwillig komisch. Interessant ist der Film aber als Zeitdokument, denn die Darbietungen wirken zumindest in ihrer situativen Präsentation authentisch.
Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt handelt von Daniel (Bernd Feuerhelm), einem junger Mann aus der Provinz, der nach Berlin kommt und dort zufällig Clemens (Berryt Bohlen) trifft. Beide erleben die große Liebe. Sie ziehen zusammen und versuchen die bürgerliche Ehe zu kopieren. Doch nach vier Monaten endet das große Glück. Daniel hat inzwischen einen älteren, reichen Mann kennengelernt und zieht zu ihm in dessen Villa. Als dieser ihn betrügt, löst sich Daniel von der Beziehung und taucht in die Schwulenszene der Großstadt ein.
Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt, mit einer Spieldauer von ca. 70 Minuten, wird mit einem sehr durchschnittlichen, gewollt dokumentarischen Bild, im Format 1,85:1 geboten. Der ebenfalls eher durchschnittliche Ton wird auf Deutsch in DTS HD Master Audio 2.0 präsentiert. Unter den Extras findet sich folgendes Bonusmaterial:
- Zeitgenössische WDR-Talkrunde Diskussionsrunde
- Interview Rosa von Praunheim
ein provokanter und aufrüttelnder Film
der Film wirkt aus heutiger Sicht teilweise unverständlich
das Drehbuch ist sehr schwach ausgefallen
als Drama ist der Film eher enttäuschend