Close

LOGIN

Close

Register

Close

Lost Password

Historia Aventurica

Historia Aventurica ist der Titel eines der kontroversiellsten Quellenbücher zum bekannten und größten deutschsprachigen Rollenspielsystem Das Schwarze Auge. Bei DSA hat man schon immer großen Wert auf historische Geschichte gelegt und im Laufe von 30 Jahren ist nicht nur viel passiert, sondern es wurde auf viele Ereignisse verwiesen. Leicht verliert man dabei den Überblick, doch mit diesem Band scheint es nicht unbedingt besser geworden zu sein.

Quellenbuch Cover

Historia Aventurica, Rechte bei Ulisses Spiele

Das Quellenbuch Historia Aventurica war der Redaktion eine besondere Herzenangelegenheit, man wollte schlicht und ergreifend einen für viele Jahre gültigen geschichtlichen Kanon vorlegen, der jedem Meister als Nachschlagewerk dienen soll. Dabei ging es nicht nur um den Zeitraum, welcher durch die bisher erschienen Abenteuer abgedeckt wurde, was ungefähr 993 nach Bosporans Fall bis derzeit 1039 BF entsprach, oder um die Geschichte der größten menschlichen Reiche, zunächt das bosparanische Reich ungefähr 1.016 v.BF bis 0 BF und danach dem sogenannten Mittelreich von 0 BF, bis in die Gegenwart, sondern auch um die verschiedenen Zeitalter in dessem elften wir uns bereits befinden. Kurzum, es sollte ein Band sein, der ausführlich alle wichtigen Erkenntnisse zusammenfasst, welche bisher über den Anbeginn der Zeit bis in die Gegenwart publiziert wurden.

Doch dabei geschah ein Missgeschick, welches zu einem der größten Debakel der bisherigen Publikationsgeschichte von DSA wurde. Man wollte mit diesem Band zugleich auch die in den 30 Jahren von DSA eingeschlichenen Widersprüche und Unstimmigkeiten bereinigen, und versprach im Vorwort dass die Zahlen und Fakten, die in diesem Geschichtsband stehen, genauer sind als die in älteren Publikationen. Gleichzeitig wollte man dem Leser über die aventurische Frühgeschichte, welche die ersten Zeitalter betrifft, verschiedene subjektive und interpretierbare Mythen und Legenden anbieten, man vergaß aber diesen Umstand im Vorwort zu erwähnen. Dazu kamen noch einige geschichtliche Fehler und dass man einige alte Interpretation überwarf und schon war der Aufstand der p.t. Leserschaft perfekt.

Ulisses Spiele hat dann aber meines Erachtens richtig auf diese sehr berechtigte Kritik und Vorwürfe reagiert. Der Band war nämlich mit diesem hohen Anspruch völlig gescheitert und man hat nicht nur eine Errata herausgebracht, was ja auch das mindeste war, sondern zugleich eine komplett überarbeitete Neuausgabe und eine Umtauschaktion angeboten. Die neue Ausgabe hat rund 50 Seiten mehr und zu Beginn eine sehr ausführliche Erklärung was man sich von diesem Band erwarten darf, was man sich nicht erwarten darf, wie diese Informationen zu bewerten sind.

Die Geschichte Aventuriens ist durchaus wechselhaft und spannend. Überall auf dem Kontinent kann man auf geheimnisvolle Spuren untergegangener Zivilisationen und vergessener Ereignisse stoßen, in den dampfenden Dschungeln Meridianas ebenso wie im ewigen Eis des hohen Nordens. Viele davon stammen aus Zeiten, in denen die Menschheit noch gar nicht existierte. Doch auch Namen wie das Diamantene Sultanat, Alhanien oder Bosparan verheißen manches Mysterium. Selbst die jüngere Zeit war äußerst ereignisreich: Vom mysteriösen Verschwinden des Kaisers Hal über die Rückkehr Borbarads bis hin zu den Rückeroberung der Heptarchien – erstmals wird die wechselhafte Historie und des Kontinents in einem Band zusammengefasst.

Die Historia Aventurica ist für mich, der als Meister Verweise auf die Vergangenheit liebt, zum wichtigsten Nachschlagewerk geworden. Und auch bei Unstimmigkeiten verwende ich dieses Quellenbuch als Referenz. Es bietet an sich nicht allzuviel Neues, aber es gibt die Informationen kompakt in einem Band. Auch Meistern, die weniger Wert auf die Geschichte von Aventurien Wert legen, hilft der Band einiges im richtigen Kontext zu verstehen, aber er ist bei weitem nicht so wichtig als wenn man sich aktiv auf die Geschichte einlässt. Und dies zählt meines Erachtens zu den großen Stärken von DSA.

Weit weniger oft verwende ich die frühen Zeitalter, auch wenn man eine Fülle an Informationen und Ideen bekommt. Das eignet sich dann doch mehr für Debatten unter gelehrten DSA Fans, als dass es in meine Abenteuer einfließt. Dennoch, fast jedes Zeitalter vor dem 11. Zeitalter, dem Zeitalter der Menschen, wird auf einem Dutzend Seiten beschrieben. Dazu gibt es viele Erklärungstexte, die dem Leser helfen die vielen großen Kampagne wie die Phileasson Saga oder Im Schatten Simyalas besser zu verstehen. Auch von den Göttern und Halbgöttern, den Dämonen und Drachen erfährt man wichtige Details, vor allem zu ihrer Beziehung untereinander und sie erscheinen viel streitsüchtiger als ich bisher den Eindruck hatte.

Noch immer werden die frühen Zeitalter aus Sicht der unsterblichen Chalwen erzählt, aber es gibt jetzt wesentlich mehr zusätzliche Erklärungstexte. Und noch immer sind viele Leser unzufrieden, vor allem wenn ihre eigenen Interpretation, und gerade ältere Publikationen liesen immer sehr viel Interpretationspielraum zu, sich von der Interpretation der Redaktion stark unterscheiden.

Daher finde ich auch dass man sich darauf einlassen muss dass die Erzählungen über die frühen Zeitalter subjekt und noch immer zum Teil interpretierbar sind, aber dass die Redaktion für zukünftige Publikation sich auf diesen Band berufen wird. Das mag einem gefallen oder auch nicht. Und auch dass sie in der zweiten Hälfte des Bandes die geschichtlichen Daten für das 11. Zeitalter und alte Unstimmigkeiten ausgebessert haben, ist ein guter Schirr, auch wenn die Autoren dabei einiges festgelegt haben, was auch in meiner Runde bisher anders war. Aber mir ist lieber es gibt eine, für mich weniger gefällige Entscheidung als es gibt keine und dafür mehrere Daten zum selben Ereignis.

Historia Aventurica wurde von den beiden langjährigen DSA Redakteuren und Kennern Florian Don Schauen und Daniel Simon Richter betreut. Die Neuauflage stammt aus dem Jahr 2015 und hat zur besseren Unterscheidung einen in braun gehaltenen Umschlag.

Die überarbeitete Neuauflage der Historia Aventurica für das Rollenspielsystem Das schwarze Auge von Ulisses Spiele ist ab Juli 2015 als pdf und als Hardcover erhältlich.
89% / 100 Wertung
Weltenraum WertungWertung
Positives
ein fundiertes Nachschlagewerk über die Geschichte Aventuriens
die umfassendste und beste Sammlung historischer Ereignisse
viele Erklärungstexte helfen bei der Interpretation der Texte
Ausführliches Vorwort, welches erklärt was der Band kann und was er nicht kann
von zwei der fundiertesten Kenner der aventurischen Geschichte betreut
hilfreich für alle, die größeres Verständnis der aventurische Geschichte suchen
Negatives
manches Mal ist der Intrepretationspielraum zu groß
statt subjekter Erzählung wären fundierte Fakten besser gewesen
erste Auflage voller Fehler und Missinterpretationen
Verhältnismäßig wenig Neues Material
Historia Aventurica ist der Titel eines der kontroversiellsten Quellenbücher zum bekannten und größten deutschsprachigen Rollenspielsystem Das Schwarze Auge. Bei DSA hat man schon immer großen Wert auf historische Geschichte gelegt und im Laufe von 30 Jahren ist nicht nur viel passiert, sondern es wurde auf viele Ereignisse verwiesen. Leicht verliert man dabei den Überblick, doch mit diesem Band scheint es nicht unbedingt besser geworden zu sein. [caption id="attachment_14078" align="alignleft" width="200"] Historia Aventurica, Rechte bei Ulisses Spiele[/caption] Das Quellenbuch Historia Aventurica war der Redaktion eine besondere Herzenangelegenheit, man wollte schlicht und ergreifend einen für viele Jahre gültigen geschichtlichen Kanon vorlegen, der jedem Meister als Nachschlagewerk dienen soll. Dabei ging es nicht nur um den Zeitraum, welcher durch die bisher erschienen Abenteuer abgedeckt wurde, was ungefähr 993 nach Bosporans Fall bis derzeit 1039 BF entsprach, oder um die Geschichte der größten menschlichen Reiche, zunächt das bosparanische Reich ungefähr 1.016 v.BF bis 0 BF und danach dem sogenannten Mittelreich von 0 BF, bis in die Gegenwart, sondern auch um die verschiedenen Zeitalter in dessem elften wir uns bereits befinden. Kurzum, es sollte ein Band sein, der ausführlich alle wichtigen Erkenntnisse zusammenfasst, welche bisher über den Anbeginn der Zeit bis in die Gegenwart publiziert wurden. Doch dabei geschah ein Missgeschick, welches zu einem der größten Debakel der bisherigen Publikationsgeschichte von DSA wurde. Man wollte mit diesem Band zugleich auch die in den 30 Jahren von DSA eingeschlichenen Widersprüche und Unstimmigkeiten bereinigen, und versprach im Vorwort dass die Zahlen und Fakten, die in diesem Geschichtsband stehen, genauer sind als die in älteren Publikationen. Gleichzeitig wollte man dem Leser über die aventurische Frühgeschichte, welche die ersten Zeitalter betrifft, verschiedene subjektive und interpretierbare Mythen und Legenden anbieten, man vergaß aber diesen Umstand im Vorwort zu erwähnen. Dazu kamen noch einige geschichtliche Fehler und dass man einige alte Interpretation überwarf und schon war der Aufstand der p.t. Leserschaft perfekt. Ulisses Spiele hat dann aber meines Erachtens richtig auf diese sehr berechtigte Kritik und Vorwürfe reagiert. Der Band war nämlich mit diesem hohen Anspruch völlig gescheitert und man hat nicht nur eine Errata herausgebracht, was ja auch das mindeste war, sondern zugleich eine komplett überarbeitete Neuausgabe und eine Umtauschaktion angeboten. Die neue Ausgabe hat rund 50 Seiten mehr und zu Beginn eine sehr ausführliche Erklärung was man sich von diesem Band erwarten darf, was man sich nicht erwarten darf, wie diese Informationen zu bewerten sind. Die Geschichte Aventuriens ist durchaus wechselhaft und spannend. Überall auf dem Kontinent kann man auf geheimnisvolle Spuren untergegangener Zivilisationen und vergessener Ereignisse stoßen, in den dampfenden Dschungeln Meridianas ebenso wie im ewigen Eis des hohen Nordens. Viele davon stammen aus Zeiten, in denen die Menschheit noch gar nicht existierte. Doch auch Namen wie das Diamantene Sultanat, Alhanien oder Bosparan verheißen manches Mysterium. Selbst die jüngere Zeit war äußerst ereignisreich: Vom mysteriösen Verschwinden des Kaisers Hal über die Rückkehr Borbarads bis hin zu den Rückeroberung der Heptarchien – erstmals wird die wechselhafte Historie und des Kontinents in einem Band zusammengefasst. Die Historia Aventurica ist für mich, der als Meister Verweise auf die Vergangenheit liebt, zum wichtigsten Nachschlagewerk geworden. Und auch bei Unstimmigkeiten verwende ich dieses Quellenbuch als Referenz. Es bietet an sich nicht allzuviel Neues, aber es gibt die Informationen kompakt in einem Band. Auch Meistern, die weniger Wert auf die Geschichte von Aventurien Wert legen, hilft der Band einiges im richtigen Kontext zu verstehen, aber er ist bei weitem nicht so wichtig als wenn man sich aktiv auf die Geschichte einlässt. Und dies zählt meines Erachtens zu den großen Stärken von DSA. Weit weniger oft verwende ich die frühen Zeitalter, auch wenn man eine Fülle an Informationen und Ideen bekommt. Das eignet sich dann doch mehr für Debatten unter gelehrten DSA Fans, als dass es in meine Abenteuer einfließt. Dennoch, fast jedes Zeitalter vor dem 11. Zeitalter, dem Zeitalter der Menschen, wird auf einem Dutzend Seiten beschrieben. Dazu gibt es viele Erklärungstexte, die dem Leser helfen die vielen großen Kampagne wie die Phileasson Saga oder Im Schatten Simyalas besser zu verstehen. Auch von den Göttern und Halbgöttern, den Dämonen und Drachen erfährt man wichtige Details, vor allem zu ihrer Beziehung untereinander und sie erscheinen viel streitsüchtiger als ich bisher den Eindruck hatte. Noch immer werden die frühen Zeitalter aus Sicht der unsterblichen Chalwen erzählt, aber es gibt jetzt wesentlich mehr zusätzliche Erklärungstexte. Und noch immer sind viele Leser unzufrieden, vor allem wenn ihre eigenen Interpretation, und gerade ältere Publikationen liesen immer sehr viel Interpretationspielraum zu, sich von der Interpretation der Redaktion stark unterscheiden. Daher finde ich auch dass man sich darauf einlassen muss dass die Erzählungen über die frühen Zeitalter subjekt und noch immer zum Teil interpretierbar sind, aber dass die Redaktion für zukünftige Publikation sich auf diesen Band berufen wird. Das mag einem gefallen oder auch nicht. Und auch dass sie in der zweiten Hälfte des Bandes die geschichtlichen Daten für das 11. Zeitalter und alte Unstimmigkeiten ausgebessert haben, ist ein guter Schirr, auch wenn die Autoren dabei einiges festgelegt haben, was auch in meiner Runde bisher anders war. Aber mir ist lieber es gibt eine, für mich weniger gefällige Entscheidung als es gibt keine und dafür mehrere Daten zum selben Ereignis. Historia Aventurica wurde von den beiden langjährigen DSA Redakteuren und Kennern Florian Don Schauen und Daniel Simon Richter betreut. Die Neuauflage stammt aus dem Jahr 2015 und hat zur besseren Unterscheidung einen in braun gehaltenen Umschlag. [box style="tip"]Die überarbeitete Neuauflage der Historia Aventurica für das Rollenspielsystem Das schwarze Auge von Ulisses Spiele ist ab Juli 2015 als pdf und als Hardcover erhältlich.[/box] [rwp-review id="0"]
Pros
Cons

Teilen mit

Ähnliche Beiträge

Aventurisches Pandäm...

Shadowrun Tarot

Geheimnisse des Drit...

Handbuch: Die Tiefli...

Iron Kingdoms Stadtk...

Auf Avespfaden