Green Lantern Corps: Lost Army #2 von Tom Taylor erzählt die Geschichte des in einem fremden und sterbenden Universum gestrandeten Green Lantern Corps. Es beginnt noch dazu ein Kampf zwischen Leben und Tod und nicht einmal die willensstarken Helden sind davor gefeit dabei auf verschiedenen Seiten zu stehen.
Green Lantern Corps: Lost Army #2 wird stärker von Guy Gardner und teilweise auch Kilowog als von John Stewart und Simon Baz geprägt. Vor allem mit Simon Baz als Figur scheint Tom Taylor kaum etwas anfangen zu können. An Guy Gardner tobt er sich hingegen aus. Guy ist unüberlegt und jähzornig, wie zu seinen besten Zeiten und wie zuletzt in Red Lanterns #7. Die Geschichte selbst hat auch einen recht gut platzierten Twist und generell hätte das sterbende Universum noch einiges an Potential gehabt. Ich finde die Storys auch stärker als im ersten Band mit der DC Comics Mini Serie Lost Army. Gut finde ich die Entscheidung von Panini Comics die beiden Mini Serien Lost Army und Edge of Oblivion als zweibändiges Gesamtwerk herauszubringen. Die beiden Mini Serien gehören stark zusammen, sodass man zu Recht bei Edge of Oblivion von Lost Army II sprechen kann.
Green Lantern Corps: Lost Army #2 (Green Lantern Corps: Edge of Oblivion #1-#6) handelt vom, in einem sterbenden Universum gestrandeten Green Lantern Corps. Zwischen den verschollenen Green Lanterns entbrennt ein verzweifelter Konflikt: sollen sie auf Kosten ihres Lebens den Bewohnern des sterbenden Universums helfen, in dem sie festsitzen? Finden Guy, John, Kilowog & Co den Weg zur Welt des Rebirth?
Die Zeichnungen sind vor allem in der ersten Hälfte wirklich sehr gut. Ethan Van Sciver gelingt es die Dramatik gut einzufangen. Später wechseln die Zeichner stark ab und es gibt gute und weniger gelungene Panels. Insgesamt ist das zeichnerische Niveau aber sehr hoch. Vor allem die Szene, in welcher der gefangene Kilowog ein sehr selbstreflektierendes Gespräch mit Guy Gardner führt, ist wirklich gelungen.
Guy Gardner wurde von John Broome und Gil Kane erfunden und hatte seinen ersten Auftritt in Green Lantern #59 im März 1968. Ursprünglich war Guy ein klassischer Superheld und guter Kerl, in den 1980er wurde er aber zu dem, dem wir auch aus der The New 52 Ära kennen, ein rüpelhafter Amerikaner mit großer Liebe zur Gewalt, mit rauher Schale, aber auch mit einem guten Kern.
Green Lantern Corps: Lost Army #2 wurde von Tom Taylor geschrieben und in der ersten Hälfte von Ethan Van Sciver und später von Aaron Kuder, Ardian Syaf, Scott McDaniel, Cliff Richards und Jack Herbert gezeichnet. Der aus Australien stammende Comicautor Tom Taylor hat vorwiegend für Dark Horse an diversen Star Wars Serien und für DC Comics an verschiedenen Superhelden Comics, sowie für ein halbes Dutzend weiterer Verlage geschrieben. Seine bei Gestalt Publishing erschiene Comicserie The Deep hat er auch als Animationserie adaptiert. Der US-amerikanische Comiczeichner Ethan Van Sciver wurde durch seine Arbeit an der Mini-Serie Flash: The Rebirth einem größeren Publikum bekannt und hat sich danach auch als düsterer Interpret von Batman etabliert. Mittlerweile zählt er zu den Stammzeichner der verschiedenen Green Lantern Serien und ist auch bei Rebirth groß dabei.
Guy Gardner ist wieder in Bestform
Kilowog bekommt einige witzige Szenen
zeichnerisch trotz einiger Wechsel qualitativ recht hoch
Gegenspieler des Corps überzeugen durch charakterliche Tiefe
Simon Baz, die neue Green Lantern, bleibt überraschend farblos
Ethan Van Sciver ist leider nur in der ersten Hälfte mit an Bord