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Krieg im Spiegel

Krieg im Spiegel von John le Carré ist mittlerweile der vierte Roman, in dem sein berühmter Geheimagent George Smiley vorkommt, wenn auch eher als treusorgende Nebenfigur, welche sich weniger einmischt als vielmehr für Ordnung sorgt. Es ist ein spannender Spionagethriller während der Zeit des Kalten Krieges.

Buch Cover

Krieg im Spiegel von John le Carré, Rechte bei Ullstein

Krieg im Spiegel ist äußerst atmosphärisch und packend geschrieben und zeigt fast mehr von der Zeit des Kalten Krieges, als einer seiner berühmtesten Romane, Der Spion, der aus der Kälte kam. Es zeigt aber auch die Abgeschottetheit der DDR, die Einsamkeit ihrer Bewohner und die allgegenwärtige Angst vor Spitzeln der Stasi. Auch die Vorbereitung für einen Spionageeinsatz wird gut beschrieben, sehr technisch und fast bürokratisch.

George Smiley ist hierbei der Erfüllungsgehilfe von Controll, der die Chance nutzt den Geheimdienstapparat Englands neu zu ordnen. Es gibt kaum Actionszenen, denn wenn die Kugeln einem Agenten um die Ohren fliegen, ist die Mission im Grunde schon gescheitert. Auch die Motivation der einzelnen Personen wird gut dargelegt und es geht dabei nur selten um Patriotismus.

Das Buch zeigt außerdem, dass guter Wille, Tapferkeit und der Kampf für das Gute nicht allein ausreichen, wobei der Kampf für das Gute so eine Frage ist, eine Frage des Standpunkts natürlich und der Perspektive. Auch die Feinde, die Russen und die DDR, werden nicht als der dumme, böse Feind dargestellt, sondern eben auch vielschichtig.

Krieg im Spiegel handelt vom britische Geheimdienst, welcher einen Agenten in die DDR einschleust, um Informationen über die Stationierung von Mittelstreckenraketen zu sammeln. Er soll seine Erkenntnisse mit einem Morseapparat nach England senden. Doch nach der ersten Meldung bricht der Kontakt ab. Nicht nur die Operation, sondern auch das Leben von zahlreichen Menschen stehen auf dem Spiel und George Smiley vor einer schwierigen Entscheidung.

John le Carré hatte ein bewegtes Leben. Sein Vater war ein mehrfacher Hochstapler und Betrüger, der ihn beeinflusste. Dann war der Autor mehrere Jahre lang Geheimagent beim britischen Geheimdienst. Er weiß also wovon er schreibt und „Der Spion, der aus der Kälte kam“ hat er, wie er später einmal in einem Interview erzählte, geschrieben, als er „in Beruf und Privatleben zutiefst unglücklich war“.

Viele Jahre spielten seine Bücher im Spionage-Milieu des Kalten Kriegs, aber es gelang ihm sich nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion neu zu erfinden und seitdem greift er andere Themen auf, meist die Verstrickung von Politik und Wirtschaft. Zu seinem Œuvre zählen mehr als zwei Dutzend Bücher, die vielfach und größtenteils sehr erfolgreich verfilmt wurden.

Der Ullstein Verlag wurde 1877 von Leopold Ullstein als reiner Zeitungsverlag in Berlin gegründet. Aber bereits seit 1903 werden auch Bücher verlegt. Ullstein zählt zu den ältesten und größten Buchverlagen Deutschlands. Krieg im Spiegel erschien im Original unter dem Titel The Looking Glass War im Verlag Penguin Books, England.

Fotos: White Hare und Ullstein
Krieg im Spiegel von John le Carré, in der Übersetzung von Manfred von Conta, ist seit Dezember 2013 bei Ullstein als Hardcover, Taschenbuch und ebook erhältlich.
80 / 100 Wertung
Weltenraum WertungWertung
Positives
eine sehr authentische Beschreibung der DDR
die Spionagearbeit wird sehr unaufgeregt geschildert
es ist spannend und sehr flüssig geschrieben
der Fokus liegt auf der Vorbereitung zum Einsatz
akribisch wird die Denkweise der Geheimdienste offenbart
Negatives
historisch / technisch aus anderer Zeit
die Euphorie wirkt etwas übertrieben
oft ein wenig zu bürokratisch geschrieben
Krieg im Spiegel von John le Carré ist mittlerweile der vierte Roman, in dem sein berühmter Geheimagent George Smiley vorkommt, wenn auch eher als treusorgende Nebenfigur, welche sich weniger einmischt als vielmehr für Ordnung sorgt. Es ist ein spannender Spionagethriller während der Zeit des Kalten Krieges. [caption id="attachment_39204" align="alignleft" width="200"] Krieg im Spiegel von John le Carré, Rechte bei Ullstein[/caption] Krieg im Spiegel ist äußerst atmosphärisch und packend geschrieben und zeigt fast mehr von der Zeit des Kalten Krieges, als einer seiner berühmtesten Romane, Der Spion, der aus der Kälte kam. Es zeigt aber auch die Abgeschottetheit der DDR, die Einsamkeit ihrer Bewohner und die allgegenwärtige Angst vor Spitzeln der Stasi. Auch die Vorbereitung für einen Spionageeinsatz wird gut beschrieben, sehr technisch und fast bürokratisch. George Smiley ist hierbei der Erfüllungsgehilfe von Controll, der die Chance nutzt den Geheimdienstapparat Englands neu zu ordnen. Es gibt kaum Actionszenen, denn wenn die Kugeln einem Agenten um die Ohren fliegen, ist die Mission im Grunde schon gescheitert. Auch die Motivation der einzelnen Personen wird gut dargelegt und es geht dabei nur selten um Patriotismus. Das Buch zeigt außerdem, dass guter Wille, Tapferkeit und der Kampf für das Gute nicht allein ausreichen, wobei der Kampf für das Gute so eine Frage ist, eine Frage des Standpunkts natürlich und der Perspektive. Auch die Feinde, die Russen und die DDR, werden nicht als der dumme, böse Feind dargestellt, sondern eben auch vielschichtig. Krieg im Spiegel handelt vom britische Geheimdienst, welcher einen Agenten in die DDR einschleust, um Informationen über die Stationierung von Mittelstreckenraketen zu sammeln. Er soll seine Erkenntnisse mit einem Morseapparat nach England senden. Doch nach der ersten Meldung bricht der Kontakt ab. Nicht nur die Operation, sondern auch das Leben von zahlreichen Menschen stehen auf dem Spiel und George Smiley vor einer schwierigen Entscheidung. John le Carré hatte ein bewegtes Leben. Sein Vater war ein mehrfacher Hochstapler und Betrüger, der ihn beeinflusste. Dann war der Autor mehrere Jahre lang Geheimagent beim britischen Geheimdienst. Er weiß also wovon er schreibt und „Der Spion, der aus der Kälte kam“ hat er, wie er später einmal in einem Interview erzählte, geschrieben, als er „in Beruf und Privatleben zutiefst unglücklich war“. Viele Jahre spielten seine Bücher im Spionage-Milieu des Kalten Kriegs, aber es gelang ihm sich nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion neu zu erfinden und seitdem greift er andere Themen auf, meist die Verstrickung von Politik und Wirtschaft. Zu seinem Œuvre zählen mehr als zwei Dutzend Bücher, die vielfach und größtenteils sehr erfolgreich verfilmt wurden. Der Ullstein Verlag wurde 1877 von Leopold Ullstein als reiner Zeitungsverlag in Berlin gegründet. Aber bereits seit 1903 werden auch Bücher verlegt. Ullstein zählt zu den ältesten und größten Buchverlagen Deutschlands. Krieg im Spiegel erschien im Original unter dem Titel The Looking Glass War im Verlag Penguin Books, England. Fotos: White Hare und Ullstein [box style="tip"]Krieg im Spiegel von John le Carré, in der Übersetzung von Manfred von Conta, ist seit Dezember 2013 bei Ullstein als Hardcover, Taschenbuch und ebook erhältlich.[/box] [rwp_box id="0"]
Pros
Cons

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