Der Stern der Wüste #3 von Comicautor Stephen Desberg und Zeichner Hugues Labiano aus dem Jahr 2016 wird bei Panini innerhalb ihrer neuen Albenreihe als deutsche Erstausgabe aufgelegt. Im dritten Band versucht das Duo die Vorgeschichte zu den Ereignissen zu erzählen. Diesmal geht es um die Indianerin Stern der Wüste, welche von Brauner Bär und Morgenbrise umworben wird.

Der Stern der Wüste #3, Rechte bei Panini Comics
Der Stern der Wüste 3 bietet zunächst sehr wenig von Matt Montgomery. Im dritten Band der Reihe, der aber die Vorgeschichte darstellt, stehen die Indianer im Mittelpunkt, ihre Visionen, ihre Wünsche und Hoffnungen, aber auch ihre Ängste. Die weißen Cowboys werden mir fast zu eindimensional dargestellt, es fehlt so etwas wie die Stimme der Vernunft. Aber dafür ist der Cowboy Garth eine interessante Figur. Er möchte der Gute sein, ein Held, aber er geht den einfachen Weg, ist ein Feigling und eine hinterhältige Ratte.
Der Stern der Wüste 3 (LEtoile du Desert) ist die Vorgeschichte zu den ersten beiden Bänden, welche 20 Jahre nach ihrer Entstehung, diesmal mit dem Zeichner Hugues Labiano, erzählt wird. Alles begann im Jahr 1870 in Washington. Matt Montgomery führte ein langweiliges Leben als Mitarbeiter des Ministeriums. Als seine Familie ermordet wird, macht er sich auf die Suche nach dem Täter.
Der Stern der Wüste 3 bietet weniger den Aquarellstil aus den beiden ersten Originalbänden. Hugues Labianos Zeichenstil ist ein wenig detaillierter als der von Enrico Marini, der die beiden ersten Bände gezeichnet hat. Die Panels werden von Orange- und Rottönen dominiert. Die vielen Indianerszenen sind dabei generell heller als die, wo die Cowboys die Handlung vorantreiben.
Stephen Desberg ist ein belgischer Comicautor, welcher für seine Arbeit mit Maurice Tillieux bei „Tif et Tondu“ („Harry und Platte“) bekannt wurde. Nach Tillieux’ Tod setzte er die Arbeit an der Serie fort und verfasste die Texte fortan alleine. Gemeinsam mit Enrico Marini erschuf er mit „L’Étoile du Desert“ („Der Stern der Wüste“) und „Le Scorpion“ („Der Skorpion“) zwei seiner bekanntesten Serien.
Der französische Comiczeichner Hugues Labiano hat bereits bei der Comicserie Black Op mit Stephen Desberg zusammengearbeitet und wurde auch von ihm für die Vorgeschichte zu Der Stern der Wüste angefragt. Daneben wurde er auch für seine Arbeiten an den Comicserien Dixie Road und Las quatre coins du monde bekannt.
Garth ist als Figur sehr interessant
diesmal stehen Indianer im Mittelpunkt
noch werden keine Fragen beantwortet, sondern mehr aufgeworfen
zeichnerisch nicht ganz die Qualität der ersten Bände