Letzter Bus nach Coffeeville von J. Paul Henderson ist die tragisch-komische Geschichte über die letzte Busreise dreier alter Freunde, die sich aus ihrer Studentenzeit kennen und die an ihrem Lebensabend wieder zueinander finden. Doch bevor es soweit ist, macht J. Paul Henderson einen Sprung in die Vergangenheit und erzählt von der Freundschaft der drei, aber auch davon, wie ihre Freundschaft einschlief, bevor sie ein fulminantes Comeback feiert.
Letzter Bus nach Coffeeville von J. Paul Henderson, Rechte bei Diogenes
Letzter Bus nach Coffeeville ist ein berührendes Buch und gerade die Kapitel, wo die Krankheit des Vergessens ihre tragischsten, aber auch ihre komischsten Momente hat, zeigt deutlich, dass der Autor selbst Erfahrungen mit Alzheimer gemacht hat. Die Welt und die Geschichte wird dabei ganz klein auf den Bus reduziert und strahlt umso größer und heller aus. Es ist nicht wichtig wohin die Reise geht, ob sie ihr Ziel erreichen, sondern dass die Fahrt voller Respekt, Hoffnung und Liebe getragen wird.
Letzter Bus nach Coffeeville handelt von drei, in jeder Hinsicht alten Freunden, welche in einem klapprigen Tourbus der Beatles durch die USA reisen. Gene, ein Arzt im Ruhestand, versucht ein ungewöhnliches Versprechen einzulösen, das die Südstaatlerin Nancy ihm als Studentin in der ersten Liebesnacht in North Carolina abgenommen hat: ihr zu helfen und sie zurück nach Mississippi zu bringen, falls sie dereinst die in ihrer Familie scheinbar erbliche »Krankheit des Vergessens« bekommen sollte. Nach jener Nacht verschwand Nancy spurlos, bis sie vierzig Jahre später wieder anruft. Als Dritter fährt Bob mit, ein Vietnamveteran, der gelernt hat, es mit heimtückischen Gegnern aufzunehmen.
J. Paul Henderson, geboren 1948 in Bradford, England, studierte Amerikanistik und nach verschiedenen Gelegenheitsjobs als Gießer, Busfahrer und Finanzbuchhalter arbeitete er als Vertriebschef für den New Yorker Sachbuchverlag Wiley-Blackwell. Inzwischen wohnt er wieder in England. Nachdem seine Mutter Alzheimer bekommen hatte und gestorben war, wurde er mit dem unernsten Roman Letzter Bus nach Coffeeville über ein sehr ernstes Thema, bekannt.
Daniel Keel gründete 1952 im Alter von 22 Jahren den Diogenes Verlag mit Sitz in Zürich. Heute zählt der Verlag zu den größten unabhängigen Belletristikverlagen Europas, mit internationalen Bestsellerautoren wie Donna Leon, John Irving, Martin Suter, Paulo Coelho, Martin Walker, Bernhard Schlink und Patrick Süskind. Letzter Bus nach Coffeeville erschien im Original unter dem Titel Last Bus to Coffeeville im Verlag No Exit Press, London.
Fotos: Daniel Jaems; Diogenes
ein Buch voller Liebe, Respekt und Abschied
man merkt, dass J. Paul Henderson weiß wovon er schreibt
die Geschichte entfaltet sich auf eine ruhige Art
Bobs Kontakt mit der Weltgeschichte ist fast zu irreal