Hagebuttenblut von Lina Bengtsdotter ist der zweite Band der Charlie-Lager-Serie und eine Fortsetzung ihres Debüt-Romans. Eine ziemlich kaputte Polizistin kehrt im Zuge einer Ermittlung in ihre schwedische Heimat zurück, wird mit ihrer Vergangenheit konfrontiert und muss die Probleme ihrer Gegenwart lösen.
Hagebuttenblut von Lina Bengtsdotter, Rechte beri Penguin
Hagebuttenblut handelt davon, dass wieder ein Mädchen verschwunden ist, auch wenn es diesmal viele Jahre zurückliegt. Auch diesmal ist Charlie Lager durch ihre Familie darin verstrickt. Die Vergangenheit dominiert die Gegenwart und obwohl sich das ähnlich wie Löwenzahnkind anhört, gibt es doch genügend Unterschiede, dass man nicht das Gefühl bekommt, eine Wiederholung von Löwenzahnkind zu lesen.
Der Roman ist noch persönlicher und geschickt werden die Figuren aus dem ersten Roman, wie ihre ehemals besten Freundin, deren Ehe endgültig in die Brüche geht, oder der Journalist, welcher ihren Rauswurf aus der Sonderkommission verursacht hat, in die aktuelle Geschichte eingewoben. Wieder einmal ist ihre Mutter eine übermächtige Figur, welche facettenreicher ist, als Charlie selbst je angenommen hat.
Die Geschichte ist diesmal klarer strukturiert als im Debütroman und es war vermutlich eine gute Idee Charlie wieder nach Hause zurückkehren zu lassen, so kann Bengtsdotter in einem bereits bekannten Umfeld eine Geschichte zu erzählen. Dadurch, dass die Ereignisse viele Jahre zurückliegen, ist sie nicht gezwungen, dass die Geschichte unmittelbar an die Ereignisse von Band Eins anschließen.
Hagebuttenblut beginnt mit der Rückkehr von Charlie Lager in ihren Heimatort Gullspång, dabei hatte sie sich geschworen nie wieder zurück zu kehren. Doch die brillante Stockholmer Ermittlerin ist gezwungen diesen Schwur zu brechen, als sie von einem ungelösten Fall Wind bekommt. Vor dreißig Jahren verschwand die sechzehnjährige Francesca aus Gullspång und wurde nie gefunden.
Das große verfallene Herrenhaus ihrer Familie steht seitdem leer. Sobald das düstere Gebäude vor Charlie aufragt, spürt sie, dass ihr dieser Fall alles abverlangen wird, denn sie erinnert sich dunkel an diesen Ort. Charlie ahnt, dass sie alles zu verlieren hat. Wenn sie die Wahrheit um Francescas Verschwinden ans Licht zerrt, kann sie ihr eigenes Leben für immer zerstören.
Lina Bengtsdotter, geboren 1977 in Gullspång, Schweden, gelang mit dem vorliegendem Krimi ein Sensationserfolg. Es war das bestverkaufte Debüt des Jahres in Schweden und erscheint in 20 Ländern. Lina Bengtsdotter lebt heute mit ihren drei Kindern in Stockholm und schreibt bereits am Nachfolgeroman.
Der Penguin Verlag folgt dem erfolgreichen Vorbild aus England, welches vor über 80 Jahren durch Allen Lane gegründet wurde und betritt den deutschen Buchmarkt als großer populärer Taschenbuch- und Paperbackverlag. Unter dem Dach der Verlagsgruppe Random House bietet das Programm für jeden Geschmack das Beste – Literatur ebenso wie Unterhaltung. Löwenzahnkind erschien unter dem Titel Francesca im Verlag: Bokförlaget Forum, Stockholm 2017.
Penguin hat uns ein Rezensionsexemplar für Review-Zwecke zur Verfügung gestellt.
Fotos: © Anna-Lena Ahlström / Penguin Verlag
die Ermittlerin Charlie Lager steht im Mittelpunkt
der Wechsel der Zeitebenen frischt den Roman auf
der alte Kriminalfall ist durchaus spannend
noch immer werden Zufälle arg strapaziert
es werden leider einige Klischees bedient