Weit und leer liegt das Land vor euch, der Wind wirbelt ein paar Staubkörner auf. Doch ihr seht bereits mehr. Vor eurem inneren Auge bereits eine Stadt, genauer gesagt eine Metropole der Zukunft. Grünflächen, Industrien, eine geschäftige Innenstadt und ein intelligentes Straßennetz, das jeden Einwohner schnell an sein Ziel bringt, sollen hier entstehen. Erbaut die Stadt der Zukunft!
In Neom erbaut man über einen Zeitraum von drei Generationen eine Stadt der Zukunft. Dazu muss man die richtigen Plättchen wählen und für attraktive Wohnkultur, sowie für wirtschaftlichen Fortschritt sorgen. Man erhält Geld und verschiedene Waren, die man wiederum für neue Plättchen und Siegpunkte benötigt. Am Schluss gewinnt der Spieler mit den meisten Siegpunkten.
Zunächst wird das Spiel aufgebaut. Jeder Spieler erhält einen Spielplan, eine Rohstoffmarke, ein paar Coins und 3 Ankergebäude. Die Generationsplättchen werden nach ihrer Rückseite getrennt, die Plättchen entsprechender Spieleranzahl aussortiert. Die übrig gebliebenen Plättchen werden gemischt und in 3 Stapeln für alle griffbereit bereitgelegt. Dann kann das Spiel, das für 1-5 Spieler ab 10 Jahren geeignet ist und über drei Generationen zu je 7 Runden verläuft, beginnen.
Jede Generation läuft gleich ab. Zunächst wird der entsprechende Generationsplättchen-Stapel in Stapel entsprechend der Spieleranzahl geteilt. Jeder Spieler erhält einen Stapel und darf sich eines der Plättchen aussuchen und auf die Hand nehmen. Dann gibt man den Stapel an den nächsten Mitspieler weiter, wobei er dort verharrt, bis die nächste Plättchenwahlphase stattfinden. Als nächstes führen die Spieler parallel eine Aktion durch. Dabei darf man entweder das gerade ausgewählte Plättchen bauen, ein Ankergebäude bauen oder sein Plättchen für Coins verkaufen, wobei letzteres nur eine Notlösung ist. Um ein Plättchen zu bauen muss man die Kosten dafür zahlen und es dann entsprechend der Regeln in seine Stadt einbauen. Gibt es eine Katastrophe, wird sie am Ende der Runde abgehandelt. Dann wird der Generationsplättchen-Stapel wieder zur Hand genommen und ein neues Plättchen ausgewählt.
Das wird pro Generation so lange wiederholt, bis nur noch 1 Plättchen im Stapel ist, das auf die Seite gelegt wird. Am Ende werden die Städte der Spieler ausgewertet und der Sieger bestimmt. Es gilt möglichst viele Siegpunkte verbaut zu haben, große, miteinander verbundene Wohngebiete zu haben, viele Waren und viel Geld zu besitzen und keine belasteten Industriegebiete direkt neben den Wohngebieten platziert zu haben. Des Weitern gibt es noch Abzüge dafür, wenn man zu wenige Wohngebiete gebaut hat, oder keine Stromquelle besitzt.
Natürlich kann man nicht alle der Möglichkeiten maximieren, sondern man konzentriert sich vor allem auf eine der Möglichkeiten Punkte zu bekommen, wobei man immer auch die anderen Spieler im Auge haben sollte, damit man verhindert, dass sie zu viele Punkte sammeln können. Wichtig ist außerdem, dass man sich bei den Kärtchen die Straßen ansieht und überlegt, ob diese zu der ausliegenden Stadt passen. Es gibt auch die Möglichkeit bereits gebaute Plättchen zu überbauen, allerdings nur mit der gleichen Art. Trotzdem macht das, besonders in späteren Generationen, durchaus Sinn, denn die späteren Plättchen sind wertvoller als die früheren.
Bei unserem Test mit vier Spielern hatten wir viel Spaß und bei der Endauswertung ging es recht knapp zur Sache. Dabei hatten wir sehr unterschiedliche Strategien. Allerdings hat man bei diesem Spiel teilweise auch eher das Gefühl nebeneinander zu spielen, als miteinander. Aber von dieser Art der Spiele gibt es mehrere. Dafür hat jeder immer etwas zu tun und man spart sich längere Phasen des Wartens. Insgesamt ist es ein durchaus nettes Strategiespiel für die ganze Familie, das auch recht schnell erklärt ist. Es gibt auch Regeln für ein Spiel zu zweit oder alleine, aber wirklich lustig und spannend ist Neom mit 4-5 Spielern.
Neom – Erbaue die Stadt der Zukunft wurde von Paul Sottosanti erfunden, der in der Spieleindustrie bei Wizrds of the Coast begonnen hat. Er Karten für Trading Card Games designt, unter anderem auch für Magic: The Gathering. Dort war er in Teams für diverse Erweiterungen und trug wesentlich zur Tribal-Mechanik bei. Außerdem testete er verschiedene Spiele und wurde leitender Designer für Computergames, auch bei Maxis und Riot Games. In seiner Freizeit entwickelt und designt er Brettspiele.
gute Regelerklärung, qualitatives Spielmaterial
es gibt recht wenig Wartezeit
bleibt bis zur Endabwertung recht spannend, wer gewinnt
das Aussortieren je nach Spieleranzahl ist etwas mühsam