Die Verlegerin von Regisseur Steven Spielberg ist ein amerikanisches, historisches Drama der jüngeren Vergangenheit der USA aus dem Jahr 2018. Der mit zwei Oscar-Nominierungen ausgezeichnete Film handelt von dem Skandal rund um die Veröffentlichung der Pentagon-Papiere über den Vietnam Krieg im Jahr 1971 und von Katharine Graham, welche sich als Nachfolgerin ihres Mannes als Verlegerin in einer Männerdomäne behaupten muss.
Die Verlegerin krankt ein wenig, da es sich um einen sehr amerikanischen Film handelt und um einen Skandal, der in ein Grundsatzurteil des Obersten Gerichtshof zur amerikanischen Pressefreiheit führte. Der Skandal selbst ist bei uns nicht so bekannt wie der berüchtigte Watergate Skandal, der ebenfalls von der The Washington Post aufgedeckt wurde. Bei dem Skandal um die Pentagon-Papiere von 1971 wurde durch die New York Times und der The Washington Post der Öffentlichkeit bekannt, dass die Regierung gezielte Desinformation in Bezug auf den Vietnamkrieg verbreitet hatte.
Mit Meryl Streep und Tom Hanks gibt es zwei hervorragende Schauspieler, einzig es fehlt ein wenig der Widerpart, Nixon ist nur in zwei, drei Szenen am Telefon zu sehen, die Reporter und Entscheidungsträger der Washington Post eher mit sich selbst uneinig, als dass man eine Identifitkationsfigur auf Seite der Regierung hat. Handwerklich ist der Film sehr gut gelungen. Die Regie, die Dramaturgie, die Kameraführung sind gut gemacht und es ist ein spannender, politischer und gesellschaftlicher Film. Vor allem interessant ist die Darstellung der Rolle der Frau der damaligen Zeit und wie hart der Kampf um gesellschaftliche Anerkennung abseits von Partys und wirtschaftlichem Zutrauen war. Gut gelungen finde ich auch, dass Katharine Graham ihrer Tochter ein wenig darüber erklärt und somit auch Zuseher über die damaligen Rollenverteilungen besser aufgeklärt werden.
Katharine „Kay“ Graham (Meryl Streep) ist die Verlegerin der renommierten Zeitung „The Washington Post“. Als ihr Redakteur, der hart gesottene Ben Bradlee (Tom Hanks) über einen gigantischen Vertuschungsskandal im Weißen Haus berichten will, steht Kay vor einer gewagten Entscheidung, die sie nicht nur ihre Karriere, sondern auch ihre Freiheit kosten könnte. Ihr mächtigster Gegner ist dabei die US-Regierung und es steht die Zukunft ihrer geliebten Zeitung auf dem Spiel.
Die Verlegerin, mit einer Laufzeit von ungefähr 116 Minuten, wird mit sehr stimmigen Bild, mit gedeckteren Farben, in einer Kulisse das die frühen 1970er Jahre wieder lebendig werden lässt, im Format 16:9 (1,85:1 Widescreen) geboten. Der gute, recht sanfte Ton wird auf Englisch in DTS-HD Master Audio 7.1 und u.a. auf Deutsch in DTS-HD High Resolution Audio 7.1 präsentiert. Unter den Extras findet sich folgendes Bonusmaterial:
- Layout: Katharine Graham, Ben Bradlee & „The Washington Post“
- Zusatzmaterial: Besetzung und Personen in „Die Verlegerin“
- Die Style-Abteilung: Eine Ära wieder aufleben lassen
- Das Anhalten der Pressen: Filmstart von „Die Verlegerin“
- Kunst und Kultur: Musik in „Die Verlegerin“
die 1970er werden regelrecht lebendig
Steven Spielberg gelingt es mehrere Themen zu verbinden
dramaturgisch ist der Film gut aufgebaut
der Skandal ist bei uns weniger bekannt
es fehlt ein echter Antagonist