Der verlorene Sohn von Regisseur Joel Edgerton ist ein Filmdrama aus dem Jahr 2018. Das Drehbuch von Joel Edgerton basiert auf den Memoiren von Garrard Conley. In den Hauptrollen finden sich Lucas Hedges als Jared Eamons und der Regisseur selbst als „Love in Action“-Zentrum Therapeut Victor Sykes.

Der verlorene Sohn, Rechte bei Universal Pictures
Der verlorene Sohn ist ein berührendes Drama, wobei das auch an den Leistungen der Schauspieler liegt. Es gelingt ihnen ihre Hoffnungen, Sehnsüchte, Zweifel und Ängste überzeugend darzustellen. Vor allem Nicole Kidman und Russell Crowe als Jareds Eltern sind besorgt, stark in ihrem Glauben, aber keine dummen, engstirnigen Menschen. Sie sehen sich mit einer Prüfung ihres Glaubens und der Liebe zu ihrem Sohn konfrontiert. Zunächst scheitern sie und bringen ihren Sohn zu einer „Therapie“.
Der Film wählt nur einen kleinen Ausschnitt aus dem Leben der Familie. Es wäre interessant gewesen zu sehen wie Jareds Eltern, vor allem sein Vater, damit zurechtkommen, dass ihr Sohn homosexuell ist. Dazu kommt, dass der Film einige Längen hat. Man versucht eben die gewisse Trostlosigkeit der Therapie aufzuzeigen und auch wie Jared selbst bewusst wird, was für ein Mensch er ist. Später sieht man auch, dass er sich nicht ändern möchte, dass er sich akzeptieren möchte und diese Akzeptanz auch einfordert.
Was in der Therapie passiert ist unmenschlich und hat mit Liebe nichts zu tun. Eindringlich, ohne erhobenen Zeigefinger, wird gezeigt wie man die jungen Menschen wieder auf den rechten Pfad bringen möchte. Es gibt während dieser Therapie keine Schockszenen, aber um so eindringlicher wirkt die Wahrheit. Die Authentizität der Szenen wirkt sehr hoch, so traurig und berührend. Es ist ein trauriger Film.
Der verlorene Sohn handelt von Jared (Lucas Hedges), welcher in einer Baptistenprediger-Familie, in einer bibeltreuen Kleinstadt der amerikanischen Südstaaten aufwächst. Als seine strenggläubigen Eltern (Russell Crowe und Nicole Kidman) von der Homosexualität ihres Sohnes erfahren, drängen sie ihn zur Teilnahme an einer fragwürdigen Reparativtherapie.
Vor die Wahl gestellt, entweder seine Identität oder seine Familie und seinen Glauben zu riskieren, lässt Jared sich notgedrungen auf das entwürdigende und unmenschliche Umerziehungsprogramm ein. Trotz der psychischen Misshandlungen durch den radikalen Campleiter (Joel Edgerton) beginnt Jared seine eigene Stimme zu finden und sein wahres Selbst zu akzeptieren.
Der verlorene Sohn, mit einer Spieldauer von ca. 110 Minuten, wird mit einem guten, kontrastreichen Bild im Format 1.85:1 Anamorph Widescreen in High Definition geboten. Der gute, volle Ton wird u.a. auf Englisch und Deutsch in Dolby Digital 5.1 präsentiert. Unter den Extras findet sich folgendes Bonusmaterial:
- unveröffentlichte und erweiterte Szenen
- Jared enthüllt
- Die Verwandlung in die Eamons
- Ein besessener Mann: Joel Edgerton
man vermeidet schockierende Szenen
der Film ist berührend und sehr traurig
die Geschichte wird mit ruhiger Hand inszeniert
es geht nur um einen kleinen Ausschnitt