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Hass im Netz

Hass im Netz von Ingrid Brodnig führt als Untertitel die Botschaft Was wir gegen Hetze, Mobbing und Lügen tun können. Dennoch bleibt der Leser trotz aller gutgemeinter Ratschläge ein wenig ratlos zurück. Und es ist zu befürchten dass die, welche am meisten von dem Buch profitieren könnten, es vermutlich nicht lesen werden. Dabei liegt die Gesprächskultur im Netz ziemlich im Argen.

Buchcover - Hass im Netz, Rechte bei Christian Brandstätter Verlag

Hass im Netz, Rechte bei Christian Brandstätter Verlag

Hass im Netz hilft einem auch selbst das eigene Verhalten im Netz zu reflektieren und es bietet durchaus wertvolle Tipps. Das Problem ist aber natürlich dass es kein Allheilmittel gibt, dass der menschliche Faktor es ungemein schwierig macht, vor allem wenn die Person auf der anderen Seite des Monitors ein ganz anderes Bedürfnis hat. Manche Personen liebe es Trolle zu sein, sie erfreuen sich an der Unruhe die sie verursachen, aber es besteht natürlich auch die Gefahr dass man leichtfertig jemanden als Troll verunglimpft.

All diese Probleme spricht Ingrid Brodnig in ihrem Buch auch an, gibt Tipps und man merkt dem Buch an dass es hierbei nicht darum ging mal schnell einen Ratgeber zu schreiben, sondern dass Ingrid Brodnig einerseits eine vom Hass im Netz Betroffene und für viele auch eine Projektionsfläche ist, die aber andererseits auch mit einer gewissen faszinierenden Fassungslosigkeit versucht diese Personen zu verstehen.

In einer Utopie müsste jeder, bevor er im Internet kommuniziert, dieses Buch zuerst lesen, aber würden wir in einer Utopie leben, bräuchten wir nicht solche sinnvollen Handbücher. Ein erster Schritt wäre es wohl das Buch den Bekannten zu schenken von denen man weiß dass ihre Kommentare stark polarisieren und es selbst zu lesen wäre sicher auch hilfreich.

Hass im Netz hilft einem durchaus sich sicherer im Netz zu bewegen und auch bei Diskussionen vernünftiger zu agieren, das beginnt bei der Typologie der unterschiedlichen Formen der Hass-User bishin zu Verhaltensregeln und Tipps zur Kommunikation.
Eine besondere Form der Kommunikations ist die Ebene des Humors, keine einfache Methode, die auch nicht jedem leicht von der Hand geht, aber in manchen Fällen ist sie sehr hilfreich um Spannungen aus einem Thread zu nehmen. Die Autorin ist eine große Verfechterin dieser Methode, doch gerade bei sehr bemühtem Humor wird es schnell bösartig und man kann mehr Schaden damit anrichten als Nutzen stiften.

Die Autorin bemüht sich ihre Thesen mit Studien und wissenschaftlichen Informationen abzusichern, gleichzeitig hat sie einen Schreibstil, der recht gut zu lesen ist. Man merkt dass hier eine professionelle Journalistin am Werk ist und nicht irgendein Blogger, der ein paar gute Idee hat. Aber das Buch polarisiert auch, denn einige werfen der Autorin vor dass sie die User zu sehr bevormunden möchgte, dass sie zu harmoniesüchtig ist und dass man altbewährte Kommunikationsformen nicht so einfach ins moderne Internetzeitalter übertragen kann.

Ingrid Brodnig ist Medienredakteurin des Nachrichtenmagazins profil und wünscht sich ein Internet, in dem Argumente Vorrang haben und differenzierte Stimmen mehr Gehör finden. Sie plädiert für eine sachliche digitale Diskussionskultur. Das Ergebnis der aktuellen Diskussionskultur und Tipps zum Umgang finden sich im aktuellen Buch und auf twitter https://twitter.com/brodnig

Hass im Netz von Ingrid Brodnig ist im April 2016 im Christian Brandstätter Verlag als Taschenbuch erschienen.
95% / 100 Wertung
Weltenraum WertungWertung
Positives
wichtiger Ratgeber für die moderne Kommunikation im Internet
interessantes Sachbuch, das gut geschrieben ist
man merkt dass sich die Autorin damit täglich auseinandersetzt
hilfreiche Tipps für eine Diskussionskultur
Negatives
Humor als Methode ist gut, aber für viele schwierig zu handhaben
mache Textenstellen wünschen sich eine Utopie herbei
Hass im Netz von Ingrid Brodnig führt als Untertitel die Botschaft Was wir gegen Hetze, Mobbing und Lügen tun können. Dennoch bleibt der Leser trotz aller gutgemeinter Ratschläge ein wenig ratlos zurück. Und es ist zu befürchten dass die, welche am meisten von dem Buch profitieren könnten, es vermutlich nicht lesen werden. Dabei liegt die Gesprächskultur im Netz ziemlich im Argen. [caption id="attachment_18235" align="alignleft" width="200"] Hass im Netz, Rechte bei Christian Brandstätter Verlag[/caption] Hass im Netz hilft einem auch selbst das eigene Verhalten im Netz zu reflektieren und es bietet durchaus wertvolle Tipps. Das Problem ist aber natürlich dass es kein Allheilmittel gibt, dass der menschliche Faktor es ungemein schwierig macht, vor allem wenn die Person auf der anderen Seite des Monitors ein ganz anderes Bedürfnis hat. Manche Personen liebe es Trolle zu sein, sie erfreuen sich an der Unruhe die sie verursachen, aber es besteht natürlich auch die Gefahr dass man leichtfertig jemanden als Troll verunglimpft. All diese Probleme spricht Ingrid Brodnig in ihrem Buch auch an, gibt Tipps und man merkt dem Buch an dass es hierbei nicht darum ging mal schnell einen Ratgeber zu schreiben, sondern dass Ingrid Brodnig einerseits eine vom Hass im Netz Betroffene und für viele auch eine Projektionsfläche ist, die aber andererseits auch mit einer gewissen faszinierenden Fassungslosigkeit versucht diese Personen zu verstehen. In einer Utopie müsste jeder, bevor er im Internet kommuniziert, dieses Buch zuerst lesen, aber würden wir in einer Utopie leben, bräuchten wir nicht solche sinnvollen Handbücher. Ein erster Schritt wäre es wohl das Buch den Bekannten zu schenken von denen man weiß dass ihre Kommentare stark polarisieren und es selbst zu lesen wäre sicher auch hilfreich. Hass im Netz hilft einem durchaus sich sicherer im Netz zu bewegen und auch bei Diskussionen vernünftiger zu agieren, das beginnt bei der Typologie der unterschiedlichen Formen der Hass-User bishin zu Verhaltensregeln und Tipps zur Kommunikation. Eine besondere Form der Kommunikations ist die Ebene des Humors, keine einfache Methode, die auch nicht jedem leicht von der Hand geht, aber in manchen Fällen ist sie sehr hilfreich um Spannungen aus einem Thread zu nehmen. Die Autorin ist eine große Verfechterin dieser Methode, doch gerade bei sehr bemühtem Humor wird es schnell bösartig und man kann mehr Schaden damit anrichten als Nutzen stiften. Die Autorin bemüht sich ihre Thesen mit Studien und wissenschaftlichen Informationen abzusichern, gleichzeitig hat sie einen Schreibstil, der recht gut zu lesen ist. Man merkt dass hier eine professionelle Journalistin am Werk ist und nicht irgendein Blogger, der ein paar gute Idee hat. Aber das Buch polarisiert auch, denn einige werfen der Autorin vor dass sie die User zu sehr bevormunden möchgte, dass sie zu harmoniesüchtig ist und dass man altbewährte Kommunikationsformen nicht so einfach ins moderne Internetzeitalter übertragen kann. Ingrid Brodnig ist Medienredakteurin des Nachrichtenmagazins profil und wünscht sich ein Internet, in dem Argumente Vorrang haben und differenzierte Stimmen mehr Gehör finden. Sie plädiert für eine sachliche digitale Diskussionskultur. Das Ergebnis der aktuellen Diskussionskultur und Tipps zum Umgang finden sich im aktuellen Buch und auf twitter https://twitter.com/brodnig [box style="tip"]Hass im Netz von Ingrid Brodnig ist im April 2016 im Christian Brandstätter Verlag als Taschenbuch erschienen.[/box] [rwp-review id="0"]
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Cons

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