Der unschuldige Mörder von Mattias Edvardsson ist ein interesanter Thriller, bei dem es um ein Buch im Buch geht. Der ehemalige Journalist Zackarias Levin schreibt ein Buch, um das geheimnisvolle Verschwinden des berühmten Schriftstellers Leo Stark, in das er damals involviert war und für das sein bester Freund Adrian ins Gefängnis musste.
Der unschuldige Mörder ist durchaus nett geschrieben. Die Geschichte ist spannend, wenn auch leider etwas langatmig, außerdem spart der Autor nicht mit Klischees. Die Idee, den Blick in die Vergangenheit als Manuskript von Zack zu gestalten, ist eine sehr nette Idee, so weiß man auch jederzeit in welcher der beiden Zeitebenen man ist.
Die Geschichte fesselt einen nicht unbedingt, oder nur recht selten. Einerseits gibt es eine Handvoll Verdächtiger, andererseits wirkt es immer als wären sie gemeinsam beteiligt. So fehlt ein wenig die Spannung, wer der eigentliche Täter oder die Täterin ist. Dazu kommen noch allerlei liebestechnische Verwicklungen, die nett, aber doch auch recht klischeehaft sind.
Der unschuldige Mörder handelt von vier schwedischen Literaturstudenten, welche in Lund auf den gefeierten Autor Leo Stark treffen. Schnell geraten sie in den Bann des manipulativen Schriftstellers, der sie gleichermaßen fasziniert wie abstößt, doch eines Nachts verschwindet Stark spurlos. Obwohl keine Leiche gefunden wird, spricht man den Studenten Adrian des Mordes schuldig.
Jahre später beschließt dessen Freund Zack ein Buch zu schreiben. Das Verbrechen, für das Adrian acht Jahre ins Gefängnis musste, hat den Journalisten nie richtig losgelassen. Von Adrians Unschuld überzeugt, ist Zack fest entschlossen, die Wahrheit aufzudecken, doch stößt er auf den Widerstand seiner ehemaligen Freunde. Alle scheinen sie etwas vor Zack zu verbergen und dann taucht Leo Starks Leiche auf.
Mattias Edvardsson, geboren 1977, ist im Privatleben Gymnasiallehrer und unterrichtet Schwedisch und Psychologie. Er lebt mit seiner Frau und den beiden gemeinsamen Töchtern außerhalb von Lund in Skåne, Schweden. Mit seinen Romanen »Die Lüge« und »Der unschuldige Mörder« eroberte er auf Anhieb die Top 10 der SPIEGEL-Bestsellerliste.
Blanvalet ist ein deutscher Verlag mit Sitz in München, der 1935 in Berlin gegründet wurde und seit 1974 zur Verlagsgruppe Random House gehört. Er verlegt neben Sachbüchern vor allem Belletristik und Krimis, aber auch zahlreiche Fantasy Romane für Kinder und Erwachsene. Der Roman erschien unter dem Titel En nästan sann historiaim Verlag Forum, Stockholm.
Blanvalet hat uns ein Rezensionsexemplar für Review-Zwecke zur Verfügung gestellt.
Fotos: Carolina Andersson / Blanvalet Verlag
Leo Stark ist eine durchaus interessante Figur
Zack ist sympathisch naiv in seiner Vorstellung
der Roman lässt sich an sich flüssig lesen
es fehlt ein wenig der Nervenkitzel
der Autor arbeitet mit einigen Klischees
die vier Hauptfiguren sind etwas zu beliebig