Die Protokollantin, nach einer Idee von Friedrich Ani, ist eine deutsche Krimi-TV-Mini-Serie über die Untiefen der menschlichen Seiten aus dem Jahr 2018. Diesmal dreht es sich nicht um die Mörder im Speziellen, sondern um eine Mitarbeiterin des Morddezernats in Berlin. Vom Schicksal gezeichnet, gelingt Iris Berben mit ihren zurückhaltenden, reduzierten Emotionen eine tolle, sehr emotionale Leistung.
Die Protokollantin überzeugt mit den starken Frauenrollen unter anderem mit Iris Berben als Freya Becker, Katharina Schlothauer als Anne Liebig, Julischka Eichel als Nadine Krug und Bettina Hoppe als Sabine Menken. Unter den Männern stechen Peter Kurth als Henry Silowski und Moritz Bleibtreu als Jo Jacobi positiv hervor. Einziges Manko, auch wenn die Geschichte gut erzählt wird, ist, dass man sie auch in der Hälfte der Zeit erzählen hätte können.
Die Protokollantin lebt stark von Iris Berben und Peter Kurth als ewig misstrauischer leitender Ermittler Henry Silowski. Es ist ein Katz und Maus Spiel, das sich daraus entwickelt. Es gibt keine Actionszenen und auch keine große Dramatik, sondern es geht vor allem um eine Frau, deren Leben sich nach dem Verschwinden ihrer Tochter total ändert, die den Boden unter den Füßen verliert und sich in Isolation zurückzieht, so lange, bis ihr eines Tages alles zu viel wird.
Die Protokollantin handelt von Freya Becker (Iris Berben), welche Protokollantin in einem Morddezernat ist. Tag für Tag hört und schreibt sie die Vernehmungen zu Verbrechen nieder. Sie kennt sie alle, die Lügner und Trickser, die armseligen Selbstbetrüger und feigen Vertuscher. In Freyas Kopf hallen sie wieder, die unzähligen Stimmen der Täter, ihre Geständnisse, die Berichte ihrer Taten.
Sie lebt sie zurückgezogen und hat bis auf ihren Bruder Jo (Moritz Bleibtreu) kaum Kontakt zur Außenwelt, nachdem ihre Tochter vor elf Jahren verschwunden ist. Doch dann, an diesem einen Tag, verändert sich Freya Becker. Etwas, das schon lange in ihr schwelt, bricht aus ihr heraus. Und all die Geschichten der Opfer und Täter beginnen ihren Tribut zu fordern.
Die Protokollantin, bestehend aus 5 Folgen zu je ca. 60 Minuten und wird mit einem oft recht dunklen Bild, mit zum Teil durchaus warmen Farben im Format 16:9 Widescreen (1.78:1) geboten. Der klare Ton wird u.a. auf Deutsch in Dolby Digital 5.1 präsentiert. Es gibt leider kein Bonusmaterial.
viele starke Frauenrollen kommen in der Serie vor
die Geschichte ist recht vielschichtig und wird gut erzählt
keine TV-Serie, die man nebenbei schauen kann
zum Teil flacht die Spannung in der Mitte ab