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Farm der Tiere – Die Graphic Novel

Farm der Tiere – Die Graphic Novel von Odyr nach dem Roman von George Orwell ist, wie der Titel schon sagt, eine Graphic Novel mit der berühmten Geschichte von Orwell, in der es um Rassismus, Ausbeutung und Kapitalismus geht. Das Buch ist 1945 erschienen, doch auch heute ist der Stoff darin weiterhin aktuell und es ist erschreckend wie sehr Orwell der Menschheit mit seiner Geschichte einen Spiegel vorsetzt. Odyr hat die Geschichte jetzt wundervoll in einer Graphic Novel umgesetzt, ein gutes Medium, um einen neuen Blickwinkel zu schaffen und Leute anzusprechen.

Farm der Tiere - Die Graphic Novel - Cover, Rechte bei Panini Comics

Farm der Tiere – Die Graphic Novel – Cover, Rechte bei Panini Comics

Farm der Tiere – Die Graphic Novel ist von der Story her sehr an das Buch von George Orwell angelehnt, wobei Odyr graphisch womöglich auch Anleihen am Film genommen hat, den es ebenfalls gibt, zumindest sehe ich Parallelen in der Bildgebung von Film und Graphic Novel. Es handelt sich um einen dystopischen Stoff aus dem Jahr 1945, doch er hat nur wenig an Aktualität und Eindrücklichkeit verloren. Ja, Stalins diktatorische Herrschaft und die Sowjetunion, wie es sie damals gab, sind Geschichte, aber Rassismus, Ausbeutung, der Verlust von Menschlichkeit und das historische Vergessen sind Themen, die heute immer noch so aktuell sind wie damals. Gerade das Vergessen, aber auch Fake-News und die Vereinfachung von Themen auf kurze eingängige Sätze sind etwas, das momentan wieder recht hoch im Kurs steht.

Der Bauer Jones war ein harter, aber fähiger Farmer, doch nach einem verlorenen Prozess begann er mehr zu trinken und seine Farm zu vernachlässigen, sowohl die Felder als auch die Tiere. Ein alter Eber, von den Tieren Old Major genannt, beruft eines Tages eine Versammlung der Tiere ein, bei der er ihnen von einem Traum erzählt und Stimmung gegen den Bauern macht. Er träumt von der Freiheit und Gleichheit aller Tiere. Als das alte Schwein stirbt, kommt es zu einer Rebellion und den Tieren gelingt es tatsächlich Bauer Jones zu verjagen. Zunächst scheint alles gut zu funktionieren und alle strengen sich an, doch nach und nach kristallisiert sich eine Herrschaft der Schweine heraus, die für den Leser noch schlimmer erscheint als das Leben, das die Tiere zuvor hatten.

Odyr hat sich diese Geschichte zu eigen gemacht und übersetzt sie in viele schöne Bilder. Diese sind zwar recht schwamming und groblinig gezeichnet, teilweise etwas aquarellartig, bzw. recht rudimentär, kurz gesagt in einem interessanter Stil, der aber sehr gut zur Geschichte passt und eben ein wenig an den Film erinnert. Man kann den Tieren aber trotzdem gut ihre Gemütslage ansehen und sie im Verlauf der Geschichte wiedererkennen. Odyr arbeitet auch recht intensiv mit den Farben. So sieht man am Anfang noch sehr farbenfrohe Bilder, mit glücklich wirkenden, gut genährten Tieren, doch im Laufe der Geschichte werden die Farben etwas gedeckter.

Der Text des Buches liegt in der Graphic Novel natürlich in gekürzter Form vor, aber teilweise können die Bilder spiegeln, was im Buch beschrieben wird. Teilweise mussten aber auch ein paar Abstriche gemacht werden. So haben die Tiere weniger Charakter als im Buch, oder auch im Film. Man erfährt nur recht wenige Namen und gerade Benjamin, der Esel, erscheint hier eher im Hintergrund. Die Idee wird aber auf jeden Fall weitergegeben und so kann man sicher ein Publikum erreichen, das den alten Film oder das Buch eher ins Eck legen würde. Wer den Stoff aber bereits kennt, wird hier einiges vermissen.

George Orwell, im bürgerlichen Namen Eric Arthur Blair, wurde 1903 in Motihari, in Britisch-Indien geboren und war bei der Indian Imperial Police tätig, bevor er beschloss Schriftsteller zu werden. Er gilt als einer der bedeutendsten Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. Neben der Farm der Tiere zählt vor allem 1984 zu seinen bekanntesten Werten. Orwell ist 1950 in London gestorben.

Odyr wurde 1967 in Pelotas, in Brasilien geboren und ist Comic-Zeichner und Maler. Seine Kunst findet man außerdem in einigen Comic-Anthologien. Er veröffentlicht Kurzgeschichten und Illustrationen in diversen brasilianischen Zeitungen und hat auch zwei Bücher veröffentlicht, Copacabana und Guadalupe.

Panini Comics hat uns ein Rezensionsexemplar für Review-Zwecke zur Verfügung gestellt.

Farm der Tiere – Die Graphic Novel ist ein Album mit der deutschsprachigen Ausgabe des Bandes A Revolução dos Bichos DC Comics, welches von Panini Comics in deutscher Übersetzung herausgebracht wird und am 20. April 2021 erschien.
80 / 100 Wertung
Weltenraum WertungWertung
Positives
Graphic Novel ein gutes Medium, damit der Stoff nicht vergessen wird
Themen sind nach wie vor aktuell
schöner, qualitativer Band
interessanter Zeichenstil, aber er weiß Stimmung zu transportieren
eine recht außergewöhnliche Graphic Novel
Negatives
verwaschene, grobe Grafik etwas gewöhnungsbedürftig
einigen Tieren fehlt der Charakter
inhaltlich sind ein paar Abstriche gegenüber dem Buch hinzunehmen
Farm der Tiere - Die Graphic Novel von Odyr nach dem Roman von George Orwell ist, wie der Titel schon sagt, eine Graphic Novel mit der berühmten Geschichte von Orwell, in der es um Rassismus, Ausbeutung und Kapitalismus geht. Das Buch ist 1945 erschienen, doch auch heute ist der Stoff darin weiterhin aktuell und es ist erschreckend wie sehr Orwell der Menschheit mit seiner Geschichte einen Spiegel vorsetzt. Odyr hat die Geschichte jetzt wundervoll in einer Graphic Novel umgesetzt, ein gutes Medium, um einen neuen Blickwinkel zu schaffen und Leute anzusprechen. [caption id="attachment_45473" align="alignleft" width="200"] Farm der Tiere - Die Graphic Novel - Cover, Rechte bei Panini Comics[/caption] Farm der Tiere - Die Graphic Novel ist von der Story her sehr an das Buch von George Orwell angelehnt, wobei Odyr graphisch womöglich auch Anleihen am Film genommen hat, den es ebenfalls gibt, zumindest sehe ich Parallelen in der Bildgebung von Film und Graphic Novel. Es handelt sich um einen dystopischen Stoff aus dem Jahr 1945, doch er hat nur wenig an Aktualität und Eindrücklichkeit verloren. Ja, Stalins diktatorische Herrschaft und die Sowjetunion, wie es sie damals gab, sind Geschichte, aber Rassismus, Ausbeutung, der Verlust von Menschlichkeit und das historische Vergessen sind Themen, die heute immer noch so aktuell sind wie damals. Gerade das Vergessen, aber auch Fake-News und die Vereinfachung von Themen auf kurze eingängige Sätze sind etwas, das momentan wieder recht hoch im Kurs steht. Der Bauer Jones war ein harter, aber fähiger Farmer, doch nach einem verlorenen Prozess begann er mehr zu trinken und seine Farm zu vernachlässigen, sowohl die Felder als auch die Tiere. Ein alter Eber, von den Tieren Old Major genannt, beruft eines Tages eine Versammlung der Tiere ein, bei der er ihnen von einem Traum erzählt und Stimmung gegen den Bauern macht. Er träumt von der Freiheit und Gleichheit aller Tiere. Als das alte Schwein stirbt, kommt es zu einer Rebellion und den Tieren gelingt es tatsächlich Bauer Jones zu verjagen. Zunächst scheint alles gut zu funktionieren und alle strengen sich an, doch nach und nach kristallisiert sich eine Herrschaft der Schweine heraus, die für den Leser noch schlimmer erscheint als das Leben, das die Tiere zuvor hatten. Odyr hat sich diese Geschichte zu eigen gemacht und übersetzt sie in viele schöne Bilder. Diese sind zwar recht schwamming und groblinig gezeichnet, teilweise etwas aquarellartig, bzw. recht rudimentär, kurz gesagt in einem interessanter Stil, der aber sehr gut zur Geschichte passt und eben ein wenig an den Film erinnert. Man kann den Tieren aber trotzdem gut ihre Gemütslage ansehen und sie im Verlauf der Geschichte wiedererkennen. Odyr arbeitet auch recht intensiv mit den Farben. So sieht man am Anfang noch sehr farbenfrohe Bilder, mit glücklich wirkenden, gut genährten Tieren, doch im Laufe der Geschichte werden die Farben etwas gedeckter. Der Text des Buches liegt in der Graphic Novel natürlich in gekürzter Form vor, aber teilweise können die Bilder spiegeln, was im Buch beschrieben wird. Teilweise mussten aber auch ein paar Abstriche gemacht werden. So haben die Tiere weniger Charakter als im Buch, oder auch im Film. Man erfährt nur recht wenige Namen und gerade Benjamin, der Esel, erscheint hier eher im Hintergrund. Die Idee wird aber auf jeden Fall weitergegeben und so kann man sicher ein Publikum erreichen, das den alten Film oder das Buch eher ins Eck legen würde. Wer den Stoff aber bereits kennt, wird hier einiges vermissen. George Orwell, im bürgerlichen Namen Eric Arthur Blair, wurde 1903 in Motihari, in Britisch-Indien geboren und war bei der Indian Imperial Police tätig, bevor er beschloss Schriftsteller zu werden. Er gilt als einer der bedeutendsten Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. Neben der Farm der Tiere zählt vor allem 1984 zu seinen bekanntesten Werten. Orwell ist 1950 in London gestorben. Odyr wurde 1967 in Pelotas, in Brasilien geboren und ist Comic-Zeichner und Maler. Seine Kunst findet man außerdem in einigen Comic-Anthologien. Er veröffentlicht Kurzgeschichten und Illustrationen in diversen brasilianischen Zeitungen und hat auch zwei Bücher veröffentlicht, Copacabana und Guadalupe. Panini Comics hat uns ein Rezensionsexemplar für Review-Zwecke zur Verfügung gestellt. [box style="tip"]Farm der Tiere - Die Graphic Novel ist ein Album mit der deutschsprachigen Ausgabe des Bandes A Revolução dos Bichos DC Comics, welches von Panini Comics in deutscher Übersetzung herausgebracht wird und am 20. April 2021 erschien.[/box] [rwp_box id="0"]
Pros
Cons

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