Doomsday Clock #2 von Geoff Johns ist rund 20 Jahre nach der Graphic Novel Watchmen die lang ersehnte Fortsetzung. Nun trifft Watchmen auf die Welt von Batman, Superman & Wonder Woman. Es ist aber mehr als nur die Fortsetzung einer der grandiosesten Superhelden Graphic Novels, die es je gab. Es ist ein gelungener Mix aus gesellschaftlichen Fragen und actionreicher Superheldenstory.
Doomsday Clock #2 beginnt ein wenig verwirrend mit dem Schicksal und Werdegang von Reggie, dem Sohn von Rorschachs Psychiater. Eine kleine grafische Hilfe, in Form von einem anderen Farbkonzept, einem stärkeren, wäre hilfreich gewesen. So muss man aufpassen, den Faden nicht zu verlieren. Womöglich war das aber auch Absicht, um die Unsicherheit, die Verwirrtheit auch auf den Leser zu übertragen. Sehr gelungen ist dabei, dass Byron Lewis aka Mothman, Reggies Gegenpart in den Dialogen geworden ist. Ich hätte fast erwartet, dass parallel dazu auch Chuck Brown aka Kite Man auftaucht.
Zwanzig Jahre hat man gewartet, zwanzig Jahre hat man sich auch gefürchtet. Womöglich hat man anhand der Serie Before Watchmen die Leserschaft insofern beruhigt, dass man gesehen hat, dass man noch spannende Geschichten im Watchmen-Universum erzählen kann, wobei die Verknüpfung zwischen der Welt von Batman & Co und Watchmen schon ein sehr gewagter Schritt war. Vieles hätte dabei schief gehen können, aber es war Geoff Johns nicht nur ein wichtiges Anliegen, sondern er hat sich damit viel Zeit gelassen, um eine verdammt spannende und gute Geschichte zu erzählen. Joker hat hier einen seiner besten Auftritte.
Doomsday Clock #2 (Doomsday Clock #4-#6) enthüllt die Herkunft des neuen Rorschachs, der im Arkham Asylum auf eine geheimnisvolle Besucherin aus völlig anderen Zeiten trifft. Während sie sich auf die Suche nach Dr. Manhattan machen, wird die Welt von Superman und Batman von der Supermen-Theorie und einem brisanten Superhelden-Wettrüsten erschüttert. Unterdessen machen der Joker und Batman auch Bekanntschaft mit Marionette und Mime. Der Comicsammelband wurde von Geoff Johns geschrieben und von Gary Frank gezeichnet.
Watchmen von Alan Moore und Dave Gibbons ist eine von 1986-87 erschienene, zwölfteilige Graphic Novel Serie und wurde nicht nur im Comic-Bereich mit mehreren Preisen ausgezeichnet. In einer alternativen Version der USA in den 1980er Jahren, in der der Kalte Krieg noch andauert, wird ein ehemaliger Superheld ermordet. Das ist der Auftakt zu einer oberflächlich spannenden Jagd nach dem Täter, die aber viel tiefer greift und Superhelden so realistisch und dadurch tragisch wie noch nie darstellt. Mit der vorliegenden Serie werden beide Welten, das Universum von DC Comics und das alternative Universum, in dem die Geschichte von Watchmen spielt, nun verbunden.
Doomsday Clock #2 orientiert sich zeichnerisch und farbtechnisch recht stark an den Comics der Original Watchmen Mini Serie. Sie erscheinen mir aber eine Spur schärfer und klarer. Die Comics haben eine ähnliche Panelstruktur und stecken ebenfalls voller kleiner Details. Fast wage ich sogar zu sagen, dass Gary Frank sogar Dave Gibbons übertrifft, einzig einige Stellen sind zu dunkel geworden. Da hätten die Farben von Brad Anderson einen Tick heller sein können.
Vor allem wenn man sich die Zeichnungen innerhalb der Psychiatrie anschaut und sie mit den Original-Comic von Watchmen vergleicht, sieht man mit wie viel Detailliebe Gary Frank gezeichnet hat und wie er zeichnerisch an das Original anknüpft und es behutsam und spannend weiterentwickelt.
Geoff Johns war zu Beginn seiner Karriere Autor zahlreicher One-Shots und danach Redakteur für große Comic-Events wie Blackest Night, Brightest Day und Flashpoint der letzten Jahre. Als Chief Creative Officer von DC hat er maßgeblich an “The New 52″, dem Neustart des DC Universums mitgearbeitet und eine neue Comicära gestartet. Danach war er auch federführend bei DC Rebirth beteiligt und hat zuletzt an der Zusammenführung des Watchmen Universums mit dem Superhelden Universum von DC Comics gearbeitet.
Der britische Comiczeichner Gary Frank hat zunächst für verschiedene britische Comicverlage gearbeitet. Bei der Arbeit an Superman hat er Geoff Johns kennengelernt, welcher ihn einlud mit ihm an verschiedenen Comicserien wie Batman Erde Eins, oder der Neuinterpretation des Helden Shazam zu arbeiten.
zeichnerisch und visuell sehr fesselnd
eine gelungene Weiterentwicklung der alten Geschichte
mit vielen Zeitungsartikeln, wie das Original
das Comic orientiert sich am Original
das Original war philosophischer