Freihändler – Feindliche Übernahme ist ein Quellenbuch für das düstere Science Fiction Rollenspielsystem Warhammer 40.000 Freihändler von Fantasy Flight Games, welches vom Heidelberger Spieleverlag mit Ulisses Spiele herausgebracht wird. Das Quellenbuch behandelt die Grauzonen am Rande des Gesetzes und illegale Aktivitäten.
Freihändler – Feindliche Übernahme bietet einen spannenden und für alle Subsysteme wie Schattenjäger, Schwarzer Kreuzzug oder sogar Deathwatch, interessanten Einblick in die Verbrechen im Imperium und wie sie geahndet werden. Das geht von Einbruch, Diebstahl, Mord bishin zu den sogesannten Ekklesiarchischen Verbrechen. Wie so vieles in Warhammer 40.000 kommt alles auf die Interpretation an. So hat auch, was die Gesetze betrifft, ein Adeliger oder Freihändler einen wesentlich größeren Spielraum als ein gewöhnlicher Arbeiter oder gar Leibeigener. Es folgt auch eine Art Strafkatalog für die Verbrechen.
Weiters findet sich eine recht uninspirierte Beschreibung einiger Planeten für den Calixis-Sektor, leider nicht besonders ausführlich. Was die Information zu den Verbrechen betrifft, hätte ich mir eine größere Praxisnähe gewünscht, wie man diese Verbrechen umsetzt.
Kriminelle LEgenden
Was die Vorstellung der unterschiedlichen kriminiellen Legenden, vor allem den kriminellen Ruf betrifft, bin ich ein wenig zwiegespalten. Einerseits sind die Beschreibungen gut und geben gute Denkanstöße, andererseits bin ich der Meinung dass man als Freihändler generell im düsteren Warhammer 40.000 zur Hälfte ein Krimineller ist. Auch sind die Alternative Karriereränge meinem Geschmack nach zu sehr an den Schwarzen Kreuzzug angelehnt, was die Grenzen zwischen den beiden Subsystemen fast zu sehr verschwimmen lässt, z.B. passt ein Chaospirat mehr für Schwarzer Kreuzzug als für Freihändler.
Ausrüstung
Unter den Ausrüstungen fanden die Stryxische Fluchklinge, aber auch die orkischen Waffenoptimierungen großen Anklang, allen voran Ekstra Zacky mit vielen Zähnen und rauchendem Motor. Schräg fand ich die Möglichkeit von gefälschten Xenoswaffen, welche Nachbauten von Menschen darstellen und um einiges fehleranfälliger sind als das Original. Es gibt noch weitere Schiffsoptimierungen, Ausrüstungsgegenstände und vieles mehr.
Bei den Gegenspielern dachte ich zunächst an konkurrierende Freihändler, andere böse Piraten und ähnlichem, aber hier werden Organisationen wie das Adeptus Arbites, die Planetaren Verteidigungsstreitkräfte oder das Adeptus Mechanicus vorgestellt. Neben Beispielcharakteren und Schiffswerten sind vor allem die Beschreibungen ihrer Vorgangsweise interessant.
Abenteuer für Kriminelle
Eines der interessanten und nützlichesten Kapitel ist das über die Abenteuer für Kriminelle, wo die verschiedenen Möglichkeiten und Methoden von Kriminellen (Freihändlern) aufgeführt sind. Was gilt es zu beachten, wie sollte man vorgehen, was könnte ein Fehler sein, etc. Das ist auch hilfreich wenn man ein Schattenjäger Abenteuer vorbereitet, weil man auch für seine NSC Verbrecher diese Gedankengänge gut für das Verbrechen welches die Spieler aufklären müssen, verwenden kann. Es gibt aber auch kriminelle Projekte, die der Freihändler verfolgen kann.
Interessant ist auch der Nemesispfad, welcher an die Charaktererschaffung von Freihändler angelehnt ist und in dem man als Spieler oder Spielleiter einen echten und würdigen Erzfeind für die Charakter erschaffen kann. Sehr ausführlich lernt man auch den kalten Handel kennen, wie man den geheimen Handel mit Xenoswaren für Throngelt zwischen der Koronus-Weite und dem Calixis-Sektor bezeichnet.
Ulisses Spiele hat uns ein Rezensionsexemplar für Review-Zwecke zur Verfügung gestellt.
Freihändler – Feindliche Übernahme ist ein Quellenbuch für das Rollenspielsystem Warhammer 40.000: Deathwatch von Ulisses Spiele und dem Heidelberger Spieleverlag. Das Quellenbuch ist ab August 2016 als pdf und als Hardcover erhältlich.