Jane von Aline Brosh McKenna ist eine überaus gelungene Interpretation des viktorianischen Klassikers Jane Eyre. Es ist eine Autobiographie der britischen Autorin Charlotte Brontë. Geschickt und vor allem auch visuell sehr ansprechend von Ramón K. Pérez umgesetzt, überträgt Aline Brosh McKenna die Geschichte einer jungen Gouvernante in die Gegenwart.
Jane ist eine gelungene Neuinterpretation und Modernisierung des Charlotte-Brontë-Klassikers Jane Eyre. Film- und TV-Macherin Aline Brosh McKenna und Ausnahmezeichner Ramón K. Pérez folgen der jungen Jane nach New York. Ihr Job als Nanny für die Rochesters führt sie in eine Welt voller Leidenschaft, Geheimnisse und Intrigen. Der Fokus liegt dabei auf Liebe, auf der Findung des eigenen Ichs und was einem wirklich wichtig ist. Es ist eine bezaubernde Geschichte, welche nichts von ihrer Faszination verloren hat, mit starken Figuren, welche auch in der Comicversion wenig von ihrer Tiefe eingebüßt haben, dafür aber um andere Facetten bereichert wurden.
Jane ist auch ein großer visueller Genuss. Die Zeichnungen von Ramón K. Pérez sind Bleistiftzeichnungen, welche zunächst in schwarz-weiß gehalten sind. Jane wirft zu Beginn des Comics einen Blick auf ihre Kindheit und kommt erzählerisch nach und nach in ihrer Gegenwart an, wo sie eine Künstlerin in New York werden möchte, aber dazu einen Nebenjob braucht. Dabei kommt auch immer mehr Farbe ins Spiel, bis die Erzählung zu dem Punkt gekommen ist, in dem Jane ihren Posten als Kindermädchen antritt. Die jeweils dominierende Farbe wird vor der vorherrschenden Emotion der Erzählung geprägt.
Im Jahr 1847 veröffentlichte die englische Autorin Charlotte Brontë unter dem Pseudonym Currer Bell ihren Roman Jane Eyre und legte damit den Grundstein zu einer kurzen auf erfolgreichen Karriere. Der Roman gilt heute als Klassiker, der zu den hervorragendsten Romanen der englischen Literatur des Viktorianismus zählt. Der Roman wurde bereits mehr als zwei Dutzend Mal verfilmt, zuletzt 2011 von Regisseur Cary Fukunaga, mit Mia Wasikowska, Amelia Clarkson und Michael Fassbender.
Aline Brosh McKenna ist eine US-amerikanische Drehbuchautorin, welche ihren großen Durchbruch mit dem Drehbuch zur Filmkomödie Ein Date zu dritt hatte. Ihr größter Erfolg war die TV-Serie Crazy Ex-Girlfriend nach ihrer Idee. Die Autorin verfügt über reichlich Erfahrung mit Adaptionen. Neben dem Drehbuch für die Verfilmung von Lauren Weisbergers Roman Der Teufel trägt Prada schrieb sie auch das Drehbuch für die Verfilmung des Broadway-Musicals Annie, das seinerseits auf dem Comic Little Orphan Annie basierte.
Ramón K. Pérez ist ein kanadischer Comiczeichner, welche für seine Arbeit mit verschiedenen renommierten Comicpreisen wie dem Eisner Award oder dem Harvey Award ausgezeichnet wurde. Bekannt wurde er vor allem für seine Arbeiten an der Marvel Comic Reihe Hawkeye. Einige seiner Preise erhielt er als er ein nie verfilmtes Jim Henson-Drehbuch in Comic-Form realisierte. Auch das vorliegende Comic Jane begann ursprünglich als Filmskript, doch nachdem McKenna ihre Begeisterung für Comics und speziell für das Artwork von Pérez entdeckt hatte, kamen die beiden zusammen und entwickelten aus dem Filmdrehbuch diese Graphic Novel.
die Geschichte wird frisch erzählt
der Roman wurde gekonnt adaptiert
die Geschichte ist noch immer berührend
eine sehr emotionale Geschichte