Close

LOGIN

Close

Register

Close

Lost Password

Little Nightmares

Wankend balanciere ich über das schmale Brett auf dem schwankenden Schiff und nähere mich langsam der nächsten Luke. Ich betrete einen Raum voller Kinderbetten, doch alle sind leer. Das Spielzeug liegt verstreut herum. Kaum bin ich an einigen Betten vorbei, öffnet sich die Türe und der böse Mann mit den langen Händen kommt herein. Schnell verkrieche ich mich unters Bett, aber er hat etwas bemerkt und macht sich schnüffelnd auf die Suche. Ich habe Angst… Wir haben es gespielt.

Xbox One Cover - Little Nightmares, Rechte bei Bandai Namco

Little Nightmares, Rechte bei Bandai Namco

Little Nightmares ist für mich weniger ein Horror Game, als ein sehr trauriges Game. Man leidet mit Six mit, wenn sie vor Hunger beinahe zusammenbricht, wenn sie einsam durch die langen Flure schleicht, immer voller Angst vor den grausigen und grausamen Bewohnern. Es gibt aber auch durchaus gruselige Szenen. Dazu kommt die deprimierende Tim Burton Atmosphäre. Dass es kaum Musik im Game gibt, lässt alles so unsicher wirken. Dabei gibt es durchaus viele Geräusche, aber Musik eben nur recht selten. Sie wird sehr sparsam eingesetzt, was den Effekt aber nur noch verstärkt. Dadurch kommt es in diesem Game zu einer sehr interessanten, spannenden, aber auch sehr deprimierenden und traurigen Erfahrung.

Das Game hat eine ungefähre Spieldauer von 7 bis 10 Stunden, je nachdem wie viele der versteckten Geheimnisse man aufsucht. Das völlige Fehlen von Hinweisen auf die versteckten Geheimrätsel, wie dass man eine Anzahl von Puppen zerschlagen soll, ist auch – wenngleich mit Absicht – durchaus verwirrend und es passiert schon mal, dass man regelrecht über eine geheime Kammer stolpert. Von der beklemmden Story will ich so wenig wie möglich erzählen und niemanden zu spoilern, sie ist es aber wert, dass man sie erlebt. Gelungen finde ich dabei, dass die Story zwar überhaupt traurig, ja depremierend erzählt wird, aber niemals unnötig blutig präsentiert wird.

Die Frage ist was ängstigt uns so, was berührt uns dabei? Ist es dass Six eine kleine, zerbrechlich wirkende Gestalt ist? Scheinen die Monster unter den Betten so groß zu sein, wie aus unserer eigenen Kindheit? Oder ist es einfach, dass wir oft zu langsam sind, damit Six ihren Häschern entkommt? Womöglich ist es eine Mischung aus all diesen Dingen, aber vor allem dass wir der verletzlichen Six nicht genügend Schutz bieten können.

Little Nightmares handelt von dem kleinen, neunjährigen und hungrigen Mädchen namens Six, welches, bekleidet mit einem gelben Regenmantel, aus dem Puppenhaus des Grauens zu entkommen versucht. In 5 schaurigen Kapiteln wird diese düstere und skurrile Erzählung, die durch Ängste der Kindheit inspiriert wurde, präsentiert. Der Gamer muss Six bei der Flucht aus dem Schlund, einem riesigen, geheimnisvollen Areal, das von verdammten Seelen bewohnt wird, die sich nach ihrem nächsten Mahl verzehren, helfen, den Weg aus diesem Labyrinth des Grauens zu finden.

Little Nightmares ist grafisch sehr gut gelungen, sehr detailreich und in einem düsteren Tim-Burton-Stil gehalten. Man kommt sich noch kleiner vor, da die Räumlichkeiten der erwachsenen Bewohner so groß in ihren Proportionen wirken, sodass Six z.B. mal einen Kasten raufklettert, indem sie sich von Schublade zu Schublade angelt. Das Gameplay ist sehr schnell durchschaut. Es gibt die Möglichkeiten laufen, springen, klettern, Feuerzeug anzünden, etc. und ab und an mit Gegenständen interagieren. Obwohl das Game nur so von verschiedenen Geräuschen strotzt – man hört und spürt regelrecht die ganze Maschinerie dieses Puppenhaus des Grauens – wird Musik nur sehr spärlich eingesetzt.

Little Nightmares ist ein düster-schauriges Jump´n´Run Game und wurde von Tarsier Studios für den Publisher Namco Bandai entwickelt. Tarsier Studios ist ein schwedisches Softwareentwicklerstudio, welches im Jahr 2004 gegründet wurde. Das Studio wurde vor allem für seine Arbeiten an der LittleBigPlanet Reihe bekannt. Namco Bandai ist einer der größten japanischen Publisher und entstand durch die Fusion der Unternehmen Namco und Bandai, welche in den 50er Jahren gegründet wurden.

Little Nightmares von Bandai Namco Entertainment ist ab 28. April 2017 für Xbox One, PlayStation 4 und Microsoft Windows erhältlich. Wir haben das Game auf der Xbox One mit einer Home Cinema Anlage LG Electronics BH9530TW getestet.
90 / 100 Wertung
Weltenraum WertungWertung
Positives
schaurig-düsteres Jump´n´Run im Tim-Burton-Stil
volle Geräuschkulisse und sparsame, dezente Musik an den richtigen Stellen
bösartige, grauenhafte Kreaturen aus den Alpträumen von Kindern
ein guter, ausbalancierter Schwierigkeitgrad
Negatives
kaum Hilfstellungen bei den verschiedenen Geheimrätsel und -räumen
ab und an eine schriftliche Notiz mehr, hätte dem Game gut getan
Wankend balanciere ich über das schmale Brett auf dem schwankenden Schiff und nähere mich langsam der nächsten Luke. Ich betrete einen Raum voller Kinderbetten, doch alle sind leer. Das Spielzeug liegt verstreut herum. Kaum bin ich an einigen Betten vorbei, öffnet sich die Türe und der böse Mann mit den langen Händen kommt herein. Schnell verkrieche ich mich unters Bett, aber er hat etwas bemerkt und macht sich schnüffelnd auf die Suche. Ich habe Angst... Wir haben es gespielt. [caption id="attachment_22514" align="alignleft" width="200"] Little Nightmares, Rechte bei Bandai Namco[/caption] Little Nightmares ist für mich weniger ein Horror Game, als ein sehr trauriges Game. Man leidet mit Six mit, wenn sie vor Hunger beinahe zusammenbricht, wenn sie einsam durch die langen Flure schleicht, immer voller Angst vor den grausigen und grausamen Bewohnern. Es gibt aber auch durchaus gruselige Szenen. Dazu kommt die deprimierende Tim Burton Atmosphäre. Dass es kaum Musik im Game gibt, lässt alles so unsicher wirken. Dabei gibt es durchaus viele Geräusche, aber Musik eben nur recht selten. Sie wird sehr sparsam eingesetzt, was den Effekt aber nur noch verstärkt. Dadurch kommt es in diesem Game zu einer sehr interessanten, spannenden, aber auch sehr deprimierenden und traurigen Erfahrung. Das Game hat eine ungefähre Spieldauer von 7 bis 10 Stunden, je nachdem wie viele der versteckten Geheimnisse man aufsucht. Das völlige Fehlen von Hinweisen auf die versteckten Geheimrätsel, wie dass man eine Anzahl von Puppen zerschlagen soll, ist auch - wenngleich mit Absicht - durchaus verwirrend und es passiert schon mal, dass man regelrecht über eine geheime Kammer stolpert. Von der beklemmden Story will ich so wenig wie möglich erzählen und niemanden zu spoilern, sie ist es aber wert, dass man sie erlebt. Gelungen finde ich dabei, dass die Story zwar überhaupt traurig, ja depremierend erzählt wird, aber niemals unnötig blutig präsentiert wird. Die Frage ist was ängstigt uns so, was berührt uns dabei? Ist es dass Six eine kleine, zerbrechlich wirkende Gestalt ist? Scheinen die Monster unter den Betten so groß zu sein, wie aus unserer eigenen Kindheit? Oder ist es einfach, dass wir oft zu langsam sind, damit Six ihren Häschern entkommt? Womöglich ist es eine Mischung aus all diesen Dingen, aber vor allem dass wir der verletzlichen Six nicht genügend Schutz bieten können. Little Nightmares handelt von dem kleinen, neunjährigen und hungrigen Mädchen namens Six, welches, bekleidet mit einem gelben Regenmantel, aus dem Puppenhaus des Grauens zu entkommen versucht. In 5 schaurigen Kapiteln wird diese düstere und skurrile Erzählung, die durch Ängste der Kindheit inspiriert wurde, präsentiert. Der Gamer muss Six bei der Flucht aus dem Schlund, einem riesigen, geheimnisvollen Areal, das von verdammten Seelen bewohnt wird, die sich nach ihrem nächsten Mahl verzehren, helfen, den Weg aus diesem Labyrinth des Grauens zu finden. Little Nightmares ist grafisch sehr gut gelungen, sehr detailreich und in einem düsteren Tim-Burton-Stil gehalten. Man kommt sich noch kleiner vor, da die Räumlichkeiten der erwachsenen Bewohner so groß in ihren Proportionen wirken, sodass Six z.B. mal einen Kasten raufklettert, indem sie sich von Schublade zu Schublade angelt. Das Gameplay ist sehr schnell durchschaut. Es gibt die Möglichkeiten laufen, springen, klettern, Feuerzeug anzünden, etc. und ab und an mit Gegenständen interagieren. Obwohl das Game nur so von verschiedenen Geräuschen strotzt - man hört und spürt regelrecht die ganze Maschinerie dieses Puppenhaus des Grauens - wird Musik nur sehr spärlich eingesetzt. Little Nightmares ist ein düster-schauriges Jump´n´Run Game und wurde von Tarsier Studios für den Publisher Namco Bandai entwickelt. Tarsier Studios ist ein schwedisches Softwareentwicklerstudio, welches im Jahr 2004 gegründet wurde. Das Studio wurde vor allem für seine Arbeiten an der LittleBigPlanet Reihe bekannt. Namco Bandai ist einer der größten japanischen Publisher und entstand durch die Fusion der Unternehmen Namco und Bandai, welche in den 50er Jahren gegründet wurden. [box style="tip"]Little Nightmares von Bandai Namco Entertainment ist ab 28. April 2017 für Xbox One, PlayStation 4 und Microsoft Windows erhältlich. Wir haben das Game auf der Xbox One mit einer Home Cinema Anlage LG Electronics BH9530TW getestet.[/box] [rwp-review id="0"]
Pros
Cons

Teilen mit

Ähnliche Beiträge

Wolfcop

Alien – Das Ro...

Flucht aus dem Starl...

Human: Fall Flat

Hellboy #11: Der Kru...

Belzebubs