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Die schwarzen Moore

Die schwarzen Moore von Christophe Bec ist eine düstere Comic-Erzählung, welche in den Mooren von Aubrac spielet, einer dünn besiedelten Hochebene im Südwesten von Frankreich. Das Comic basiert auf der Erzählung „Die Furcht“ von Guy de Maupassant und handelt von einer mysteriösen Nacht, welche der Fotograf Antoine in Aubrac erlebt.

Die schwarzen Moore, Rechte bei Splitter

Die schwarzen Moore, Rechte bei Splitter

Die schwarzen Moore spielt geschickt mit den Erwartungshaltungen der Leser, mehrmals glaubt man zu ahnen, was einem im nächsten Panel, auf der nächsten Seite, erwarten wird, aber man wird dann doch immer wieder überrascht. Es mag vielleicht die große Wendung ausbleiben und das große tragische Geheimnis entpuppt sich als kleiner, simpler als angenommen, aber wer eine sehr gut gezeichnete und etwas düstere Erzählung, die dem echten Leben näher als eine Monstergeschichte ist, mag, dem sei das Comic empfohlen.

Ein Monster kommt in der Tat vor. Christophe Bec hat es sich nicht nehmen lassen dem Comiczeichner Bernie Wrightson eine kleine Hommage anzudenken und lässt Antoine dem Sumpfmonster Swamp Thing begegnen. Baptist, der Antoine Obdach vor der Dunkelheit des Hochmoors bietet, scheint ein seltsamer Kauz zu sein, der während dieser einen, bestimmten Nacht von Furcht erfüllt zu sein scheint. Während Angst ein allgemeines, diffuses Gefühl ist, wird Furcht immer auf etwas bezogen verstanden. Und Baptist hat allen Grund sich zu fürchten.

Die schwarzen Moore spielt in Aubrac, einer kargen, nahezu menschenleeren Hochebene, von der man sich bis heute noch die Geschichte von der Bestie im angrenzenden Gévaudan erzählt, einem wolfsartigen Ungeheuer, dem im 18. Jahrhundert binnen weniger Jahre an die hundert Menschen zum Opfer fielen.

Die schwarzen Moore, Rechte bei Splitter

Die schwarzen Moore, Rechte bei Splitter

Diese schroffe Einöde zieht den Fotografen Antoine immer wieder in ihren Bann, aber eines Abends wird er vom aufziehenden Nebel und der einsetzenden Dunkelheit überrascht. Er findet Obdach bei dem kauzigen Baptist und seiner schönen Tochter Melody. Nun beginnt ein nervenzerreißendes Kammerspiel, von Bec klaustrophobisch-paranoid inszeniert, während irgendetwas Undefinierbares ums Haus streift.

Die schwarzen Moore wird von einer sehr klaren Bildsprache geprägt. Auch die Nachtszenen, mit ihren matten Blautönen sind sehr gut gelungen und machen diese Dunkelheit fast greifbar. Weniger gelungen fand ich das Gesicht von Melody, obwohl es einen Kontrast zu den recht schroffen Gesichtern der Männer bietet, welche mit vielen kantigen Strichen und Schraffuren gezeichnet wurden. Doch leider ist das Frauengesicht fast konturlos und wirkt sehr leer. Womöglich wollte Christophe Bec damit auch ihre Distanziertheit und innere Leere darstellen.

Der französische Comickünstler Christophe Bec ist bekannt für Zeichnungen von „Absolute Zero“, „Heiligtum“ mit Xavier Dorison, „Bunker“ mit Stéphane Betbeder oder „Prometheus“, welche alle auch bei Splitter erschienen sind. Er hat ein Faible für die detailgenauen Zeichnungen und dunkle, düstere Geschichten. Schon als Kind war er ein großer Comicfan und schon früh festigte sich in ihm der Wunsch Comickünstler zu werden.

Die schwarzen Moore ist ein Comic von Éditions Glénat und wurde von Splitter am 22. Juni 2017 als Hardcover herausgebracht.
83 / 100 Wertung
Weltenraum WertungWertung
Positives
wunderbare, sehr detailreiche Zeichnungen
auch die nächtlichen Szenen sind gut eingefangen
liebenswerte Hommage an Bernie Wrightson
die Geschichte hat viele kleine Wendungen
die Landschaft wird beeindruckend wiedergegeben
Negatives
das tragische Geheimnis ist wenig mysteriös
Melodys Gesicht wirkt auf mich eher befremdlich
Die schwarzen Moore von Christophe Bec ist eine düstere Comic-Erzählung, welche in den Mooren von Aubrac spielet, einer dünn besiedelten Hochebene im Südwesten von Frankreich. Das Comic basiert auf der Erzählung "Die Furcht" von Guy de Maupassant und handelt von einer mysteriösen Nacht, welche der Fotograf Antoine in Aubrac erlebt. [caption id="attachment_26097" align="alignleft" width="200"] Die schwarzen Moore, Rechte bei Splitter[/caption] Die schwarzen Moore spielt geschickt mit den Erwartungshaltungen der Leser, mehrmals glaubt man zu ahnen, was einem im nächsten Panel, auf der nächsten Seite, erwarten wird, aber man wird dann doch immer wieder überrascht. Es mag vielleicht die große Wendung ausbleiben und das große tragische Geheimnis entpuppt sich als kleiner, simpler als angenommen, aber wer eine sehr gut gezeichnete und etwas düstere Erzählung, die dem echten Leben näher als eine Monstergeschichte ist, mag, dem sei das Comic empfohlen. Ein Monster kommt in der Tat vor. Christophe Bec hat es sich nicht nehmen lassen dem Comiczeichner Bernie Wrightson eine kleine Hommage anzudenken und lässt Antoine dem Sumpfmonster Swamp Thing begegnen. Baptist, der Antoine Obdach vor der Dunkelheit des Hochmoors bietet, scheint ein seltsamer Kauz zu sein, der während dieser einen, bestimmten Nacht von Furcht erfüllt zu sein scheint. Während Angst ein allgemeines, diffuses Gefühl ist, wird Furcht immer auf etwas bezogen verstanden. Und Baptist hat allen Grund sich zu fürchten. Die schwarzen Moore spielt in Aubrac, einer kargen, nahezu menschenleeren Hochebene, von der man sich bis heute noch die Geschichte von der Bestie im angrenzenden Gévaudan erzählt, einem wolfsartigen Ungeheuer, dem im 18. Jahrhundert binnen weniger Jahre an die hundert Menschen zum Opfer fielen. [caption id="attachment_26099" align="alignright" width="200"] Die schwarzen Moore, Rechte bei Splitter[/caption] Diese schroffe Einöde zieht den Fotografen Antoine immer wieder in ihren Bann, aber eines Abends wird er vom aufziehenden Nebel und der einsetzenden Dunkelheit überrascht. Er findet Obdach bei dem kauzigen Baptist und seiner schönen Tochter Melody. Nun beginnt ein nervenzerreißendes Kammerspiel, von Bec klaustrophobisch-paranoid inszeniert, während irgendetwas Undefinierbares ums Haus streift. Die schwarzen Moore wird von einer sehr klaren Bildsprache geprägt. Auch die Nachtszenen, mit ihren matten Blautönen sind sehr gut gelungen und machen diese Dunkelheit fast greifbar. Weniger gelungen fand ich das Gesicht von Melody, obwohl es einen Kontrast zu den recht schroffen Gesichtern der Männer bietet, welche mit vielen kantigen Strichen und Schraffuren gezeichnet wurden. Doch leider ist das Frauengesicht fast konturlos und wirkt sehr leer. Womöglich wollte Christophe Bec damit auch ihre Distanziertheit und innere Leere darstellen. Der französische Comickünstler Christophe Bec ist bekannt für Zeichnungen von "Absolute Zero", "Heiligtum" mit Xavier Dorison, "Bunker" mit Stéphane Betbeder oder "Prometheus", welche alle auch bei Splitter erschienen sind. Er hat ein Faible für die detailgenauen Zeichnungen und dunkle, düstere Geschichten. Schon als Kind war er ein großer Comicfan und schon früh festigte sich in ihm der Wunsch Comickünstler zu werden. [box style="tip"]Die schwarzen Moore ist ein Comic von Éditions Glénat und wurde von Splitter am 22. Juni 2017 als Hardcover herausgebracht.[/box] [rwp_box id="0"]
Pros
Cons

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