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Elric #2: Sturmbringer

Elric #2: Sturmbringer von Julien Blondel und Jean-Luc Cano, mit den Zeichnungen von Julien Telo, Robin Recht und Didier Poli ist die Fortsetzung der Comicadaption des bekannten Romanzyklus Elric von Melniboné – Die Sage vom Ende der Zeit. Autor dieses Zyklus ist der britische Science-Fiction- und Fantasy-Schriftsteller Michael Moorcock. Im Mittelpunkt steht Elrics Jagd nach seiner geliebten Cymoril, welche von seinem Vetter und ihrem eigenen Bruder Yyrkoon entführt wurde.

Elric #2: Sturmbringer, Rechte bei Splitter

Elric #2: Sturmbringer, Rechte bei Splitter

Elric #2: Sturmbringer beginnt mit dem höchst interessanten und sehr persönlichen Vorwort der Comiclegende Alan Moore, der den Einfluss welcher der verfluchte Herr von Melniboné auf ihn hatte, darlegt. Der erste Zyklus wird 4 Bände umfassen, beginnend mit Elric #1: Der Rubinthron , aber damit ist die Geschichte des tragischen Anti-Helden Elric von Melniboné noch lange nicht zu Ende erzählt. Da die Comicadaption nicht an den Buchstaben seiner Literaturvorlage kleben wird, kann man gespannt sein, welche Änderungen die Autoren Julien Blondel und Jean-Luc Cano in die Geschichte einfließen lassen.

Eine Änderung, die mir sofort aufgefallen ist, ist die, dass scheinbar keinen Pakt der Melnibonér zu allen vier Elementarkönigen besteht. Im Roman hat sich Elric zumindest am Anfang auf diesen Pakt berufen, wobei seine Wünsche so groß waren, dass er sie zum Teil aus dem Pakt entlassen musste. Auch der Ablauf der Ereignisse ist nicht ganz wie in den Büchern, wo Cymoril nicht entführt wird, sondern in einen Zauberschlaf versetzt wird und sich zwischen die beiden Kämpfenden, Elric und Yrkoon wirft.

Aber wie in den Romanen verlässt Elric von Melniboné sein geliebtes Reich und überlässt den Thron des Königreichs einem anderen. Die Frage ist, ob er für immer geht, oder wie in den Romanen für ein Jahr, um danach zurück zu kommen. Der Abschied scheint für immer zu sein, aber lassen wir uns überraschen. Auf jeden Fall hat er das Schwert Sturmbringer, die dämonische Tochter des Chaosgott Arioch bei sich, während sein Vetter Yyrkoon noch Trauerklinge, trägt. Das so berühmte Schwert Sturmbringer verschlingt die Seelen seiner Opfer und hilft Elric bei Kräften zu bleiben.

Die Bücher des Zyklus erschienen zwischen 1972 und 1980 und sind im deutschsprachigen Raum u.a. als leider bereits vergriffener Sammelband „Elric von Melniboné. Die Sage vom Ende der Zeit“ bei Heyne im Jahr 1984 erschienen. Das Rollenspiel von Ken St. Andre und Lynn Willis basiert von der Story her auf den Büchern, vom Regelsystem her auf einem vereinfachten Runequest Regelwerk, wobei das Magiesystem sehr gut an die Welt der jungen Königreiche angepasst wurde. Das Rollenspiel erschien 1989 bei Laurin, basierend auf der 3. Edition von Chaosium.

Elric #2: Sturmbringer hat das Team, welches die Zeichnungen anfertigt erweitert, aber ich muss gestehen, ich vermisse die präzisen Zeichnungen von Didier Poli. Besonders gut gefällt mir Arioch, welcher in der richtigen Mischung eines diabolischen und unschuldigen Wesens dargestellt wird. Die gewählte kindliche Form hat mir schon im ersten Band sehr gut gefallen, im zweiten bekommt Arioch noch mehr Platz eingeräumt und auf Seite 42 kann man schön sehen, wie er sich verändert, wenn er sich ärgert.

Elric #2: Sturmbringer handelt von der Jagd nach Yyrkoon um Cymoril aus seinen Klauen zu befreien. Die Suche nach ihm ist zunächst vergeblich, aber dann schaltet sich Arioch in die Suche ein. Seine Ausrede warum er sich erst so spät meldet, fand ich aber recht schwach. Besser fand ich die Intrige, die zum Finale führt. Schön ist auch, dass Elric jetzt Sturmbringer erhält, wobei mir das Schwert selbst weniger gefällt, denn für mich war es immer eine längliche schmale Klinge weniger so ein Breitschwert.

Elric #2: Sturmbringer zeigt auf Seite 7, bei der Suche nach Yyrkoon, mit welchen grausamen Methoden Dr. Jest vorgeht. Aber auch Elric wird sehr schön als echter Anti-Held positioniert. Hat man mit ihm zu Beginn noch Mitleid, z.B. weil man auf Seite 8 sehr schön sieht, dass er Cymoril nicht nur vermisst, sondern einfach für sein Leben braucht, so sieht man aber auch sehr schön auf Seite 27 als er seinen gefallenen Soldaten ein Begräbnis verweigert oder auch auf Seite 32 wo er die Bauern bestraft, welche sich im Ton vergreifen. Er ist also durchaus auch ein grausamer Sohn seines Volkes.

Beim ersten Lesen war ich erstaunt wie wenig elfenähnlich die Bewohner von Melniboné zeichnerisch gestaltet sind, wenngleich man auch sagen muss, dass das genaue Aussehen der Melnibonéer in den verschiedenen Romanen nicht explizit erwähnt wird. Aber bei einer arroganten, mächtigen und etwas dekadenten Rasse, fällt mir einfach dieses Volk als erstes ein. Die verschiedenen Kostüme der Melnibonéer wirken wie durch Opern, oder die Zenobiten aus den Hellraiser-Filmen inspiriert. Sehr herausragend fand ich die Darstellung von Arioch, dem Gott des Chaos. Im Gegensatz zu den Romanen, wo seine dämonische Natur betont wird, wird er im Comic als Kind dargestellt, als eine besondere Mischung aus Chaos und Unschuld, mit einem grausamen Aufflackern in seinem Gesicht.

Generell lebt die Comicversion davon, dass die Worte, Beschreibungen, sowie die Erklärungen der Welt von Elric mit einem Mal lebendig werden. Noch nie wurde die Dekadenz des Volkes, welches Elric einerseits anwidert, ihn andererseits aber genauso nährt und akzeptiert, so abscheulich, opulent und voluminös dargestellt. Die Zeichnungen, vor allem in der ersten Hälfte des Comics, gefallen mir sehr gut. Enttäuscht war ich vor der groben Darstellung von Yyrkoon vor und während des Kampfes gegen Elric.

Elric #2: Sturmbringer, ursprünglich bei Éditions Glénat erschienen, ist seit April 2015 bei Splitter als Hardcover erhältlich.
92 / 100 Wertung
Weltenraum WertungWertung
Positives
Atmosphäre der Romanvorlage wird sehr gut getroffen
Elrics Charakter wird sehr gut porträtiert
die Zeichnungen sind voller Details und sehr atmosphärisch
eine eindrucksvolle zeichnische Darstellung von Arioch & Co
Elric wird eindrucksvoll als Anti-Held dargestellt
Negatives
die Zeichnungen in der 2. Hälfte werden schwächer
es gibt schon erhebliche Unterschiede zum Roman
Elric #2: Sturmbringer von Julien Blondel und Jean-Luc Cano, mit den Zeichnungen von Julien Telo, Robin Recht und Didier Poli ist die Fortsetzung der Comicadaption des bekannten Romanzyklus Elric von Melniboné - Die Sage vom Ende der Zeit. Autor dieses Zyklus ist der britische Science-Fiction- und Fantasy-Schriftsteller Michael Moorcock. Im Mittelpunkt steht Elrics Jagd nach seiner geliebten Cymoril, welche von seinem Vetter und ihrem eigenen Bruder Yyrkoon entführt wurde. [caption id="attachment_29103" align="alignleft" width="200"] Elric #2: Sturmbringer, Rechte bei Splitter[/caption] Elric #2: Sturmbringer beginnt mit dem höchst interessanten und sehr persönlichen Vorwort der Comiclegende Alan Moore, der den Einfluss welcher der verfluchte Herr von Melniboné auf ihn hatte, darlegt. Der erste Zyklus wird 4 Bände umfassen, beginnend mit Elric #1: Der Rubinthron , aber damit ist die Geschichte des tragischen Anti-Helden Elric von Melniboné noch lange nicht zu Ende erzählt. Da die Comicadaption nicht an den Buchstaben seiner Literaturvorlage kleben wird, kann man gespannt sein, welche Änderungen die Autoren Julien Blondel und Jean-Luc Cano in die Geschichte einfließen lassen. Eine Änderung, die mir sofort aufgefallen ist, ist die, dass scheinbar keinen Pakt der Melnibonér zu allen vier Elementarkönigen besteht. Im Roman hat sich Elric zumindest am Anfang auf diesen Pakt berufen, wobei seine Wünsche so groß waren, dass er sie zum Teil aus dem Pakt entlassen musste. Auch der Ablauf der Ereignisse ist nicht ganz wie in den Büchern, wo Cymoril nicht entführt wird, sondern in einen Zauberschlaf versetzt wird und sich zwischen die beiden Kämpfenden, Elric und Yrkoon wirft. Aber wie in den Romanen verlässt Elric von Melniboné sein geliebtes Reich und überlässt den Thron des Königreichs einem anderen. Die Frage ist, ob er für immer geht, oder wie in den Romanen für ein Jahr, um danach zurück zu kommen. Der Abschied scheint für immer zu sein, aber lassen wir uns überraschen. Auf jeden Fall hat er das Schwert Sturmbringer, die dämonische Tochter des Chaosgott Arioch bei sich, während sein Vetter Yyrkoon noch Trauerklinge, trägt. Das so berühmte Schwert Sturmbringer verschlingt die Seelen seiner Opfer und hilft Elric bei Kräften zu bleiben. Die Bücher des Zyklus erschienen zwischen 1972 und 1980 und sind im deutschsprachigen Raum u.a. als leider bereits vergriffener Sammelband "Elric von Melniboné. Die Sage vom Ende der Zeit" bei Heyne im Jahr 1984 erschienen. Das Rollenspiel von Ken St. Andre und Lynn Willis basiert von der Story her auf den Büchern, vom Regelsystem her auf einem vereinfachten Runequest Regelwerk, wobei das Magiesystem sehr gut an die Welt der jungen Königreiche angepasst wurde. Das Rollenspiel erschien 1989 bei Laurin, basierend auf der 3. Edition von Chaosium. Elric #2: Sturmbringer hat das Team, welches die Zeichnungen anfertigt erweitert, aber ich muss gestehen, ich vermisse die präzisen Zeichnungen von Didier Poli. Besonders gut gefällt mir Arioch, welcher in der richtigen Mischung eines diabolischen und unschuldigen Wesens dargestellt wird. Die gewählte kindliche Form hat mir schon im ersten Band sehr gut gefallen, im zweiten bekommt Arioch noch mehr Platz eingeräumt und auf Seite 42 kann man schön sehen, wie er sich verändert, wenn er sich ärgert. Elric #2: Sturmbringer handelt von der Jagd nach Yyrkoon um Cymoril aus seinen Klauen zu befreien. Die Suche nach ihm ist zunächst vergeblich, aber dann schaltet sich Arioch in die Suche ein. Seine Ausrede warum er sich erst so spät meldet, fand ich aber recht schwach. Besser fand ich die Intrige, die zum Finale führt. Schön ist auch, dass Elric jetzt Sturmbringer erhält, wobei mir das Schwert selbst weniger gefällt, denn für mich war es immer eine längliche schmale Klinge weniger so ein Breitschwert. Elric #2: Sturmbringer zeigt auf Seite 7, bei der Suche nach Yyrkoon, mit welchen grausamen Methoden Dr. Jest vorgeht. Aber auch Elric wird sehr schön als echter Anti-Held positioniert. Hat man mit ihm zu Beginn noch Mitleid, z.B. weil man auf Seite 8 sehr schön sieht, dass er Cymoril nicht nur vermisst, sondern einfach für sein Leben braucht, so sieht man aber auch sehr schön auf Seite 27 als er seinen gefallenen Soldaten ein Begräbnis verweigert oder auch auf Seite 32 wo er die Bauern bestraft, welche sich im Ton vergreifen. Er ist also durchaus auch ein grausamer Sohn seines Volkes. Beim ersten Lesen war ich erstaunt wie wenig elfenähnlich die Bewohner von Melniboné zeichnerisch gestaltet sind, wenngleich man auch sagen muss, dass das genaue Aussehen der Melnibonéer in den verschiedenen Romanen nicht explizit erwähnt wird. Aber bei einer arroganten, mächtigen und etwas dekadenten Rasse, fällt mir einfach dieses Volk als erstes ein. Die verschiedenen Kostüme der Melnibonéer wirken wie durch Opern, oder die Zenobiten aus den Hellraiser-Filmen inspiriert. Sehr herausragend fand ich die Darstellung von Arioch, dem Gott des Chaos. Im Gegensatz zu den Romanen, wo seine dämonische Natur betont wird, wird er im Comic als Kind dargestellt, als eine besondere Mischung aus Chaos und Unschuld, mit einem grausamen Aufflackern in seinem Gesicht. Generell lebt die Comicversion davon, dass die Worte, Beschreibungen, sowie die Erklärungen der Welt von Elric mit einem Mal lebendig werden. Noch nie wurde die Dekadenz des Volkes, welches Elric einerseits anwidert, ihn andererseits aber genauso nährt und akzeptiert, so abscheulich, opulent und voluminös dargestellt. Die Zeichnungen, vor allem in der ersten Hälfte des Comics, gefallen mir sehr gut. Enttäuscht war ich vor der groben Darstellung von Yyrkoon vor und während des Kampfes gegen Elric. [box style="tip"]Elric #2: Sturmbringer, ursprünglich bei Éditions Glénat erschienen, ist seit April 2015 bei Splitter als Hardcover erhältlich.[/box] [rwp_box id="0"]
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Cons

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