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Aventurisches Transmutarium

Aventurisches Transmutarium von Ulisses Spiele ist ein Quellenbuch für das Fantasy Rollenspielsystem Das Schwarze Auge, 5. Edition. Im Zentrum stehen die verschiedenen Chimären, magische Mischwesen wie der Mantikor, welcher einer der bekanntesten Vertreter dieser Gattung ist, oder auch Daimonide, welche Mischwesen mit Dämonenanteil sind.

Die Chimärologie ist nicht nur ein in Aventurien anerkannter Zweig der magischen Künste, sondern stellt für viele so etwas wie die höchste Kunst der Magiekunde dar. Namen wie Abu Terfas Ysasser Shenesach, die Eishexe Glorana, Nahema ai Tamerlein, Pardona, Xeraan oder der große Borbarad selbst zählen zu den größten Anwendern der magischen Kunst von Aventurien und werden nur flüsternd in den Mund genommen.

Interessanterweise, wobei das nur nebenbei erwähnt werden soll, unterscheidet das Buch zwischen Chimären, magisch erschaffenen Mischwesen aus mehreren Lebewesen (Kulturschaffende, Tiere, Pflanzen) und Daimoniden, Mischwesen aus Lebewesen (Kulturschaffende, Tiere, Pflanzen), gelegentlich auch Objekten und Dämonen.

Abgesehen davon, dass in einem Fantasy-Kontext Dämonen eine zum Teil andere Bedeutung bekommen haben, sind Dämonen tierköpfige Mischwesen mit mindestens menschengestaltigen Beinen.

Mehr als ein Monsterbuch

Das Quellenbuch ist viel mehr als nur ein reines Monsterbuch, es ist ein allumfassendes, interessantes und vielschichtiges Buch über die verschiedensten Aspekte von Chimären. Von den Regeln zur Erschaffung, bis zu bekannten oder vielmehr berüchtigten Chimärologen, bei denen man sieht, dass es fast einen verworrenen Geist braucht um solche Wesen, die gegen die natürliche Ordnung stehen und die einem Tsafrevel gleichkommen, zu erschaffen, über die Geschichte und auch aktuelle Entwicklungen ist alles mit dabei.

Womöglich wäre es durchaus nett gewesen, wenn es mehr Optionen zur Erschaffung von Transmutationen geben würde, abseits des Rituals Chimaeroform, da gerade die Magie vielfältige Wege geht und meiner Ansicht nach mehr als reine Wissenschaft ist, eben auch Kunst. Aber das ist eine sehr spitzfindige Kritik, vor allem da die Regeln zur Erschaffung durchaus komplex gestaltet sind, aber eben leider fast ein wenig zu formelhaft.

Cimären im Alltag

Ein weiterer der wenigen und auch im Grunde kleinen Kritikpunkte ist, dass die Gedanken zur Nützlichkeit von Chimären im sogenannten Alltag, sei es als Riesenpelzschwein, welches Milch, Fleisch und Pelz liefert, oder einem Vielobstbaum, mit einem bis zwei Dutzend unterschiedlicher Früchte, bis hin zu Chimären der vierten Generation, welche man an die arme Landbevölkerung zur Steigerung von Produktion und Bekämpfung der Armut verschenkt, für mich ein wenig übertrieben sind.

Das deutsche Fantasy Rollenspiel Das Schwarze Auge wurde erstmalig 1984 veröffentlicht und zählt zu den ältesten und beliebtesten Rollenspielen im deutschsprachigen Raum. Es wurde von Ulrich Kiesow erfunden und basiert auf der Fantasy-Spielwelt Aventurien, die von Hans Joachim Alpers, Werner Fuchs und Ulrich Kiesow entworfen wurde. Mittlerweile gibt es bereits die 5. Edition des aktuellen Regelwerks. Mehr darüber findet ihr bei unseren DSA Rezensionen.

Natürlich ist es nur verständlich, wenn sich in einer Welt wie Aventurien, wo Magie vielleicht nicht zum Alltag gehört, aber doch ausreichend vorhanden ist, sich einzelne Geister durchaus Gedanken machen, wie man diese zum Wohle der Kulturschaffenden Einwohner einsetzen könnte, aber andererseits wird Magie dadurch profanisiert und verliert ihren Zauber. Doch vor allem bin ich dir der Meinung, dass es sich bei Chimären um widernatürliche Lebenwesen handelt, ein Mantikor, eine Raubschwinge, ein Ogerwurm sind Monster und die Erschaffung solcher Wesen kann nicht gut sein. Es sind gefährliche Wesen, verdrehte Wesen, übernatürlich und eben auch falsch zusammengesetzt, sodass sich daraus  einfach keine tsagefälligen Kreaturen entwickeln sollten, die zum Wohl aller Verwendung finden. Das widerstrebt mir einfach ein wenig.

Erschaffung von Transmutationen

In dem Buch vermisse ich außerdem ein wenig die Harpyien, neben dem Mantikor andere sehr prominente Vertreter der Chimären. Diese sind aber nicht abgebildet im Buch und werden nur kurz gestreift. Äußerst gelungen sind neben dem Kapitel zur Erschaffung von Transmutationen die ausführlichen Beschreibungen vieler Chimären und Daimoniden, nach dem, aus den Bestiariumsbänden bekannten Schema, wenngleich es da zu ein paar Dopplungen wie der Wolfsechse kommt. Vor allem die Möglichkeit eigene Transmutationen mit Regeln zu erschaffen ist sehr gelungen. Dazu gibt es noch Archetypen & Professionen, sowie Vor- und Nachteile der Kreaturen und einige nützliche Übersichten im Anhang.

Ulisses Spiele hat uns ein E-Book für Review-Zwecke zur Verfügung gestellt.

Aventurisches Transmutarium ist ein Quellenbuch für das Rollenspielsystem Das schwarze Auge von Ulisses Spiele und ist ab März 2021 als pdf und als Hardcover erhältlich.

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Aventurisches Transmutarium von Ulisses Spiele ist ein Quellenbuch für das Fantasy Rollenspielsystem Das Schwarze Auge, 5. Edition. Im Zentrum stehen die verschiedenen Chimären, magische Mischwesen wie der Mantikor, welcher einer der bekanntesten Vertreter dieser Gattung ist, oder auch Daimonide, welche Mischwesen mit Dämonenanteil sind.
Pros
  • ein sehr umfassendes und ausgewogenes Quellenbuch
  • viele Chimären und Daimoniden sind beschrieben
  • es wird auch über die Einsatzmöglichkeiten nachgedacht
  • die Regeln zur Erschaffung von Chimären sind gelungen
  • ein sehr interessantes Quellenbuch über Mischwesen
Cons
  • tsagefällige Chimären fühlen sich widersprüchlich an
  • die Kunst bei der Erschaffung von Chimären geht verloren

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