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Eine Art Held

Eine Art Held von John le Carré ist mittlerweile der sechste Roman, in dem le Carrés wohl berühmtester Geheimagent, George Smiley vorkommt. Es ist nicht nur ein Roman, in dem er eine gewichtige Rolle einnimmt, sondern sein Kampf gegen Karla, sein russisches Gegenüber, steuert dem Höhepunkt entgegen. Das Buch ist umfangreich, spannend, hat aber leider auch sehr große Längen.

Eine Art Held, Rechte bei Ullstein

Eine Art Held ist sicher nicht le Carrés bester Thriller, zu behutsam, zu langamtig erzählt er die Geschichte vor dem Hintergrund des Konflikts mit Russland, aber es ist sicher einer der Romane, bei dem viel seiner persönlichen Expertise als Geheimagent eingeflossen ist. Vieles, oder fast alles ist Politik, das muss nicht nur der Leser, sondern auch George Smiley lernen.

Wie kaum ein anderer Autor offenbart John le Carré dem Leser die Gedankenwelt eines Agenten, es sind keine James Bonds am Werk, keiner rettet die Welt, oft wissen sie selbst nicht, welcher Vorteil draus entsteht. Es ist mehr wie die Arbeit eines Psychotherapeuten, der Schicht um Schicht zu dem vordringt was andere als die Wahrheit betrachten.

Eine Art Held spielt nach der Enttarnung eines Maulwurfs, eines sowjetischen Agenten im Londoner Geheimdienst und George Smiley hat die Leitung des Circus übernommen. Er soll die Abteilung zu alter Schlagkraft zurückführen. Dazu muss er »Karla« finden, den sowjetischen Einsatzleiter, der den Vernichtungsfeldzug gegen den Circus befehligt.

Die entscheidende Spur führt nach Indochina. Smiley schickt seinen Agenten Jerry Westerby, als Journalisten getarnt nach Hongkong, wo dieser auf Geheimkonten stößt. Offenbar soll »Karla« für Moskau Informationen von gewaltigem Wert kaufen, doch die Russen sind nicht Smileys einziger Gegner. Der Feind lauert oftmals in den eigenen Reihen.

John le Carré hatte ein bewegtes Leben. Sein Vater war ein mehrfacher Hochstapler und Betrüger, der ihn beeinflusste. Dann war der Autor mehrere Jahre lang Geheimagent beim britischen Geheimdienst. Er weiß also wovon er schreibt und „Der Spion, der aus der Kälte kam“ hat er, wie er später einmal in einem Interview erzählte, geschrieben, als er „in Beruf und Privatleben zutiefst unglücklich war“.

Viele Jahre spielten seine Bücher im Spionage-Milieu des Kalten Kriegs, aber es gelang ihm sich nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion neu zu erfinden und seitdem greift er andere Themen auf, meist die Verstrickung von Politik und Wirtschaft. Zu seinem Œuvre zählen mehr als zwei Dutzend Bücher, die vielfach und größtenteils sehr erfolgreich verfilmt wurden.

Der Ullstein Verlag wurde 1877 von Leopold Ullstein als reiner Zeitungsverlag in Berlin gegründet. Aber bereits seit 1903 werden auch Bücher verlegt und der Buchverlag wurde 2003 an den schwedischen Medienkonzern Bonnier verkauft und neu aufgestellt. Ullstein zählt zu den ältesten und größten Buchverlagen Deutschlands. Eine Art Held erschien im Original unter dem Titel An Honourable Schoolboy im Verlag Penguin Books, England.

Fotos: White Hare und Ullstein

Ullstein hat uns ein Rezensionsexemplar für Review-Zwecke zur Verfügung gestellt.

Eine Art Held von John le Carré, in der Übersetzung von Rolf Soellner und Hedda Soellner ist seit Dezember 2013 bei Ullstein als Hardcover, Taschenbuch und ebook erhältlich.
70 / 100 Wertung
Weltenraum WertungWertung
Positives
ein sehr historischer Roman
der Höhepunkt im Krieg gegen Karla dämmert heran
es werden viele Intrigen gesponnen
der Roman wird sehr fern von Action erzählt
Negatives
das Buch ist leider schwerfällig zu lesen
halb so viele Seiten hätten dem Roman durchaus gut getan
Eine Art Held von John le Carré ist mittlerweile der sechste Roman, in dem le Carrés wohl berühmtester Geheimagent, George Smiley vorkommt. Es ist nicht nur ein Roman, in dem er eine gewichtige Rolle einnimmt, sondern sein Kampf gegen Karla, sein russisches Gegenüber, steuert dem Höhepunkt entgegen. Das Buch ist umfangreich, spannend, hat aber leider auch sehr große Längen. [caption id="attachment_42015" align="alignleft" width="200"] Eine Art Held, Rechte bei Ullstein[/caption] Eine Art Held ist sicher nicht le Carrés bester Thriller, zu behutsam, zu langamtig erzählt er die Geschichte vor dem Hintergrund des Konflikts mit Russland, aber es ist sicher einer der Romane, bei dem viel seiner persönlichen Expertise als Geheimagent eingeflossen ist. Vieles, oder fast alles ist Politik, das muss nicht nur der Leser, sondern auch George Smiley lernen. Wie kaum ein anderer Autor offenbart John le Carré dem Leser die Gedankenwelt eines Agenten, es sind keine James Bonds am Werk, keiner rettet die Welt, oft wissen sie selbst nicht, welcher Vorteil draus entsteht. Es ist mehr wie die Arbeit eines Psychotherapeuten, der Schicht um Schicht zu dem vordringt was andere als die Wahrheit betrachten. Eine Art Held spielt nach der Enttarnung eines Maulwurfs, eines sowjetischen Agenten im Londoner Geheimdienst und George Smiley hat die Leitung des Circus übernommen. Er soll die Abteilung zu alter Schlagkraft zurückführen. Dazu muss er »Karla« finden, den sowjetischen Einsatzleiter, der den Vernichtungsfeldzug gegen den Circus befehligt. Die entscheidende Spur führt nach Indochina. Smiley schickt seinen Agenten Jerry Westerby, als Journalisten getarnt nach Hongkong, wo dieser auf Geheimkonten stößt. Offenbar soll »Karla« für Moskau Informationen von gewaltigem Wert kaufen, doch die Russen sind nicht Smileys einziger Gegner. Der Feind lauert oftmals in den eigenen Reihen. John le Carré hatte ein bewegtes Leben. Sein Vater war ein mehrfacher Hochstapler und Betrüger, der ihn beeinflusste. Dann war der Autor mehrere Jahre lang Geheimagent beim britischen Geheimdienst. Er weiß also wovon er schreibt und „Der Spion, der aus der Kälte kam“ hat er, wie er später einmal in einem Interview erzählte, geschrieben, als er „in Beruf und Privatleben zutiefst unglücklich war“. Viele Jahre spielten seine Bücher im Spionage-Milieu des Kalten Kriegs, aber es gelang ihm sich nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion neu zu erfinden und seitdem greift er andere Themen auf, meist die Verstrickung von Politik und Wirtschaft. Zu seinem Œuvre zählen mehr als zwei Dutzend Bücher, die vielfach und größtenteils sehr erfolgreich verfilmt wurden. Der Ullstein Verlag wurde 1877 von Leopold Ullstein als reiner Zeitungsverlag in Berlin gegründet. Aber bereits seit 1903 werden auch Bücher verlegt und der Buchverlag wurde 2003 an den schwedischen Medienkonzern Bonnier verkauft und neu aufgestellt. Ullstein zählt zu den ältesten und größten Buchverlagen Deutschlands. Eine Art Held erschien im Original unter dem Titel An Honourable Schoolboy im Verlag Penguin Books, England. Fotos: White Hare und Ullstein Ullstein hat uns ein Rezensionsexemplar für Review-Zwecke zur Verfügung gestellt. [box style="tip"]Eine Art Held von John le Carré, in der Übersetzung von Rolf Soellner und Hedda Soellner ist seit Dezember 2013 bei Ullstein als Hardcover, Taschenbuch und ebook erhältlich.[/box] [rwp_box id="0"]
Pros
Cons

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