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Mein Name ist Judith

Mein Name ist Judith von Martin Horváth erzählt von Verfolgung, Flucht und dem Exil einer jüdischen Wiener Familie und zieht Parallelen zu unserer Zeit. Es ist eine Geschichte über die Macht des Erzählens und das Vergessen, Vergessen-Wollen und Nicht-vergessen-Können. Es ist ein eindringlicher Roman, der auch eine Mahnung an unsere Generation ist.

Mein Name ist Judith von Martin Horváth, Rechte bei Penguin

Mein Name ist Judith ist eine sehr behutsame Geschichte und Judith erscheint so überraschend und langsam in Leóns Leben, dass man als Leser bereits Angst hat, er würde sie verschrecken oder sie sei nur ein von geplagter Schuld erzeugtes Hirngespinst. Vorsichtig, Schritt für Schritt erkundet er das Schicksal des kleinen Mädchens.

Ein bisschen irritierend ist, dass Leóns tragisches Schicksal, er verlor seine Frau und Tochter, dem tragischen Schicksal von Judith, deren jüdische Familie im zweiten Weltkrieg nahezu vernichtet wurde, ähnelt. Es wirkt fast ein wenig, als wollte der Autor, dass sein Titelheld auch gelitten hat, aber es wirkt nach einem unfairen Vergleich.

Wobei man ihm nicht unterstellen kann, dass er das Thema reißerisch aufbereitet. Er drückt nicht auf die Tränendrüste, sondern die Geschichte hat genügend Tragik auch ohne dass man dabei übertreiben muss. Im Gegenteil, er geht sehr behutsam, manchmal sogar fast zu behutsam vor, weil dem Buch eine gewisse Langsamkeit inneruht.

Mein Name ist Judith spielt im Wien, in der nahen Zukunft. Seit einem Attentat auf dem Hauptbahnhof ist der Ausnahmezustand zur Regel geworden. Auch die Welt des Autors León Kortner ist aus den Fugen geraten: Bei dem Anschlag sind seine Frau und Tochter umgekommen, seitdem führt er ein Leben unter Toten. Einsam versucht er einen Roman über die jüdische Familie Klein zu schreiben, eine Familie, die bis zur Flucht vor den Nazis eine Buchhandlung in dem Haus führte, in dem León wohnt. Eines Morgens sitzt ein fremdes Mädchen in einem altmodischen Mantel in seiner Küche. Wer ist diese Judith, die behauptet, dass ihrem Vater der Buchladen gehört? So entfaltet sich eine Geschichte über Verfolgung, Flucht und Exil einer jüdischen Wiener Familie.

Martin Horváth, geboren 1967 in Wien, Österreich, studierte an der dortigen Universität für Musik und darstellende Kunst und lebt seit 1988 als freischaffender Musiker. Während eines mehrjährigen New-York-Aufenthalts arbeitete er als Journalist und Übersetzer, sowie an einem Forschungsprojekt zur Geschichte der österreichisch-jüdischen Emigration in die USA. 2012 erschien sein Romandebüt, Mohr im Hemd oder Wie ich auszog, die Welt zu retten.

Der Penguin Verlag folgt dem erfolgreichen Vorbild aus England, welches vor über 80 Jahren durch Allen Lane gegründet wurde und betritt den deutschen Buchmarkt als großer populärer Taschenbuch- und Paperbackverlag. Unter dem Dach der Verlagsgruppe Random House bietet das Programm für jeden Geschmack das Beste – Literatur ebenso wie Unterhaltung.

Penguin hat uns ein Rezensionsexemplar für Review-Zwecke zur Verfügung gestellt.

Fotos: © Reinhard Öhner; Penguin und Verlagsgruppe Random House
Mein Name ist Judith von Martin Horváth ist seit März 2019 bei Penguin als eBook und auch als gebundene Ausgabe verfügbar.
75 / 100 Wertung
Weltenraum WertungWertung
Positives
eine tragische Geschichte, die behutsam erzählt
Martin Horváth verzichtet auf Überzeichnungen
Judith ist eine berührende und sympathische Hauptfigur
als Erzählung ist es sehr schön geschrieben
Negatives
dem Buch ruht eine Langsamkeit inne
Leóns Schicksal ist ein unnötiger Vergleich
Mein Name ist Judith von Martin Horváth erzählt von Verfolgung, Flucht und dem Exil einer jüdischen Wiener Familie und zieht Parallelen zu unserer Zeit. Es ist eine Geschichte über die Macht des Erzählens und das Vergessen, Vergessen-Wollen und Nicht-vergessen-Können. Es ist ein eindringlicher Roman, der auch eine Mahnung an unsere Generation ist. [caption id="attachment_44614" align="alignleft" width="200"] Mein Name ist Judith von Martin Horváth, Rechte bei Penguin[/caption] Mein Name ist Judith ist eine sehr behutsame Geschichte und Judith erscheint so überraschend und langsam in Leóns Leben, dass man als Leser bereits Angst hat, er würde sie verschrecken oder sie sei nur ein von geplagter Schuld erzeugtes Hirngespinst. Vorsichtig, Schritt für Schritt erkundet er das Schicksal des kleinen Mädchens. Ein bisschen irritierend ist, dass Leóns tragisches Schicksal, er verlor seine Frau und Tochter, dem tragischen Schicksal von Judith, deren jüdische Familie im zweiten Weltkrieg nahezu vernichtet wurde, ähnelt. Es wirkt fast ein wenig, als wollte der Autor, dass sein Titelheld auch gelitten hat, aber es wirkt nach einem unfairen Vergleich. Wobei man ihm nicht unterstellen kann, dass er das Thema reißerisch aufbereitet. Er drückt nicht auf die Tränendrüste, sondern die Geschichte hat genügend Tragik auch ohne dass man dabei übertreiben muss. Im Gegenteil, er geht sehr behutsam, manchmal sogar fast zu behutsam vor, weil dem Buch eine gewisse Langsamkeit inneruht. Mein Name ist Judith spielt im Wien, in der nahen Zukunft. Seit einem Attentat auf dem Hauptbahnhof ist der Ausnahmezustand zur Regel geworden. Auch die Welt des Autors León Kortner ist aus den Fugen geraten: Bei dem Anschlag sind seine Frau und Tochter umgekommen, seitdem führt er ein Leben unter Toten. Einsam versucht er einen Roman über die jüdische Familie Klein zu schreiben, eine Familie, die bis zur Flucht vor den Nazis eine Buchhandlung in dem Haus führte, in dem León wohnt. Eines Morgens sitzt ein fremdes Mädchen in einem altmodischen Mantel in seiner Küche. Wer ist diese Judith, die behauptet, dass ihrem Vater der Buchladen gehört? So entfaltet sich eine Geschichte über Verfolgung, Flucht und Exil einer jüdischen Wiener Familie. Martin Horváth, geboren 1967 in Wien, Österreich, studierte an der dortigen Universität für Musik und darstellende Kunst und lebt seit 1988 als freischaffender Musiker. Während eines mehrjährigen New-York-Aufenthalts arbeitete er als Journalist und Übersetzer, sowie an einem Forschungsprojekt zur Geschichte der österreichisch-jüdischen Emigration in die USA. 2012 erschien sein Romandebüt, Mohr im Hemd oder Wie ich auszog, die Welt zu retten. Der Penguin Verlag folgt dem erfolgreichen Vorbild aus England, welches vor über 80 Jahren durch Allen Lane gegründet wurde und betritt den deutschen Buchmarkt als großer populärer Taschenbuch- und Paperbackverlag. Unter dem Dach der Verlagsgruppe Random House bietet das Programm für jeden Geschmack das Beste – Literatur ebenso wie Unterhaltung. Penguin hat uns ein Rezensionsexemplar für Review-Zwecke zur Verfügung gestellt. Fotos: © Reinhard Öhner; Penguin und Verlagsgruppe Random House [box style="tip"]Mein Name ist Judith von Martin Horváth ist seit März 2019 bei Penguin als eBook und auch als gebundene Ausgabe verfügbar. [/box] [rwp_box id="0"]
Pros
Cons

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