Die schönste Zeit unseres Lebens von Regisseur Nicolas Bedos ist eine französische Tragikomödie aus dem Jahr 2019. Der Regisseur verfilmt sein eigenes Drehbuch über ein desillusioniertes, gealtertes Ehepaar. Marianne hält ihren frustrierten Ehemann, den ehemaligen Comiczeichner Victor einfach nicht mehr aus. So wie er sich geht lässt, bringt sie auf die Palme. Er sucht ihre einstige Liebe und verliebt sich in eine jüngere Version ihrer selbst, aber nichts davon ist wirklich echt, außer ihre Gefühle.
Die schönste Zeit unseres Lebens nimmt uns mit auf Victors Reise, in seine wohl schönste Zeit, als er frisch und glücklich mit Marianne zusammenkam. Jetzt, nach 40 Jahren Ehe, ist der Lack vielfach ab. Zuerst hält der nörgelnde Franzose das Geschenk seines Sohnes für ausgemachten Blödsinn, doch dann verliebt er sich in die Zeit und in die Schauspielerin Margot, welche seine Marianne darstellt. Der Cast ist sehr gelungen, vor allem Daniel Auteuil und Fanny Ardant sind wunderbar in ihren Rollen, ehrlich und authentisch.
Der Film ist durchaus nett und enthält ziemlich überraschende Wendungen, die aber oft ins Leere greifen, weil sie nicht näher erklärt werden und für sich selbst stehen bleiben. Der Film ist charmant, aber man bleibt dabei an der Oberfläche. Es fehlt die Auseinandersetzung mit seinen verlorenen Träumen und der Sehnsucht nach Zeiten, die vermeintlich oder tatsächlich schöner waren. Aber dennoch gibt es immer wieder Momente voller Poesie, Tragik und Witz.
Die schönste Zeit unseres Lebens handelt davon, dass sich Maxime (Michaël Cohen) denkt, dass es so mit den Eltern einfach nicht weitergehen kann. Sein Vater Victor (Daniel Auteuil) wird zunehmend zu einer Nervensäge, die mit sich, der Welt und dem Alter über Kreuz liegt. Seine Frau Marianne (Fanny Ardant) ist das genaue Gegenteil. Victors ewige schlechte Laune wird ihr schließlich zu viel. Sie setzt ihn kurzerhand vor die Tür.
Victor braucht definitiv Hilfe und Maxime hat eine Idee. Sein Freund Antoine (Guillaume Canet) hat eine Firma, „Time Travellers“, die gut betuchten Kunden ermöglicht, in einem raffiniert eingerichteten Filmstudio in eine Zeit ihrer Wahl zu reisen. Victor willigt ein. Er entscheidet sich für das Jahr 1974, den exakten Tag, an dem er sich in seine Frau Marianne verliebt hatte.
Anfangs skeptisch, lässt er sich immer mehr in den Bann der Erinnerungen ziehen und die Kulisse aus Neonlichtern, Schlaghosen und Zigarettenrauch wird zu einer Reise, in der die betörende Schauspielerin Margot (Doria Tillier) die Grenze zwischen damals und heute verschwimmen lässt.
Die schönste Zeit unseres Lebens, mit einer Spieldauer von ca. 111 Minuten, wird mit einem guten Bild im Format 2,40:1 (16:9) geboten. Der gute, schöne Ton wird u.a. auf Französisch und Deutsch in Dolby Digital 5.1 präsentiert. Auf der DVD findet sich keinerlei Bonusmaterial.
Constantin Film hat uns ein Rezensionsexemplar für Review-Zwecke zur Verfügung gestellt.
es gibt Szenen voller Poesie
der Cast ist sehr gelungen
die 1970er werden wieder lebendig
es gibt überraschende Wendungen
Wendungen werden selten erklärt