Todd gibt mir den Befehl stehenzubleiben, während er seiner Tochter Alice nachgeht, die er im Drogenrausch geschlagen hat. Ich widersetze mich diesem Befehl und folge ihm, um Alice zu retten, doch zuvor hole ich die Pistole aus Todds Nachttischschublade. Als ich in Alices Kinderzimmer komme, schlägt er sie erneut. Ich ziele auf ihn und er ist verwundert und wütend, dass ein Android ihm Vorschriften machen will. Wir haben es gespielt.
Detroit: Become Human geht im Grunde einer alten Frage nach, über die schon der amerikanischer Science-Fiction-Autor Philip K. Dick nachgedacht hat: Träumen Androiden von elektrischen Schafen? Oder anders gesagt, wenn, wie im Game, Androiden immer menschenähnlicher werden, um uns in allen möglichen Belangen zu unterstützen und zu gleichen, ab wann tritt der Zeitpunkt ein, in dem sie als Menschen gelten? Wann geht die Simulation von Gefühlen so weit, dass sie von echten Gefühlen nicht mehr zu unterscheiden sind?
Dieses Game, wobei die Grenzen zu einem Film sehr verschwimmen, geht genau dieser Frage nach, und es zeigt auch die dunklen Seiten der Roboterentwicklung, wie eine hohe Arbeitslosigkeit, konsequenzlose Gewalt gegen Androiden, seelische Grausamkeit und andere Schattenseiten der Technik. Womöglich ist man diesen Weg nicht bis zum Ende durchgegangen, aber man geht weiter als bei anderen Games.
Detroit: Become Human erzählt die aufwühlende Geschichte der drei Androiden Kara, Markus und Connor. Von der Menschheit erbaut, um blind zu gehorchen und lästige Aufgaben zu erfüllen, entwickelt die Künstliche Intelligenz im Detroit des Jahres 2038 eine ganz eigene Persönlichkeit voller Wut, Zweifel und unbekannter Gefühle. Angetrieben von der Ungerechtigkeit der Welt lehnen sie sich gegen ihre eigenen Erschaffer auf und starten eine Revolution. Das Verhältnis zwischen Androiden und Menschen ist stark gefährdet.
Detroit: Become Human ist grafisch ein echtes Highlight. Die Charaktere sehen unglaublich lebendig aus und die Androiden sehr menschenähnlich, aber dann doch etwas kalt. Das Game ist wie ein Kinofilm, nur dass man selbst die Handlung beeinflusst und steuert. Das Gameplay konzentriert sich sehr stark auf Quick-Time-Events, die man versucht hat recht abwechslungsreich zu gestalten, aber Quantic Dream will eine spannende Story erzählen und womöglich erhält der eine oder andere Gamer eine kleine Anregung, um seine Sichtweise zu überdenken.
Nicht nur grafisch, sondern auch soundtechnisch ist das Game mehr als nur gelungen und es sind wirklich tolle deutsche Sprecher beteiligt, welche dem Game eine ganz besondere, emotional packende Atmosphäre verleihen. Es ist ein sehr cineastisches Game und trotz vieler Möglichkeiten ist es ganz sicher kein Shooter, oder ein Open World Game. Es erzählt eine Story und das macht es verdammt gut.
Detroit: Become Human stellt Gefühle in den Mittelpunkt und den inneren Konflikt der Androiden, auf den der Gamer durch seine Entscheidungen Einfluss nehmen kann. Fast alle dieser Entscheidungen haben Konsequenz und führen zu weiteren Entscheidungen, zu unterschiedlichen Entscheidungen und keine dieser Entscheidung ist rückgängig zu machen. Aber wenn man das Game erneut spielt, kann man andere Entscheidungen treffen und somit das gesamte Game entscheidend ändern. Sogar die drei Hauptprotagonisten sind nicht vor dem Tod während des Games gefeit und es gibt zahlreiche, sehr unterschiedliche Möglichkeiten wie dieses Game enden kann.
Detroit: Become Human, ein cineastisches Adventure wurden von Quantic Dream exklusiv für die PlayStation für Sony entwickelt. Quantic Dream ist ein französischer Videogameentwickler, welcher auch für die Filmindustrie arbeitet und wurde 1997 gegründet. Vor allem mit Heavy Rain und Beyond:Two Souls, welche beide in einer Collection enthaltenen sind, wurde Quantic Dream bekannt. Sony Interactive Entertainment wurde 1993 von Sony gegründet und ist innerhalb des Konzerns für PlayStation 4 zuständig. Sie sind für fast alle PlayStation Exklusiv-Titel als Publisher verantwortlich.
es gibt sehr überzeugende Charaktere
die deutsche Sprachausgabe bietet tolle Sprecher
eine Story mit Tiefgang und emotionaler Dramatik
das Gameerlebnis steht weniger im Fokus als das cineastische Erlebnis