In Lost Cities sind die Spieler mit ihren Expeditionen auf der Suche nach 5 verlorenen Städten, doch dazu müssen sie durch Wüste und Dschungel, über Gestein, Lavafelder und Wasser. Wer schafft es am weitesten auf dem Weg zu den Lost Cities, wer erreicht die lang ersehnten geheimnisvollen Ruinen? Wir haben es gespielt!
In Lost Cities spielt man Karten aus, um seine Spielfiguren auf einem der Pfade zu den verlorenen Städten weiter zu ziehen und geheimnisvolle Schätze auf dem Weg dorthin zu finden. Allerdings sollte man gut aufpassen, welche Expeditionen man anfängt, denn ist man nicht weit genug, gibt es bei der Wertung Minuspunkte. Außerdem ist es wichtig seinen Expeditionsleiter gut einzusetzen, da dieser doppelte Punkte bringt.
Zunächst wird das Spiel vorbereitet. Dazu wird der Spielplan ausgelegt und die Siegpunkt-Münzen werden daneben vorbereitet. Anschließend werden die Ereignisplättchen verdeckt gemischt und auf dem Spielplan platziert. Zum Schluss werden noch die Karten gemischt und jeder Spieler bekommt 8 davon. Der Rest bildet einen Nachziehstapel. Dann geht es schon los.
Das Spiel wird über 3 Runden gespielt, was den Glücksfaktor etwas reduziert. Reihum geht es so lange, bis die 5. Spielfigur über eine der Brücken geht. So lange hat jeder Spieler 2 Aktionen, ehe der nächste im Uhrzeigersinn an der Reihe ist. Zunächst wir eine der Handkarten ausgespielt. Dabei legt man die Karte entweder offen vor sich ab, um eine Expedition der entsprechenden Farbe zu beginnen, oder man legt die Karte an eine bestehende Farb-Auslage an, um die Expedition weiterzubringen. Hat man keine passende Karte, kann man auch eine Karte ablegen. Anschließend zieht man eine neue Karte. Beim Anlegen ist es wichtig, dass die neue Karte entweder einen gleichen oder höheren Wert als die vorherige hat. Es gibt auch eine Version, bei der man sich aussuchen kann, ob man aufsteigend oder absteigend anlegt, aber auch hier muss man sich bei der Expedition für eines von beiden entscheiden. Abgeworfene Karten können von den Spielern auch gezogen werden, statt eine Karte vom Nachziehstapel zu nehmen.
Man muss also durchaus taktisch vorgehen und auch überlegen, wo die doppelten Punkte am gewinnbringendsten sind. Außerdem sollte man keine Expedition starten, bei der man zu wenige Karten hat, da man sonst womöglich auf Minuspunkten sitzenbleibt. Erreicht man ein Feld mit Ereignisplättchen dreht man diese um und bekommt es entweder, oder man erhält Siegpunkte oder kann eine seiner Figuren weiter vorwärts ziehen.
Wird die 5. Brücke von einer der Figuren überschritten, oder ist der Nachziehstapel aufgebraucht, endet die Runde sofort und die Wertung wird vorgenommen. Dazu tauscht man Artefakt-Ereignisplättchen ins Artefaktplättchen und zählt die Werte zusammen, auf denen die Spielfiguren der Spieler stehen. Die Punkte, auf dem die große Spielfigur steht, wird verdoppelt, egal, ob es sich um positive oder negative Punkte handelt. Man kann aber nie weniger als 0 Siegpunkte erreichen. Dann wird die nächste Runde vorbereitet und gespielt.
Das Spiel ist für 2 bis 4 Spieler ab 10 Jahren geeignet, wobei es zu dritt oder viert sicher am lustigsten ist. Eine Spielrunde dauert ungefähr 20 Minuten, wodurch 1 Spiel ungefähr 1 Stunde lang dauert. Man kann aber auch nach weniger Runden aufhören und diese werten.
Bei unserem Test mit 3 Spielern waren wir überrascht, wie spannend und lustig das Spiel ist. Wir waren zunächst ein wenig skeptisch, wurden aber eines besseren belehrt. Der Glücksfaktor ist durchaus gegeben, denn wenn man einfach nur Karten mit mittlerem Wert zieht, hat man wesentlich schlechtere Karten. Doch spielt man über 3 Runden gleicht sich das meistens ganz gut aus. So war es bei unserem Test so, dass eine Spielerin, die in der 1. Runde Glück hatte und in Führung lag, in der 2. Runde von ihrem Glück verlassen wurde und somit auf den 3. Platz abrutschte. In der 3. Runde wurde es so noch ziemlich spannend und schließlich hat die Wertung der Artefakte knapp den Sieger entschieden.
Das Spielmaterial ist qualitativ und die Spielanleitung ist gut geschrieben und von recht kurzem Umfang. Bei der grafischen Gestaltung hätte man aber ein wenig mehr auf die Praktikabilität schauen können. So ist es teilweise schwierig zwischen den blauen und grünen Karten zu entscheiden, da beide Farben auf beiden Karten vorkommen, ebenso bei rot und schwarz. Die Zeichnungen selbst sind schön und durchaus gelungen und es fällt positiv aus, dass sich die Karten nicht alle gleichen. Auch ein wenig seltsam ist die Wahl der Farben den Spielfiguren, mit orange, braun, weiß und grau. Autor des Spiels ist Reiner Knizia, Grafik und Illustration stammen von Cem Kara.
Kurze, gut geschriebene Spielanleitung
Spannendes, einfach erklärtes Spiel für die ganze Familie
Übersichtliches Spielbrett
2 unterschiedliche Spielvarianten
Man kann durchaus taktisch vorgehen
Recht hoher Glücksfaktor
Spielprinzip nicht neu
Lange Wartezeiten, wenn Spieler lange überlegen
Seltsame Farben für die Spielfiguren der Spieler