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Inferno

Im vierten Abenteuer seines Alter Egos Robert Langdon, „Iferno“, macht Dan Brown genau das gleiche wie in den drei vorhergehenden Bänden – und damit offensichtlich alles richtig.

Dan Brown, Inferno. Alle Rechte bei Lübbe

Dan Brown, Inferno. (c) Lübbe

Dan Brown ist überaus erfolgreicher Thriller-Autor. Seine Bücher um den Harvard-Professor Robert Langdon haben längst Kultstatus erreicht und wurden mit Tom Hanks in der Hauptrolle verfilmt. Robert Langdons Spezialgebiet sind klassische Symbole, prächristliche Kulturen, Göttinnenkunst und Entzifferung alter Zeichen – steht alles auf der Website des Charakters www.robertlangdon.com (auf Englisch), die ihm sein Verlag spendiert hat. Die deutsche Übersetzung stammt von Axel Merz und Rainer Schumacher.

„Inferno“ beinhaltet alle Zutaten, die Brown so erfolgreich gemacht haben. Robert Langdon wacht diesmal ohne Gedächtnis in einem italienischen Spital auf, wo er inmitten turbulenter Ereignisse die zwei wichtigsten Zutaten des Buchs trifft: den grotesken Bösewicht, diesmal eine brutale, tätowierte Killerin und das Langdon-Girl. Erstere ist Vertreterin – wie eigentlich fast immer – einer größeren Organisation, die Langdon ans Leder will und somit die darauffolgende obligatorische atemlose Verfolgungsjagd vor der Szenerie klassischer italienischer Architektur lostritt, die in Florenz beginnt und am Bosporus weitergeht. Die Ziele der Organisation sind, wie fast immer, eher konfus und verrückt, aber wer sich daran stört, sollte vielleicht zu Umberto Eco wechseln. Das Langdon-Girl ist, ebenfalls wie fast immer, überdurchschnittlich gebildet aber dennoch nicht sauer, wenn Langdon sie in bester Langdon-Manier rettet.

Fans werden auch dieses Buch lieben – es ist sehr lang, aber die sehr kurzen Kapitel erleichtern es, immer wieder ein- und auszusteigen. Nicht dass man aussteigen möchte. Dadurch dass es so dynamisch geschrieben ist, will man immer wissen, wie es weitergeht. Das erste Langdon-Buch hat eine Reihe von Illuminati-Führungen in Rom losgetreten, bei denen Scharen von Fans von einem Schauplatz des Romans zum nächsten geführt werden. Mir ist nicht bekannt, ob „Inferno“ den gleichen Einfluss hatte, aber Browns Recherche und das geschickte Verknüpfen von Details zu einem Netz aus Jahrhunderte alten Verschwörungen hat auf jeden Fall das Potenzial, Leser in seinen Bann zu ziehen.

Neben den guten Seiten, die sich nicht verändert haben, sind auch die nicht so guten nach wie vor in Browns Werk. Langdon ist ein Märchenprinz, der keine Fehler macht. Seine Erklärungen der Architektur und ähnlichem kommen immer wenn er gerade dabei ist, eine Regenrinne hinunter zu rutschen, vorzugsweise während er gleichzeitig im Kugelhagel das Langdon-Girl rettet. Wie alle Langdon-Girls ist das neueste auch ein Genie – das hindert Langdon natürlich keinesfalls daran, ihr mitten in der Flucht tieferliegende Details der Architektur der Gebäude zu erklären, durch die sie weglaufen. Wenn das Langdon-Girl ein Mensch wäre, würde sie vermutlich Dinge sagen wie: „Ich weiß das, und ich weiß es besser, und jetzt lauf weiter.“ Unvergesslich der Moment aus „Illuminati“, als Langdon der CERN-Nuklearphysikerin CERN erklärt hat. So auch hier: Man könnte aus „Langdon erklärt Langdon-Girl die Welt“ ein Trinkspiel machen.

Mehr als den Anfang der Handlung anzusprechen, würde heißen, zu viel zu verraten, auch wenn für erfahrene Leser alles schon meilenweit vorauszusehen ist. Alles in allem ist es  jedoch ein unterhaltsamer, dynamischer Thriller im besten Dan Brown-Stil. Fans werden es feiern, und selbst wer die Langdon-Bücher nicht kennt wird sich unterhalten fühlen und mehr lesen wollen.

„Inferno“ von Dan Brown ist in deutscher Sprache 2013 bei Lübbe erschienen.

[review pros="

  • dynamische Handlung
  • gelungene Verknüpfung von Recherche und Handlung
  • tolle Schauplätze

" cons="

  • same old, same old
  • Robert erklärt euch die Welt

" score=80]

Im vierten Abenteuer seines Alter Egos Robert Langdon, „Iferno“, macht Dan Brown genau das gleiche wie in den drei vorhergehenden Bänden – und damit offensichtlich alles richtig. [caption id="attachment_3942" align="alignleft" width="188"] Dan Brown, Inferno. (c) Lübbe[/caption] Dan Brown ist überaus erfolgreicher Thriller-Autor. Seine Bücher um den Harvard-Professor Robert Langdon haben längst Kultstatus erreicht und wurden mit Tom Hanks in der Hauptrolle verfilmt. Robert Langdons Spezialgebiet sind klassische Symbole, prächristliche Kulturen, Göttinnenkunst und Entzifferung alter Zeichen – steht alles auf der Website des Charakters www.robertlangdon.com (auf Englisch), die ihm sein Verlag spendiert hat. Die deutsche Übersetzung stammt von Axel Merz und Rainer Schumacher. „Inferno“ beinhaltet alle Zutaten, die Brown so erfolgreich gemacht haben. Robert Langdon wacht diesmal ohne Gedächtnis in einem italienischen Spital auf, wo er inmitten turbulenter Ereignisse die zwei wichtigsten Zutaten des Buchs trifft: den grotesken Bösewicht, diesmal eine brutale, tätowierte Killerin und das Langdon-Girl. Erstere ist Vertreterin – wie eigentlich fast immer – einer größeren Organisation, die Langdon ans Leder will und somit die darauffolgende obligatorische atemlose Verfolgungsjagd vor der Szenerie klassischer italienischer Architektur lostritt, die in Florenz beginnt und am Bosporus weitergeht. Die Ziele der Organisation sind, wie fast immer, eher konfus und verrückt, aber wer sich daran stört, sollte vielleicht zu Umberto Eco wechseln. Das Langdon-Girl ist, ebenfalls wie fast immer, überdurchschnittlich gebildet aber dennoch nicht sauer, wenn Langdon sie in bester Langdon-Manier rettet. Fans werden auch dieses Buch lieben – es ist sehr lang, aber die sehr kurzen Kapitel erleichtern es, immer wieder ein- und auszusteigen. Nicht dass man aussteigen möchte. Dadurch dass es so dynamisch geschrieben ist, will man immer wissen, wie es weitergeht. Das erste Langdon-Buch hat eine Reihe von Illuminati-Führungen in Rom losgetreten, bei denen Scharen von Fans von einem Schauplatz des Romans zum nächsten geführt werden. Mir ist nicht bekannt, ob „Inferno“ den gleichen Einfluss hatte, aber Browns Recherche und das geschickte Verknüpfen von Details zu einem Netz aus Jahrhunderte alten Verschwörungen hat auf jeden Fall das Potenzial, Leser in seinen Bann zu ziehen. Neben den guten Seiten, die sich nicht verändert haben, sind auch die nicht so guten nach wie vor in Browns Werk. Langdon ist ein Märchenprinz, der keine Fehler macht. Seine Erklärungen der Architektur und ähnlichem kommen immer wenn er gerade dabei ist, eine Regenrinne hinunter zu rutschen, vorzugsweise während er gleichzeitig im Kugelhagel das Langdon-Girl rettet. Wie alle Langdon-Girls ist das neueste auch ein Genie – das hindert Langdon natürlich keinesfalls daran, ihr mitten in der Flucht tieferliegende Details der Architektur der Gebäude zu erklären, durch die sie weglaufen. Wenn das Langdon-Girl ein Mensch wäre, würde sie vermutlich Dinge sagen wie: „Ich weiß das, und ich weiß es besser, und jetzt lauf weiter.“ Unvergesslich der Moment aus „Illuminati“, als Langdon der CERN-Nuklearphysikerin CERN erklärt hat. So auch hier: Man könnte aus „Langdon erklärt Langdon-Girl die Welt“ ein Trinkspiel machen. Mehr als den Anfang der Handlung anzusprechen, würde heißen, zu viel zu verraten, auch wenn für erfahrene Leser alles schon meilenweit vorauszusehen ist. Alles in allem ist es  jedoch ein unterhaltsamer, dynamischer Thriller im besten Dan Brown-Stil. Fans werden es feiern, und selbst wer die Langdon-Bücher nicht kennt wird sich unterhalten fühlen und mehr lesen wollen. [box style="tip"]"Inferno" von Dan Brown ist in deutscher Sprache 2013 bei Lübbe erschienen.[/box] [review pros=" dynamische Handlung gelungene Verknüpfung von Recherche und Handlung tolle Schauplätze " cons=" same old, same old Robert erklärt euch die Welt " score=80]
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Cons

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