Unglaublich, die sind ja alle völlig plemplem, nur Harvey, mein Stoffhase mit Angst vor Plüschfüllungsverlusten ist der einzige, der klar im Kopf ist. Also Harvey und ich natürlich, ich bin auch völlig richtig im Kopf, hab alle Tassen im Schrank, es ist alles klaro, paletti, brumm-brumm, tüt-tüt, atschuga,…
Edna & Harvey: The Breakout – Anniversary Edition ist ein ziemlich abgedrehtes, recht doofes Adventure mit schrägen Charakteren und einer Vielzahl von Möglichkeiten, die einem in üblichen Adventures nicht unbedingt zur Verfügung stehen. So gibt es die Begegnung mit Harveys bösem Zwilling, oder unterhaltsame Gespräche mit Waschmaschinen, Telefonapparaturen und Topfpflanzen. Außerdem erlebt man schräge, zum Teil sehr witzige Kommentare und Dialoge zwischen Edna, die forsch ihren Wahnsinn verleugnet, und Harvey, welcher zwischen Selbsterkenntnis als eingebildete Wahnvorstellung und zynischem Kommentator schwankt.
Neben den sehr gut vertonten Dialogen mit Insassen, ihrem Stofftier oder verschiedenen Objekten, gefällt mir, dass hier vieles möglich ist, was sonst, bei anderen Adventures mit einem schlichten „Das kannst du nicht tun“ beantwortet wird. Das macht aber die Rätsel noch etwas schwieriger, weil hier auch etwas abstruse Kombinationsmöglichkeiten zum Einsatz kommen. Auch wenn das Game ursprünglich, als erstes Game von Daedalic Entertainment und seinem Gründer Carsten Fichtelmann im Jahr 2008 erschienen ist, hat es wenig von seinem Witz verloren. Es ist ein zeitloser Adventure-Klassiker, den man gespielt haben sollte.
Edna & Harvey: The Breakout – Anniversary Edition handelt davon, dass Edna ohne jede Erinnerung an ihre Vergangenheit in der Gummizelle einer Nervenheilanstalt aufwacht. Sie hat nicht die leiseste Ahnung wie sie dort gelandet ist, doch eines ist sicher, sie will hier raus! Immerhin fühlt sie sich geistig vollkommen gesund und ihr sprechender Stoffhase Harvey ist ganz ihrer Meinung. Außerdem gibt es einige Geheimnis zu entdecken.
Gemeinsam wagen sie die Flucht und treffen dabei auf äußerst skurrile Mitinsassen, vom Mann im Bienenkostüm bis zu den pseudo-siamesischen Zwillingen Hoti und Moti. Doch Dr. Marcel, der Leiter des Sanatoriums, lässt nichts unversucht, Edna bei ihrer Flucht aufzuhalten. Was hat er bloß mit ihr vor? Und warum wurde ihr Gedächtnis gelöscht? Nach und nach erlangt Edna die Erinnerung an die Zeit vor ihrem Aufenthalt in der Zelle zurück.
Die Grafik ist eine recht bunte, comicartige Grafik, welche handgezeichnet und animiert ist. Es gibt viele kleine, ziemlich witzige Details zu entdecken, wie kleine Zeichnungen, Schilder oder Animationen, die sich auf den ersten Blick verstecken und sich erst auf den zweiten Blick offenbaren. Das Game wurde sehr liebevoll gestaltet. Insbesondere Harvey und Edna sind ein witziges Gespann und durch ihre Dialoge wirkt das Game sehr lebendig und unterhaltsam.
Das Gameplay ist das typische Gameplay eines Point-and-Click Adventures. Man sammelt verschiedene Objekte und kombiniert diese miteinander, um dadurch unterschiedliche Rätsel zu lösen. Die Rätsel sind ziemlich charmant, wobei einige etwas kniffliger sind als sie sein sollten. Eine kleine Besonderheit ist, dass Edna durch Harvey, der alle Objekt kommentieren kann, einen Flashback erhält, um sich an ihre Vergangenheit zu erinnern und auch gewisse Fähigkeiten zu erlernen.
Edna & Harvey: The Breakout – Anniversary Edition, ein klassisches Point-and-Click Adventure, wurde von Daedalic Entertainment entwickelt und veröffentlicht. Das deutsche Softwarestudio und Publisher Daedalic Entertainment wurde 2007 von Carsten Fichtelmann in Hamburg gegründet und zeichnet sich vor allem durch seine teils skurrilen, teils berührenden Adventures aus, aber auch durch die durchaus gelungenen Umsetzungen des deutschen Pen & Paper Rollenspiels Das Schwarze Auge auf den PC.
Daedalic Entertainment hat uns ein Rezensionsexemplar für Review-Zwecke zur Verfügung gestellt.
man kann mit vielen Objekten reden
Harvey und Edna sind ein witziges Team
die Vertonung ist sehr gelungen und lebendig
die Grafik ist sehr detailreich
es herrscht immer eine gewisse Planlosigkeit