Leanders letzte Reise von Regisseur Nick Baker-Monteys ist ein deutsches Drama und Roadmovie aus dem Jahr 2017. Das Drehbuch hat der Regisseur gemeinsam mit Alexandra Umminger geschrieben. In den Hauptrollen des Roadmovies sind Jürgen Prochnow als Eduard Leander, Petra Schmidt-Schaller als seine Enkeltochter Adele und Tambet Tuisk als russischstämmiger Ukrainer Lew, welcher ihnen hilft an ihr Ziel zu gelangen, zu sehen.
Leanders letzte Reise ist die Reise eines störrischen alten Mannes, der seine letzte Chance sieht etwas in seinem Leben gut zu machen, das er sich niemals verzeihen konnte. Er ist zu einem alten Mann mit sehr rauer Schale geworden, doch die Reise in den Osten ist auch eine Reise zurück in seine Vergangenheit, eine Reise zu seiner eigenen Verletzlichkeit. Gelungen ist, um auch die Notwendigkeit von Lew zu unterstreichen, dass viele Passagen des Films ukrainisch bzw. russisch gesprochen werden. Nicht immer folgt der Film aber einer logischen Erzählweise und so sind einige Ereignisse nicht ganz schlüssig.
Aber der Film hat seine berührenden, emotionalen Momente und wird gleichzeitig nie belehrend oder erhebt den Zeigefinger. Aber Nick Baker-Monteys ist nicht ganz so mutig wie der Film es zunächst erahnen lässt. Er folgt dann doch recht klischeehaften Handlungswendungen. Hervorzuheben sind die Schauspieler, welche diesen Film stark tragen. Etwas aufgesetzt wirkt nur Adeles Konflikt mit ihrer Mutter. Wer ein Held ist und wer ein Verbrecher ist, ist oft auch eine Frage des Standpunkts, dennoch bleibt das zu sehr an der Oberfläche.
Leanders letzte Reise handelt von Adele, welche als Kellnerin jobbt und im steten Clinch mit ihrer Mutter Uli liegt. Als ihr Großvater Eduard Leander im Frühling 2014 plötzlich ohne Begründung Richtung Ukraine aufbricht, soll Adele ihn in letzter Sekunde aufhalten. Doch der störrische Alte lässt sich nicht von seinem Vorhaben abbringen. Er hat sich in den Kopf gesetzt seine verlorene Liebe wiederzufinden, die er als junger Wehrmachtsoffizier im Osten zurücklassen musste. So landet Adele wider Willen mit im Zug und muss die Reise gemeinsam mit Eduard in die von Kriegswirren geplagte Ukraine antreten. Eine abenteuerliche Reise quer durch alle Fronten beginnt.
„Ohne deinen Opa würde es uns nicht geben. Er ist ein Held für sie.„
Jürgen Prochnow ist ein deutscher Theater-, Film- und Fernsehschauspieler, welcher vor allem durch seine Darstellung des U-Boot-Kommandanten in Petersens Das Boot zu Weltruhm gelangte und ihm Zuge dessen immer wieder vorwiegend als deutscher oder russischer Bösewicht besetzt wurde, so wie in David Lynchs Der Wüstenplanet als Herzog Leto Atreides, als Majors Müller in Der englische Patient, oder als der russische Rebellengeneral Ivan Radek in Air Force One.
Leanders letzte Reise, mit einer Laufzeit von 103 Minuten, wird mit einem recht authentischen Bild im Format 2,40:1 (16:9 anamorph), mit aber leicht ausgewaschenen Farben präsentiert. Der Ton wird auf Deutsch in Dolby Digital 5.1 geboten. Unter den Extras findet sich unter anderem folgendes Bonusmaterial:
- Trailer,
- Interviews,
- B-Roll,
- Featurette
hervorragender Schauspielercast, vor allem Jürgen Prochnow
der Film überrascht durchaus mit ein paar Wendungen
der Film bleibt leider zu oberflächlich
Regisseur Nick Baker-Monteys flüchtet sich in Klischees